Türkspor beendet Spiel gegen MSV Duisburg zu neunt Standards brechen Dortmundern das Genick

Türkspor beendet Spiel gegen MSV Duisburg zu neunt: Standards brechen Dortmunder das Genick
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Der Neustart ist missglückt. Neues Trainerteam, neuer Sportchef, neue Spieler – das alles änderte nichts daran, dass Türkspor Dortmund auch im neuen Jahr als Verlierer vom Feld gehen musste. Das 0:3 (0:2) gegen Spitzenreiter MSV Duisburg kostete den Aufsteiger zudem noch zwei Spieler: Alessandro Tomasello und Oguzhan Kefkir flogen mit Rot bzw. Gelb-Rot vom Platz. Aber – und das ist aus Türkspor-Sicht die erfreuliche Erkenntnis – über weite Strecken sah es am Sonntag nicht danach aus, als hätten sich dort der abgeschlagene Tabellenletzte und der Spitzenreiter gegenüber gestanden.

Türkspor Dortmund schlägt sich gut gegen MSV Duisburg

„Wir haben Duisburg viel abverlangt. Wir haben fleißig gegen den Ball gearbeitet, hatten unsere Möglichkeiten“, erkannte Maximilian Borchmann bei seiner Premiere als Trainer von Türkspor. Er ergänzte: „Aber am Ende ist es dann der Unterschied, warum Duisburg ganz oben steht und wir ganz unten. Und deswegen müssen wir ein paar Sachen noch besser machen.“

Insbesondere das Verteidigen von Standardsituationen dürfte in der kommenden Woche auf dem Dortmunder Trainingsplan auftauchen. Eigentlich war Türkspor gut drin in diesem Spiel gegen den haushohen Favoriten, brachte sich durch eigene Unzulänglichkeiten bei ruhenden Bällen aber in die Bredouille.

„Das geht gegen ein Spitzenteam einfach nicht“, ärgerte sich Borchmann über den Doppelschlag von Duisburgs Steffen Meuer, der erst nach Eckball (23. Minute) und dann nach Freistoß-Flanke (24.) per Kopf traf. „Bei der Ecke ist der zweite Pfosten viel zu blank. Bei dem Freistoß verlieren wir schon beim Anlaufen die innere Linie“, analysierte Borchmann.

Maximilian Borchmann gab alles an der Seitenlinie. Sein Debüt als Trainer in der Regionalliga aber ging verloren.
Maximilian Borchmann gab alles an der Seitenlinie. Sein Debüt als Trainer in der Regionalliga aber ging verloren. © Schaper

Besonders bitter für Türkspor, weil die Dortmunder bis dahin gut im Spiel waren. Auf dem durch die Witterung der vergangenen Wochen schlechten Rasen in Hagen hatte TSD sogar die erste Gelegenheit, Tomasello aber geriet bei seinem Kopfball leicht in Rücklage, konnte die Kugel nicht mehr entscheidend drücken (12.).

Durch den doppelten Nackenschlag ließ sich Türkspor keineswegs beirren, schüttelte sich kurz und hatte nach einer halben Stunde die Gelegenheit zum Anschluss: Neuzugang Dennis Lerche wurde von Tomasello bedient, der Abschluss des wuchtigen Stürmers aber hatte nicht genug Power und landete in den Armen des MSV-Schlussmanns.

Die Borchmann-Elf verschanzte sich, so hätte man es angesichts der Konstellation in diesem Spiel vielleicht erwarten können, nicht in der eigenen Hälfte, sondern versuchte mitzuspielen. Aus dem Spiel heraus entfachte Duisburg keine Gefahr, stattdessen hatte kurz vor der Pause plötzlich Türkspor den Torschrei nach einem Standard auf den Lippen: Ömer Akman probierte es rotzfrech und zog eine Ecke direkt auf das Tor – Latte (41.).

Oguzhan Kefkir sieht die Gelb-Rote Karte

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der MSV den Druck, wollte mit dem 3:0 gerne für klare Verhältnisse sorgen. Meuer verpasste sein drittes Tor, weil er zu hoch zielte (48.), danach leistete sich Türkspors neuer Torwart Franz Langhoff seinen einzigen Fehler an einem ansonsten richtig starken Tag – er säbelte komplett über den Ball. Das aber blieb folgenlos, weil Duisburgs Malek Fakhro frei vor dem Tor zu lange zögerte (50.).

Dann überschlugen sich die Ereignisse: Ilias Anan hatte den Anschluss auf dem Fuß, als er als Solist durch die Duisburger Hälfte marschierte, seinen Meister aber im MSV-Torwart fand (55.). Im direkten Gegenzug holte sich Oguzhan Kefkir seine zweite Gelbe Karte ab, TSD musste nun auch noch in Unterzahl agieren (56.). „Bitter für den Jungen, die kann man aber geben“, befand Borchmann, dessen Mannschaft aber auch mit einem Mann weniger weiter kämpfte.

Tomasello ließ sich bei einem Konter zu weit nach außen drängen, sonst wäre es gefährlich geworden (70.), auf der Gegenseite hatten die Dortmunder Glück, dass Duisburg nach Ecke nur die Latte traf (73.).

Auch Tomasello fliegt vom Platz

Endgültig Feierabend war dann, als Tomasello seinen Gegenspieler von hinten böse am Sprunggelenk erwischte – eine klare Rote Karte (78.), auch wenn der Dortmunder sicherlich nur den Ball hatte treffen wollen. Lob verdienten sich anschließend Torhüter Langhoff und Abwehrmann Maurice Haar, die potenzielle Gegentore teils sensationell verhinderten. Machtlos waren sie nur beim 0:3 durch Thilo Töpken (90.+3).

„Ein Tacken mehr Mut in der ersten Halbzeit, ein Tacken zielstrebiger im letzten Drittel“, lauteten die Wünsche Borchmanns. „Am Ende kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben einen guten Job gemacht heute“, stellte er klar.

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Statistik

TSD: Langhoff – Gedikli (46. Obas), Haar, Anan (87. Yilmaz), Lerche, Rebronja (58. Toy), Kaya, Tomasello, Kefkir, Akman (81. Gllogjani), Gencal (58. Dogan)

Tore: 0:1 Meuer (23.), 0:2 Meuer (24.), 0:3 Töpken (90.+3)

Gelb-Rote Karte: Kefkir (56.)

Rote Karte: Tomasello (75./grobes Foulspiel)