Der krisengebeutelte TuS Bövinghausen hat einen neuen Trainer. Nachdem vor rund drei Wochen erst Danny Voß und wenige Tage später auch Dimitrios Kalpakidis ihre Ämter an der Seitenlinie des Oberligisten niedergelegt hatten, war der TuS auf der Suche nach einem neuen Coach.
Interimsweise hatte Dino Dzaferoski, der Sportliche Leiter, übernommen und die Mannschaft in den ersten zwei Liga-Spielen des Jahres geleitet – nun verkündete Bövinghausen, dass Andreas Venezia ab sofort als Trainer agieren wird.
TuS Bövinghausen: Andreas Venezia wird neuer Trainer
„Er hatte mich diese Woche kontaktiert. Wir haben uns zusammengesetzt und sind ganz schnell auf einen Nenner gekommen“, berichtet Dino Dzaferoski: „Wir haben ihm unsere Situation offen dargelegt, aber er hat Bock auf die Aufgabe und will uns unterstützen.“
Venezia war zuletzt beim TuS Hannibal tätig. Den Landesligisten übernahm der 42-Jährige im Sommer, Mitte Oktober endete sein Engagement bereits. Zwar verlief sein Start noch sehr verheißungsvoll, als er Hannibal trotz des massiven Umbruchs nach sechs Spielen auf Rang drei führte.
Anschließend aber begann eine Talfahrt, auch wegen einiger verletzten Schlüsselspieler, die nach einer Niederlagen-Serie auf dem 13. Platz endete – und mit dem Rausschmiss Venezias.

Nun geht es für Venezia in die Oberliga. Vor seinem kurzen Intermezzo bei Hannibal war Venezia vor allem im Nachwuchsbereich tätig, coachte beim SV Körne und DJK TuS Körne. Außerdem war er Trainer der Zweiten vom SV Brackel 06.
In Bövinghausen übernimmt er ein Himmelfahrtskommando. In der Oberliga trennen den Verein von der Provinzialstraße zwölf Punkte vom rettenden Ufer, auf dem eigenen Konto stehen erst sieben Zähler.
Der Verein steckt in einem Insolvenzeröffnungsverfahren. Wie (und ob) es mit dem Klub mittel- und langfristig weitergeht, ist nicht vorhersehbar. Oberliga-Tauglichkeit blieb der aktuelle Kader in den ersten Spielen (0:8 gegen Siegen, 0:5 in Ennepetal) bisher schuldig, verlor zudem im Kreispokal gegen A-Ligist SF Sölderholz.
TuS Bövinghausen: Sonntag gegen SpVgg Vreden
„Nach allem, was drumherum so passiert, ist es gut, dass jetzt jemand da ist, der richtig Power bringt“, glaubt Dzaferoski, dass Venezia für einen Umschwung sorgen kann.
Erste Aufgabe für Andreas Venezia ist das Liga-Spiel gegen die SpVgg Vreden am Sonntag (wir übertragen im Livestream, Anstoß: 15 Uhr). Ob er da bereits alleine an der Seitenlinie stehen wird, sei noch offen. „Wir schauen mal, wie weit die Mannschaft in der Spielvorbereitung ist und wie schnell Vene (Spitzname Venezias, Anm. d. R.) unseren Plan verinnerlicht“, so Dzaferoski, der Venezia ansonsten unterstützen wird.