TV Hörde behält Bundesliga-Lizenz Hallen-Antrag blieb ein halbes Jahr unbeantwortet

TV Hörde behält Bundesliga-Lizenz: Hallen-Antrag blieb ein Jahr unbearbeitet
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Der Weihnachtsmann kam bei den Zweitliga-Volleyballerinnen des TV Hörde bereits am 9. Dezember, trug das Gewand der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund und übermittelte seine frohe Botschaft via Email. Und die lautete: Der zum 15. Dezember drohende Verlust der Spiellizenz für die 2. Bundesliga Nord ist abgewendet, die aufgestiegenen Damen vom Phoenixsee dürfen die Saison in ihrer „Hörder Festung“ an der Seekante zu Ende spielen.

„Wir sind froh und glücklich, dass wir mit großer Unterstützung der örtlichen Politik das Aus abwenden konnten. Das erleichtert unsere weiteren Planungen erheblich“, sagte ein hörbar erleichterter Abteilungschef Bernd Janssen vor dem letzten Heimspiel des Jahres am Samstag (19.30 Uhr) gegen den BSV Ostbevern.

Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Mit dem Aufstieg der Hörderinnen flatterte ein umfangreicher Katalog der Volleyball-Bundesliga (VBL) mit Auflagen für das Lizenzierungsverfahren ins Haus. Einer der Punkte: eine Spielhalle mit einem Fassungsvermögen von mindestens 250 Zuschauern sowie ein farblich abgesetztes Spielfeld. Beides trifft auf die Phoenix-Sporthalle nicht zu, so war das Fassungsvermögen aus Brandschutzgründen auf 199 Zuschauer begrenzt. Der TVH beantragte bei der VBL eine Ausnahme-Genehmigung, die wurde bis zum 31. Dezember 2024 erteilt, bis dahin müsse der Nachweis erbracht werden.

TV Hörde kann weiter in der „Hörder Festung" spielen

„Wir haben uns im April mit lokaler Politik, Stadt und Feuerwehr vor Ort getroffen, das Problem erörtert. Später haben wir ein neues Brandschutz-Gutachten und eine Expertise des niederländischen Hallenarchitekten beigebracht, die bestätigt haben, dass es keinerlei Bedenken für eine Ausdehnung auf 250 Zuschauer gebe“, erklärt Janssen. Dieser Hallen-Typ steht übrigens baugleich in der gesamten Bundesrepublik und in den Niederlanden ohne besondere Einschränkungen.

Der Sommer ging ins Land, doch die Hörder Verantwortlichen warteten weiter auf eine Rückmeldung. Am 19. November dann erhielt der Zweitligist einen „Blauen Brief“ der Volleyball-Bundesliga mit der Drohung des Lizenz-Entzuges, falls nicht bis zum 15. Dezember Nachweise für eine vertragsgemäße Hallennutzung eingereicht würden. Am 9. Dezember nun die erlösende Kunde: Per Baugenehmigung ist die Sporthalle Hörde nun zur „Veranstaltungsstätte“ umgewidmet und damit für 250 Zuschauer zugelassen.

TV Hörde will Klassenerhalt schaffen

So steht das letzte Heimspiel 2024 unter einem besonderen Stern. „Das ist ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für uns, und für die Zuschauer haben wir auch ein Geschenk“, sagt Bernd Janssen und lobt die sportliche Entwicklung der jungen Hörder Mannschaft, die sich mit attraktivem Volleyball auf Platz vier der zweiten Bundesliga gespielt hat.

„Unsere Trainerin „Teee“ Slacanin-Williams leistet tolle Arbeit, man sieht bei den jungen Spielerinnen die Entwicklung. Die Abwehr steht stabil, und auch durch Rückstände lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen“, lobt der Abteilungschef und verspricht, wenn das Saisonziel Klassenerhalt geschafft werden sollte, und danach sieht es aktuell aus, rechtzeitig die Voraussetzungen zu schaffen für ein weiteres Abenteuer-Jahr in der 2. Liga.