Türkspor lange besser als ein Oberligist Ein Überraschungsspieler wird eingewechselt

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Das war die richtige Einstimmung auf das Spitzenderby der Fußball-Westfalenliga in einer Woche. Türkspor Dortmund macht keinen Hehl daraus, dass der Aufstieg und somit das Überholen des kommenden Gegners FC Brünninghausen das große Ziel ist. Und da kam Oberligist Sportfreunde Lotte als Gegner gerade recht. „Wir wollen dahin, wo sie sind“, sagte TSD-Trainer Sebastian Tyrala. „Und wir haben heute gezeigt, dass wir nicht nur mithalten können in unserer Wunschliga, sondern sogar eine Halbzeit besser waren als unser Gegner.“ 1:1 (1:0) endete der Test des Westfalenliga-Zweiten gegen den Oberliga-Elften.

Tyrala war „maximal zufrieden“ mit seinem Team. Dieses Gefühl muss sich bereits im von der Ordnung und der Einstellung her richtig überzeugenden ersten Hälfte in ihm verfestigt haben, denn im zweiten Abschnitt geriet die zunächst verdiente Führung immer mehr ins Wanken. Es zeigt sich über 90 Minuten aber, dass der Türkspor-Kader äußerst flexibel ist. Die Abwehrkette der ersten Hälfte mit von rechts Ersin Kusakci, Duran Turan, Aldin Kljajic und Semih Yigit ist vielleicht nicht die Formation, die in der Liga erste Wahl ist, aber sie ließ den Oberligisten kaum zur Geltung kommen. Davor führte Ömer Akman gewohnt kräftig mit Händen und Füßen Regie. Die Offensiveren Adem Cabuk, dem das 1:0 glückte (38.), Youssef Yesilmen, Ibrahim Diallo und Dario Biancardi wirbelten ordentlich. Was fehlte, war der Abschluss. Kimaz Hamza mühte sich zwar redlich, aber ihm fehlte noch das Glück und ein wenig auch die Klarheit vor dem Tor. Die baldige Rückkehr des verlorenen Sohnes Mateus Ayala Cardoniz könnte Abhilfe verschaffen. „Ja, das war unser einziges Manko“, räumte auch Tyrala ein. „Wir hätten zur Pause klarer führen müssen.“

Nachdem Türkspor fast komplett durchgewechselt hatte, lud auch Lotte-Coach Fabian Lübbers nach. Bevor es soweit war, zeigte auch der vermeintlich zweite Anzug, dass er schnell in die gewünschte Ordnung passte. Lotte aber legte zu. Nach dem Ausscheiden von Serdar Bingöl, der Probleme im Oberschenkel hatte, und dann auch von Okan Saritas war TSD kurz sogar nur zu zehnt. Aber wohl dem, der einen Co-Trainer Eyüp Cosgun im Standby-Modus hat. Der Angreifer füllte die erste Elf auf und sorgte vorne für Entlastung.

Derweil hatte sich Lotte vorne festgespielt, hatte ebenfalls das Problem des fehlenden Knipsers. Also musste der in Dortmund aus Brünninghauser und Aplerbecker Zeiten noch bestens bekannte Nils da Costa Perreira marschieren, verlud dabei die TSD-Abwehr und Torwart Constantin Scholl. Das 1:1 (83.) war dann auch verdient. „Das ist immer noch ein gutes Ergebnis“, resümierte Tyrala. Und Türkspor darf sich zunächst für einen Abend, möglicherweise auch bald dauerhaft, der Oberliga ziemlich nahe fühlen.

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