Der Name verpflichtet. Tim Krämer tritt in die Fußstapfen des bekannten Dortmunder Trainers Bernd Krämer. Der Papa hat sich zurückgezogen, der Sohn startete als Juniorentrainer und ist seit Sommer Coach des B1-Ligisten TuS Rahm. Dazu kommt seine neue Rolle als Sportlicher Leiter.
Im Interview spricht der ehemalige Torwart von BW Huckarde (29) über den neuen TuS Rahm (wir berichteten) und seine eigenen Pläne.
Tim, oft meinen Profis oder auch Amateure mit einem Augenzwinkern, dass aus Torhütern keine guten Trainer einer kompletten Mannschaft werden...
(lacht) Das haben Stefan Goms beim TSC Eintracht und mein Papa mir auch schon im Spaß gesagt. Ich möchte natürlich den Beweis antreten, dass dies nicht der Fall ist.
Dein Papa Bernd hat im Dortmunder Amateurfußball besonders als Trainer der Sportfreunde Nette Eindruck hinterlassen. ‚Buffo‘, so sein Spitzname, ‚lass die Löwen los‘, haben die Fans damals gesungen. Ist der Name Krämer Verpflichtung?
Nein, ich mache das absolut freiwillig, wobei mein Vater mich schon sehr unterstützt. Ich rede sehr oft und sehr gerne mit ihm. Ich hätte ihn gerne auch noch für ein Amt beim TuS begeistert. Aber er sagte: ‚Mach du das mal alleine.‘ So hole ich mir Tipps von ihm ab und rede mit ihm auch unabhängig davon viel über Fußball.
Du erwähntest gerade Eintrachts Jugendleiter Stefan Goms. Wie war deine Zeit beim TSC?
Sehr lehrreich und einfach schön. Stefan und ich hatten die D1 und dann die C2 in der Bezirksliga. Die C1 spielte sogar Westfalenliga. Ich hatte zuvor bei BW Huckarde bereits ein Team. Da ich da als Torwart nur Nummer zwei war, habe ich aufgehört und bin dann zum TSC Eintracht gegangen, um da als junger Trainer viel zu lernen. Wegen des Studiums hatte ich dann keine Zeit mehr, um auch noch aktiv irgendwo weiterzuspielen.

Dein Einstand in den Seniorenbereich war wegen des Rückzugs der Mannschaft bestimmt nicht einfach. Wie hast du die spontan zusammengebaute Zweite, die dann zur Ersten wurde, auf Kurs gebracht?
Mein Kumpel und jetzt Co-Trainer Marvin Hartmann, der sich enorm für den Fortbestand des Seniorenfußballs in Rahm engagiert hat, hatte mich überzeugt, es doch mit einer echten Spaßtruppe zu versuchen. Da waren sechs Leute aus der Ersten, der Kern der Zweiten und ein paar andere dabei. Ich habe sofort gesagt, Geld darf in dieser Mannschaft keine Rolle spielen. Jeder, der für uns antrat, wusste, was auf ihn zukam. Und wir haben auch viele gute Spieler, die sich auf unseren neuen Weg eingelassen haben. Wir sind Sechster, das ist gut. Und wir beginnen jetzt schon, uns zu verstärken.
Wer ist neu bei euch?
Manuel Kucklick und Jakob Omiecinski haben zuletzt verletzt pausiert. Manuel kann zentral alles spielen, Jakob ist defensiv eine Verstärkung. Beide haben im Dortmunder Westen schon ein paar Vereine gehabt. Wir sind sehr froh, dass sie hier sind und hoffentlich dann auch über den Sommer hinaus bleiben.
Du bist ja auch Sportlicher Leiter. Wie kam es dazu?
Ich spreche ja eh schon mit den Spielern und versuche eine Mannschaft zusammenzustellen, die dann weiterhin Spaß hat, aber sich auch Ziele setzt. Stefan Schulze bleibt uns ja im Vorstand erhalten. Mit ihm tausche ich mich auch weiterhin aus.
Könnte sich ein Aderlass wie im vergangenen Sommer wiederholen?
Ich sehe die Zukunft im Gegenteil dazu sogar positiv. Wer zu uns kommt, will diese Mischung aus Spaß und Ambitionen. Wir machen nicht mehr den Fehler und bieten finanzielle Anreize. Wir haben eine tolle Anlage, auf der gute Fußballer spielen, die sich sehr gut verstehen. Wir wachsen langsam. Es gibt ja auch Beispiele in unserer Nachbarschaft, dass zu schnelles Wachstum am Ende auch nichts Langfristiges bringt. Aus der Zweiten wird bei uns wieder die Erste. Die Zweite bauen wir wieder auf. Sie hat ja auch Startrecht auf B-Liga-Niveau. Und wenn es sogar eine Dritte gibt, wäre das super. Aber das ist natürlich nicht so einfach.
Das heißt, ihr seid offen für interessierte Spieler für alle drei Teams?
Ja, Interessenten darfst du gerne meine Handynummer geben.
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