Ein Dortmunder Amateur-Fußballer hängt seine Fußballschuhe an den Nagel und verlässt die große Bühne. In diesem Fall geht ein „extrem durchtrainierter“ und wuchtiger Spieler, wie ihn sein Trainer Marc Neul bei seiner Verpflichtung im Januar 2022 beschrieb. Der 31-Jährige Kicker blickt zurück auf seine Zeit beim TuS Eichlinghofen und seine Entscheidung, sich vom Fußball zu verabschieden.
Lediglich acht Saisonspiele absolvierte Tobias Lederer für den TuS Eichlinghofen in dieser Saison. Dies hatte mehrere Gründe, zum einen war der als Stürmer einsetzbare Lederer beruflich eingespannt, indem er in China unterwegs war und zum anderen verletzte er sich im ersten Rückrundenspiel der vergangenen Saison.
Mit dem am Ende knapp verpassten Aufstieg war es für ihn persönlich eher eine unglückliche Saison. Deswegen sei es an der Zeit gewesen, einen Schlussstrich zu ziehen, wie Lederer erklärt.
Lederer hat Knieprobleme
„Ich habe seit Jahren Probleme mit meinem Knie und ich bin 92er Baujahr, es macht einfach keinen Sinn mehr“, erklärt Lederer seine Beweggründe. Eigentlich sei die Entscheidung mit dem Fußball aufzuhören „zwei, drei Jahre zu spät“, aber er habe immer weiter gespielt, weil ihm der Fußball weiterhin so viel Freude bereitet habe.
Den Schlussstrich habe er für sich gezogen, als er sich zu Beginn der Rückrunde erneut verletzte. „Wenn ich ganz rational und vernünftig gehandelt hätte, hätte ich nicht mehr spielen dürfen, aber es machte zu viel Spaß“, blickt Lederer zurück auf seine Motivation zu spielen.
Keine unwichtige Rolle bei seinen Entscheidungen haben dabei die Verantwortlichen und Spieler des TuS Eichlinghofen gespielt. Demnach sei Lederer auch abseits des Platzes ganz gut mit einigen Spielern befreundet, die ihn früher auch nach Eichlinghofen lockten. „Es ging mir um die Jungs, um mit denen zusammenzuspielen, Fußball stand für mich an zweiter Stelle“, erklärt Lederer.
TuS Eichlinghofen im Herzen
Und genau deswegen schätzt er den Verein TuS Eichlinghofen auch so sehr. „Marc Neul hat hier etwas ganz besonderes geschaffen, mit tollen Jungs. Jan Verhoeven und auch Marcel Dickehut sind ganz ganz feine Leute. Ich hätte ihnen den Aufstieg gewünscht, aber leider hat es nicht geklappt. Der TuS weiß was sie sind und was nicht“, lobt Lederer seinen Ex-Verein.

Rückblickend ist der bei Hansa Rostock in der Jugend ausgebildete Lederer zufrieden, auch wenn er von sich aus sagt, er hätte eher aufhören und auf seinen Körper hören sollen. Doch das ist es doch, was alle Amateurfußballer verbindet, diese Liebe zum Sport und mit seinen Freunden gegen den Fußball zu treten.
Und wer weiß: Vielleicht bleibt Lederer bei all dem Lob für den TuS den Eichlinghofenern in irgendeiner Form erhalten – und wenn es nur als Fan an der Seitenlinie ist.