Türkspor-Funktionär plötzlich Landesliga-Trainer Er nennt Spieler der TSD-Trainingsgruppe

Türkspor-Funktionär plötzlich Landesliga-Trainer
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Vor gut zwei Wochen hat sich Türkspor Dortmund vom Spielbetrieb der Regionalliga West zurückgezogen. Der Verein begründete den Entschluss mit der angespannten finanziellen Lage – zugleich wurden auch die sportlichen Leistungen der Mannschaft als mitverantwortlich angeführt. Die Kommunikation rund um den Rückzug hat Seyhan Adigüzel übernommen, Co-Trainer und Geschäftsstellenleiter. Und genau er ist seit Montagnachmittag Trainer der SpVg. Olpe in der Landesliga 2.

Seyhan Adigüzel Interimstrainer bei SpVg. Olpe

Auf sein Engagement bei Türkspor Dortmund habe dies keine Auswirkung, das macht Adigüzel direkt zu Beginn des Gesprächs klar: „Das ist so etwas wie ein Freundschaftsdienst und definitiv nur von jetzt bis zum Ende der Saison ausgelegt.“ Sein Arbeitsverhältnis bei Türkspor sei weder auf Eis gelegt noch beendet.

Olpe befindet sich in Abstiegsgefahr, hat deshalb Trainer Michael Volmer am Montag freigestellt. Im Sommer hätte ohnehin Bayram Celik übernommen – und der wiederum ist ein guter Freund von Adigüzel. „Bayram will seine Sache beim SC LWL, wo er gerade Trainer ist, aber noch sauber zu Ende bringen und hat dann vorgefühlt, ob ich mir das übergangsweise vorstellen könnte“, berichtet Adigüzel.

Dann ging es schnell. „Ich habe natürlich vor meiner Zusage in Olpe alles mit Türkspor abgesprochen. Aber da wir keinen Spielbetrieb mehr haben, passt das“, so Adigüzel, der seinen Aufgaben beim Nordstadt-Klub weiterhin vollumfänglich nachkomme.

Seyhan Adigüzel steht an der Seitenlinie.
Seyhan Adigüzel ist bis zum Saisonende Trainer bei der SpVg. Olpe. © imago images/Rene Traut

Dazu wird in dieser Woche auch wieder die Trainingsgestaltung gehören. „Wir wollen zum Wochenende starten, da müssen wir nur noch letzte Details klären“, so Adigüzel. Zwei Einheiten sollen angeboten werden, er geht davon aus, dass sich eine zehn- bis zwölfköpfige Gruppe auf dem Platz einfinden wird.

Ömer Akman, Ilias Anan, Bernad Gllogjani, Alessandro Tomasello, Oguzhan Kefkir, Sezer Toy und Halil Can Dogan seien auf jeden Fall dabei – also durchaus einige Identifikationsfiguren Türkspors. Die Liste sei zudem um ein paar weitere Namen länger.

„Nachdem wir jetzt anderthalb, zwei Wochen komplett Ruhe haben einkehren lassen, ist das der richtige Schritt, dass wir uns jetzt wieder auf dem Platz treffen“, findet Adigüzel.

Türkspor Dortmund in der Kaderplanung

Zur Normalität zurückkehren gilt auch für seine anderen Aufgaben. Gemeinsam mit Sportchef Sandy Röhrbein trägt er die Verantwortung für die Kaderplanung. Es geht jetzt darum, Zusagen aus dem bestehenden Personal sowie Neuzugänge für den Neustart in der Oberliga zu gewinnen.

„Wir führen viele Gespräche und sind mit vielen Spielern auch sehr weit. Bei einigen fehlt nur noch die letzte Unterschrift von Dr. Akin Kara“, gibt Adigüzel Einblick. Der Vereinspräsident befinde sich wegen familiärer Angelegenheiten aktuell in der Türkei – Ende der Woche kehre er aber zurück, sodass Türkspor in den ersten Personalien Vollzug melden können wird.