Unsere fünf besten Spieler der Stadtmeisterschaft Stimmt ab, wer für euch der Hallenkönig ist

Unsere fünf besten Spieler der Stadtmeisterschaft: Stimmt ab, wer für euch der Hallenkönig ist
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Nicht nur das Gefühl, so viele Bekannte wiederzutreffen, überwältigte viele Zuschauer nach der Coronapause. Noch überwältigender war für sie, wie viel Lust selbst die erfahrendsten Routiniers auf Hallenfußball vor mehr als 4000 Zuschauern hatten. Und dann die vielen Talente…Wer soll da nur eine Top-Fünf des Turniers fair benennen? Wir geben zu: In unserer Auswahl sind fast nur Ältere. Daher lassen wir morgen ein zweites Quintett folgen, in dem sich hoffnungsvolle Hallendebütanten finden, damit auch die Lichtblicke der neuen Generation Hallenfußballer ihre Würdigung findet. Das sind die besten Fünf der Redaktion:

Jonas König (33, TuS Hannibal): Ruhepol! Trainer Hamsa Berro weiß, warum sein Team im Freien erst elf Gegentore hat. „Jonas ist umsichtig, sieht enorm viel“, lobt der Coach seine Nummer eins ständig. Und der Routinier kann auch Halle! In Vor- und Zwischenrunde durften die Techniker und Wuchtspieler beruhigt werkeln, weil König hinten klar Schiff machte. Auch in der Endrunde erledigte König seine Sache hervorragend. Dank ihm erreichte Hannibal den zweiten Tag. Gegen den TuS Eichlinghofen hielt er ein 3:1. Am Samstag, an dem dann Aplerbecks Joel Nickel und Brünninghausens Leon Broda am für sie ersten Turniertag spektakulär hielten, machte König einfach weiter sein Ding. Starke Paraden zeigte er dabei auch. Und beinahe hätte er im denkwürdigen Halbfinale gegen den FC Brünninghausen die Null gehalten. Es endete 0:1. Am Ende wurde Hannibal Vierter, durfte aber den über alle Turniertage konstantesten Torwart feiern. Ein verdienter Preis!

Jonas König wurde zurecht zum besten Keeper des Turniers gewählt.
Jonas König wurde zurecht zum besten Keeper des Turniers gewählt. © Schütze

Daniel Schaffer (34, ASC 09 Dortmund): Die Aplerbecker räumten mit einigen Klischees auf. Daniel Schaffer, der Mann mit der ewigen Sieben auf dem Rücken, nahm sie sich in einem Statement vor: „Also, wir haben gezeigt, dass wir diese Veranstaltung ernstnehmen und alles für den Titel tun wollten. Wir haben dem ach so favorisierten TuS Bövinghausen mit Leidenschaft, Willen, Einsatz und schönen Toren geschlagen. Und wir freuen uns, dass uns doch einige Leute hier unterstützt haben.“ Die Aufzählung Leidenschaft, Willen, Einsatz und schönen Toren hätte Schaffer auch getrost für sich alleine in Anspruch nehmen dürfen. Wer nah am Spielfeld saß, hat ihm diese Entschlossenheit, diesen Fokus, dieses Wissen, was in jeder Situation zu spüren ist, angesehen. Schaffer riss mit seiner Art, Hallenfußball zu spielen, das Publikum mit. Dank ihm holte der ASC den fünften Titel in seiner Vereinsgeschichte, denn er war genau der richtige Mann, um den vielen jungen Spieler zu zeigen, dass Hallenfußball unbedingt schön, aber - wenn es sein muss – auch kämpferisch sein sollte.

lker Algan (25, TuS Bövinghausen): So hätte es nicht enden sollen. Der Mann, der den noch jungen Torrekord von Mohamed Lmcademali (2019 erfolgreich für den VfL Kemminghausen mit 28 Toren), mächtig ins Wanken brachte, humpelte phasenweise am Endrundentag über das Grün. Aber er war doch so nah dran. 23 Treffer waren es vor der Endrunde. Bis dahin war Algan, draußen eher defensiv im Mittelfeld oder unter Trainer Sebastian Tyrala sogar mal als Rechtsverteidiger im Einsatz, ein unfassbar spielfreudiger und eben torgefährlicher Hallenspieler.

In einem Interview mit den Ruhr Nachrichten erklärte er vor ein paar Monaten, wie wichtig ihm der Spaß sei. Er selbst sei für jeden zu haben. Und wer Spaß am Leben hat, hat in der Regeln auch Spaß am lebendigen Hallenball. Das ging lange genug gut, ehe sich das Sprunggelenk meldete. Algan ist Physiotherapeut. Er wird gewusst haben, dass nicht alles im Gelenk gleich kaputt geht, wenn er durchspielt. Am Ende blieb es bei 27 Toren und dem Bewusstsein, dass Hallenfußball genau sein Ding ist. Wenn nur die Verletzung am Ende nicht gewesen wäre.

Bövinghausens Ilker Algan begeisterte mit 27 Toren.
Bövinghausens Ilker Algan begeisterte mit 27 Toren. © Foltynowicz

Marko Onucka (34, TuS Bövinghausen): Und noch einer, dem Zuschauer den Hallenspaß auf den ersten Blick abnehmen. Im Schlepptau von Algan schoss sich der Spielmacher die Torjägerliste empor. Rang zwei mit 23 Treffern untermauerte den Eindruck bis zum Finaltag, dass nicht nur der 50-Tore-Angriff, sondern der gesamte TuS angetreten war, sich durch nichts und niemanden in der Torlaune bremsen zu lassen. Onucka ist dabei dieser Spieler, der nicht nur gut abschließt. Er ist überall zu finden. Er spielte so, als hätte er seit Monaten das Hallenspiel mit seiner engeren Aufteilung einstudiert. Aber dieser Fußballer mit Hirn liest im schnellen Spiel auch sofort, wie es dann zu laufen hat.

Noch am ersten Endrundentag lenkte er seine Bövinghauser gegen Hörder SC und FC Brünninghausen zu 3:0-Siegen. Im Highlight des zweiten Tages, dem Halbfinale gegen den ASC (2:3). brachte er seine Bövinghauser in Führung, hielt, als der ASC richtig biss, gegen. Es sollte nicht reichen, aber an Onucka lag es nicht.

Marko Onucka verzauberte mit feiner Technik die Zuschauer.
Marko Onucka verzauberte mit feiner Technik die Zuschauer. © Foltynowicz

Florian Gondrum (32, FC Brünninghausen): Dieser Mann scheint unermüdlich. Ab und an gibt er zwar zum Besten, dass ihm alles nicht mehr so leicht falle wie in jungen Jahren. Aber zu spüren ist davon gar nichts. Der FCB und besonders Gondrum starteten sehr stark in die ungewohnte Halle an der Kreuzstraße. Erst am vierten Tag unterlagen die Brünninghauser dem Kirchhörder SC, zogen über das Entscheidungsspiel in die Hammergruppe mit dem TuS Bövinghausen und Hörder SC ein. Immer wenn der FCB spielte, war bis dahin Struktur ein Thema. Doch Spielertrainer Gondrum erlaubte den Seinen und auch sich manchen schönen Ausflug nach vorne, dass sogar die neutralen Zuschauer den Brünninghauser Fußball lobten. Der Hörder SC brachte am Freitag das FCB-Gebilde mächtig ins Wanken, führte 3:0. Brünninghausen stand vor dem Aus.

Gondrum wirkt manchmal unbeteiligt ruhig auf dem Feld, aber alle Teamkollegen wissen, dass er so nie ausscheiden wollte. Und er lässt seinen Körper sprechen. Mit drei Gondrum-Toren und drei weiteren drehte Brünninghausen das Spiel.

Dann die Revanche gegen Kirchhörde mit einem weiteren Treffer von ihm, das 1:0 im Halbfinale gegen Hannibal, in dem Gondrum seine Jungs mahnte, kühlen Kopf zu bewahren. Und zu guter Letzt das Endspiel, das Aplerbeck 3:1 gewann. Der große Coup blieb ihm verwehrt, aber sein Team hat – bis auf die zaghaft gegen Hannibal ausgespielte Überzahlphase – viele Sympathien gewonnen.

Florian Gondrum war der überragende Spieler des FC Brünninghausen.
Florian Gondrum war der überragende Spieler des FC Brünninghausen. © Foltynowicz

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