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Türkspor Dortmund zeigt eine Show – der Trainer spricht von perfektem Fußball
Fußball-Landesliga
Türkspor Dortmund hat am Sonntag mal wieder ein Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen der Landesliga gesendet. Die Dortmunder lieferten ein Spektakel mit insgesamt acht Toren.
Die Schönheit und Ästhetik des Fußballs zelebriert ein Landesligist, der eigentlich gar kein Landesligist ist.
Ein 8:0 (3:0) des Spitzenreiters gegen einen 13. klingt nach gähnender Langeweile. Was Türkspor Dortmund aber gegen den FC Frohlinde anbot, zeigte deutlich, wohin die Reise bald geht. Während sich Konkurrent Hombruch zu einem 0:0 gegen Buer mühte, zauberte TSD auf einem Level, das selbst in der Westfalenliga spitze wäre.
Türkspor Dortmund erfüllt Anforderungen von Trainer Orhan Özkara
Und wenn Trainer Orhan Özkara dann sagt, das gehe in die Richtung, wie er sich Fußball vorstelle, muss jedem folgenden Gegner angst und bange werden, wenn er darüber nachdenkt, was passiert, wenn Türkspor dann auch so spielt, wie er sich das vorstellt.
Der Coach ließ sich doch zum Komplettlob animieren und sagte: „Das war nahezu perfekt mit wunderschönen Toren. Wir haben schnell gespielt mit zwei Kontakten, vertikal und mit präzisen Anspielen in den Strafraum. Und das Ergebnis spricht auch Bände.“
Frohlinde-Trainer Sascha Rammel, zuletzt beim Kirchhörder SC, hielt sich daher auch zurück: „Wir waren schlecht, die aber mit ihrer Klasse auch richtig stark.“ Dieser Text soll Frohlinde auch nicht komplett unterschlagen. Daher der Hinweis auf den einzigen Torschuss durch Benjamin Gonschior.

Aldin Kljajic (r.) und Türkspor Dortmund haben deutlich gewonnen. © Schaper
Ansonsten war der Gast nur in der Opferrolle. Der TSD-Express rollte pünktlich nach dem Anpfiff am Fredenbaum los. Beim 1:0 benötigte Youssef Yesilmen noch das Bein eines Gegners, um den ersten Schuss abgefälscht im Tor unterzubringen (9.).
Auch der Auftakt zur zweiten Hälfte gehörte dem Ausnahmespieler aus der Landesliga-Ausnahmemannschaft. Das 4:0 gelang ihm ohne Hilfe des Gegners. Fast schade, dass der Ball in den Winkel im Reigen der Traumtore fast unterging.
Fast schon unspektakulär das 2:0 des ebenfalls unfassbar guten Ömer Akman. Sein Freistoß-Aufsetzer war aber das zweite Zeichen, dass Türkspor gewillt war, wirklich jede Chance zu nutzten und das sehr gute Torverhältnis von 105:18 noch deutlich verbessern wollte.
Türkspor Dortmund: Marcel Reichwein trifft
Das 3:0 besorgte Marcel Reichwein nach Vorarbeit von Denis Donkor (36.). Weiter ging die Show mit Yesilmen. Und mit Pascal Schmidt (71.), und mit dem eingewechselten Kimaz Hamza (79./85.), ein Tor schöner als das andere. Keine Zufallsprodukte.
Die leider nur 150 Zuschauer sahen Anspiele mit Augenmaß und nicht zuletzt fußballerischer Brillanz im Abschluss. Der Schlusspunkt gehörte Dario Biancardi (89.). Und hätte der Schiedsrichter Philipp Miska nicht pünktlich abgepfiffen, hätte TSD das Dingen garantiert zweistellig gemacht.
Ein Tag vor dem muslimischen Zuckerfest feierte Türkspor ein Fußballfest, Die Laune am Platz war entsprechend. Dass diese Mannschaft sich den Vorteil in der Liga noch nehmen lässt, lässt sich vielleicht mit einer äußerst blühenden Phantasie vorstellen. Denn es gab gegen Frohlinde wirklich nicht einen Schwachpunkt. Von der Bank kamen Hochkaräter Dario Biancardi, Onur Cenik, Kimaz Hamza und Hayrullah Alici, die drei Treffer beisteuerten.
Özkara dachte an den kommenden Gegner Erle. „Wir wollen so weitermachen.“ Und dann kommt das Topspiel in Hombruch. „Es gibt keinen Grund, da anders heranzugehen“, sagt der Coach. Er meinte es wirklich nicht so, aber jeder, der dieses tolle Spiel gesehen hatte, wertete es als Drohung.
- TSD: Acil - Donkor, Turan (68. Cenik), Kljajic, Sarititas - Aydin (46. Biancardi), Akman -Schmidt, Yesilmen - Reichwein (58. Alici), Braja (58. Hamza)
- Tore: 1:0 Yesilmen (9.), 2:0 Akman (18.), 3:0 Reichwein (36.), 4:0 Yesilmen (48.), 5:0 Schmidt (71.), 6:0, 7:0 Hamza (79., 85.), 8:0 Biancardi (89.)
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
