Dieses Westderby sorgt für Spannung. Am Sonntag (15.15 Uhr, Sportplatz Westhusener Straße) kommt es in der Kreisliga A zum Duell zwischen dem TuS Rahm und Arminia Marten. Aber es ist nicht nur das Duell der beiden Rivalen, deren Plätze gerade einmal zwei Kilometer voneinander entfernt sind. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier Männer, die sich bestens kennen, von 2010 bis 2014 erfolgreich bei Arminia Marten zusammen gespielt haben, zusammen den Aufstieg in die Landesliga feierten. Im Doppelinterview sprechen Stefan Schulze (Sportlicher Leiter und Interimstrainer TuS Rahm) und Dennis Rensmann (Trainer Arminia Marten) über die Bedeutung des Derbys.
Was verbinden Sie mit diesem besonderen Derby, sind da mehr Emotionen im Spiel als normal?
Dennis Rensmann: Ich bin ein grundsätzlich positiver Mensch, ich gehe in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Und mir ist es auch egal, ob ich gegen Rahm gewinne oder gegen Barop. Aber natürlich ist dieses Derby schon etwas besonderes. Wir kennen uns als Trainer sehr gut, auch privat. Die meisten Spieler kennen sich untereinander, viele Rahmer Spieler haben eine Martener Vergangenheit. Ich bin mir relativ sicher, dass da ziemlich viel Feuer im Spiel sein wird.
Stefan Schulze: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust, das ist schon ein komisches Gefühl, da ich neuneinhalb Jahre in Marten gespielt habe, die Arminia ist ein Teil meiner Geschichte, es war immer mein Traum, bei der Arminia zu spielen. Und so ein Derby ist natürlich immer brisant. Ich gebe zu, gegen Marten zu spielen, ist ein ganz anderes Gefühl, als wenn wir gegen den Dorstfelder SC spielen würden.
Sportlich können die Voraussetzungen ja kaum unterschiedlicher sein. Ihre Mannschaft, Dennis Rensmann, rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz mit drei Punkten hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, während der TuS Rahm ja als Sechster ganz andere Ziele hat. Besonders für die Arminia könnte es bei einer Niederlage ziemlich eng werden.
Rensmann: Natürlich ist die Situation nicht erfreulich. Aber selbst bei einer Niederlage sind wir noch nicht abgestiegen. Dafür ist die Tabellensituation noch viel zu eng, es sind noch zahlreiche Spiele, in denen wir einen raushauen können. Der Abstiegskampf wird nicht gegen den TuS Rahm entschieden. Der Abstieg ist erst besiegelt, wenn wir auch theoretisch keine Chance mehr haben.
Schulze: Wir sind als Sechster absolut gesichert, weiter nach ganz oben wird es aber schwierig werden für uns. Aber die Tabellensituation in diesem Derby ist nicht entscheidend. Das wird ein ganz schwieriges Spiel für uns. Aber ich bin fest überzeugt, dass die Arminia die Klasse hält. Es ist wichtig, dass wir dieses Derby haben.

Wie lief es in den vergangenen Wochen?
Rensmann: Unsere Tendenz ist positiv, sie zeigt nach oben. Beim Abbruch-Spiel gegen Osmanlispor hat es bis zur 88. Minute 1:1 gestanden. Das letzte Spiel vor der Winterpause haben wir mit 2:1 gegen unseren Abstiegskonkurrenten Hellweg Lütgendortmund gewonnen. Daher nehme ich auch meine Motivation.
Schulze: Zuletzt gegen FC Roj II hatten wir einen Ausrutscher, davor haben wir aber gegen unseren Angstgegner TSC Eintracht mit 4:1 gewonnen.

Warum sind die Wege von Arminia Marten und TuS Rahm eigentlich so unterschiedlich verlaufen in dieser Saison? Der TuS Rahm hat einen Plan und will nach oben, bei Marten geht es kontinuierlich abwärts. Im schlechtesten Fall wartet der Abstieg in die Kreisliga B.
Rensmann: Die Problematik war bei uns ja schon im letzten Jahr vorhanden, aber da hatten wir eine deutlich bessere Mannschaft. Im vergangenen Sommer sind sieben von elf Stammspielern gegangen, vor dem Derby am Sonntag haben wir dazu auch noch Verletzungspech, da mit Mirko Lukic und Christian Wagner zwei Leistungsträger verletzt bzw. krank ausfallen.
Schulze: Wir verfolgen natürlich weiter den Plan, uns langfristig zu verbessern, wir wollen was in Rahm aufbauen und haben für die neue Saison auch schon einige Neuzugänge. Wir müssen das aber aus eigenen Kräften stemmen.