Rund 215 Kilometer und eine Autostrecke von gut zweieinhalb Stunden sind es von Hannover nach Dortmund. Eine Reise, die der neue Torwart des TuS Bövinghausen Tom Bünting jede Woche auf sich nimmt, um für den Oberligisten zu spielen. Nun erklärt er, warum der große Aufwand für ihn kein Problem ist.
Tom Bünting ist neuer Torhüter des TuS Bövinghausen
Die letzten Monate beim abstiegsgefährdeten TuS waren äußerst turbulent. Doch eine drohende Insolvenz wurde abgewendet. Der Verein hat aber eine komplett neu zusammengestellte Mannschaft, die sich nun erstmal zusammenfinden muss.
Teil des neuen Kaders ist Tom Bünting. Der 24-Jährige kommt aus Niedersachen und hatte zuletzt länger nicht gespielt. Zuvor kickte er beim Nord-Regionalligisten SSV Jeddeloh.
Großer Aufwand für Torwart Tom Bünting
Mittlerweile hat Winter-Neuzugang Bünting schon zwei Spiele für den TuS Bövinghausen bestritten (beim 0:5 gegen TuS Ennepetal und beim 1:7 gegen die SpVgg Vreden). Er wollte sich in diesem Winter sowieso einen neuen Verein suchen, wie er nun verriet. Doch warum wurde es kein Klub in der Nähe seines Wohnortes? Das Finanzielle sei ihm in erster Linie egal gewesen: „Rund um Hannover war alles voll. Dort ist es im Winter schwierig zu wechseln und einen passenden Verein zu finden“, so Bünting. „Dann hat man sich so umgehört durch ein paar Kontakte: Wo ist Bedarf? Dann habe ich mich ein bisschen informiert - vor allem bei Vereinen, die auch etwas höherklassiger sind.“
So wurde er auf den TuS Bövinghausen aufmerksam: „Dann habe ich den Sportlichen Leiter angerufen. Bövinghausen meinte, dass sie händeringend einen neuen Torwart suchen. Dann ging alles ziemlich schnell. Am Donnerstag habe ich den Kontakt aufgenommen, am Sonntag habe ich schon gespielt“, berichtet der Keeper. Aufgrund der Entfernung kann Bünting nicht an jedem Training des TuS teilnehmen: „Ich versuche aber so oft wie möglich zum Training zu gehen“, sagte der Schlussmann. Aktuell ist er meistens beim Abschlusstraining am Freitag dabei, fährt danach meistens nochmal nach Hause, um dann am Sonntag wieder im Ruhrgebiet auf dem Fußballplatz zu stehen und um drei Punkte zu kämpfen.
Tom Bünting ist beim TuS Bövinghausen gesetzt
Besonders wichtig sei Bünting gewesen, auf Spielpraxis zu kommen: „Auf der Torwartposition musst du halt spielen. Das ist nicht immer ganz einfach: Die Liga muss passen, das Niveau muss passen.“ Doch in Bövinghausen ist Bünting als Stammtorwart gesetzt - und das in der Oberliga nach längerer Spielpause. Eine verlockende Möglichkeit für den Schlussmann.
Da nimmt man dann auch die lange Strecke von Niedersachen nach Dortmund und wieder zurück etwas lieber auf sich: „Natürlich ist es eine etwas längere Fahrt, aber die ist für mich nicht so schlimm. Aber klar, es ist natürlich was anderes, wenn du mit dem Fahrrad zum Training kommen kannst.“
Tom Bünting möchte drohenden Abstieg verhindern
Ob der Aufwand Bünting auch weiterhin wert sein wird, wenn der TuS Bövinghausen nach der Saison aus der Oberliga absteigen sollte? Das ist unklar, sicher ist nur, dass der Keeper das in wenigen Monaten drohende Worst-Case-Szenario auf jeden Fall verhindern möchte: „Natürlich will ich nicht gerne absteigen. Allerdings bin ich leider nicht alleine dafür verantwortlich. Wir müssen es jetzt schaffen, die Mannschaft ein bisschen zum Leben zu erwecken durch den neuen Trainer: Dann denke ich schon, dass wir in dieser Saison schon etwas holen werden.“