Eichlinghofen mit einem Bein in der Landesliga Kirchhörde beklagt „hoch asoziales Verhalten“

TuS Eichlinghofen mit einem Bein in der Landesliga: Souveräner Sieg gegen Kirchhörder SC
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Am Ende kannte der Jubel bei TuS Eichlinghofen keine Grenzen: Mit dem 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den direkten Verfolger Kirchhörder SC machte die Mannschaft von Trainer Marc Neul und Markus Dücker einen gewaltigen Schritt in Richtung Landesliga-Aufstieg und baute den Vorsprung an der Tabellenspitze der Bezirksliga 6 im Spitzenspiel auf nun acht Punkte aus.

TuS Eichlinghhofen feiert wichtigen Sieg

Es entwickelte sich zunächst aber das erwartete Geduldsspiel. Beide Mannschaften agierten in der Anfangsphase sehr vorsichtig, wollten vor allem keine Fehler machen.

„Wir haben schon erwartet, dass Kirchhörde sich erstmal aufs Verteidigen konzentriert und tief steht. Das haben sie im Hinspiel auch gemacht“, erklärte TuS-Coach Marc Neul nach dem Spiel.

TuS Eichlinghofen und der Kirchhörder SC
Der TuS Eichlinghofen und der Kirchhörder SC gaben sich nicht viele Räume, um offensiv gefährlich zu werden. © Stephan Schuetze

So entwickelte sich eine erste Halbzeit, die von vielen Zweikämpfen und Standardsituationen geprägt war, aber kaum klare Torchancen bot. Eichlinghofen hatte leichte Vorteile und kam immer wieder über Ecken und Freistöße gefährlich in den Strafraum – die beste Chance vor der Pause vergab Ahmed Ersoy nach einem Eckball per Kopf.

Nach dem Seitenwechsel wurde Kirchhörde offensiver, musste angesichts der Tabellensituation auch mehr riskieren. Doch genau in diese Phase schlug der TuS eiskalt zu: Nach einer starken Einzelleistung und Hereingabe von Aleksandar Djordjevic war Goalgetter Ahmed Ersoy zur Stelle und drückte den Ball in der 51. Minute zum 1:0 über die Linie – sein bereits 19. Saisontor.

Kirchhörder SC zu harmlos

Dieser Treffer schockte die Gäste sichtbar. Zwar versuchte Kirchhörde, den Druck zu erhöhen, doch das Team von Trainer Heiko Hofmann fand gegen die gut organisierte Defensive des TuS überhaupt keine Mittel.

„Wir haben dann ein bisschen mehr gewollt, aber uns keine klaren Chancen erarbeitet“, analysierte Hofmann enttäuscht.

Stattdessen setzte Eichlinghofen den nächsten Nadelstich: Nach einer weiteren Ecke von Djordjevic stieg Levi Butt am höchsten und köpfte in der 74. Minute zum entscheidenden 2:0 ein. „Da sind sie halt auch stark, das kann man nicht immer wegverteidigen“, so Hofmann ernüchternd.

Besonders beeindruckend war die defensive Stabilität des TuS, der die Offensivbemühungen der Kirchhörder fast vollständig im Keim erstickte. „Wir haben unfassbar viele Zweikämpfe gewonnen, das Mittelfeld beherrscht und hinten gar nichts zugelassen“, lobte Neul sein Team zurecht.

Heiko Hofmann wettert gegen TuS Eichlinghofen

Kirchhörde dagegen fehlten sowohl die Ideen als auch die Präzision. Auch der Versuch, mit langen Bällen Druck zu erzeugen, verpuffte immer wieder.

„Aber was mich besonders ärgert, ist das Verhalten von Marc Neul und seiner Bank. So etwas gehört für mich nicht auf einen Fußballplatz“, ärgerte sich Hofmann und kritisierte den Eichlinghofer Coach scharf.

Heiko Hofmann
Heiko Hofmann (l.) wetterte im Nachgang gegen den TuS Eichlinghofen. © Stephan Schuetze

Neben der sportlichen Enttäuschung stand bei Hofmann vor allem der Ärger über den Gegner im Fokus – nach einem hitzigen Spiel: „Das Benehmen dieser Truppe finde ich unterirdisch. Was da von der Bank kommt, insbesondere vom Trainer, hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Für mich ist das ein hoch asoziales Verhalten“, wetterte Hofmann deutlich.

Gegenüber Neul wusste mit diesen Vorwürfen erst einmal überhaupt nichts anzufangen: „Es war schon ein hitziges Spiel, ich bin von den Aussagen aber überrascht. Ich finde es vor allem schade, weil ich selbst ja 15 Jahre in Kirchhörde war und dort eine super Zeit hatte. Zum Vorstand und einigen Leuten, die schon lange im Verein tätig sind, pflege ich nach wie vor guten Kontakt und bin sehr interessiert daran, dass das auch so bleibt.“

Eine mögliche Ursache für die Hofmann-Aussagen nennt Neul: „Vielleicht waren sie frustriert darüber, dass sie in 90 Minuten nur einen Torschuss hatten. Ich war auch überrascht, dass sie unserem körperbetonten Spiel so wenig entgegen zu setzen hatten.“

Mit nun acht Punkten Vorsprung auf Kirchhörde und einer weiterhin beeindruckenden Defensivleistung steht TuS Eichlinghofen dicht vor dem ersehnten Aufstieg. Ob ihnen den Aufstieg noch jemand nehmen kann? „Nur wir selbst“, stellte Neul klar.

Zum Thema

Bezirksliga 6: TuS Eichlinghofen - Kirchhörder SC 2:0 (0:0)

TuS: Fibbe - Dickehut, Much (56. Geist), Djordjevic (90. Knappmann), Peterhülseweh, Bienewald, Butt, Atalay, Ersoy (74. Akrasi), Akdeniz (86. Bilyy), Yarhdi

KSC: Westergerling - Themann (64. Alici), Decker (61. Thier), Schröter, Sulaimon, Telschow, Jalouan (46. Boualili), Markovic (76. Tekin), Schlüter, Veen, Dapes (76. Heinings)
Tore: 1:0 Ersoy (51.), 2:0 Butt (74.)

Gelb-Rote Karte: Roman Geist (89.)