Wenn am kommenden Sonntag (16. März) der Hombrucher SV zum Derby bei TSC Eintracht Dortmund antritt, geht es um weit mehr als nur drei Punkte. Es ist das letzte große Dortmunder Duell der laufenden Saison in der A-Junioren-Westfalenliga – und für einige Spieler auch das letzte Jugendderby ihrer Karriere.
Hombrucher SV ist Tabellenführer
David gegen Goliath? Auf dem Papier könnte man das durchaus meinen. Hombruch führt souverän die Tabelle an, ist in dieser Saison noch ungeschlagen. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Lippstadt – und dabei hat Hombruch sogar noch ein Spiel weniger absolviert.
Doch ganz so eindeutig will TSC-Coach Manuel Mühlenkamp die Rollen nicht verteilt sehen: „Wir haben in der Hinrunde nur durch ein unglückliches, spätes Gegentor ganz knapp verloren, haben dann im Pokal gegen Hombruch gewonnen und sind das einzige Team, das den HSV bislang geschlagen hat.“ Und wie es sich für ein Derby gehört, gelten da ohnehin eigene Gesetze.
Auch macht Mühlenkamp klar: „Wir stehen da, wo wir jetzt stehen, unter Wert.“ Dieser Einschätzung pflichtet HSV-Trainer Max Lepper bei und ergänzt: „Die Eintracht hat insgesamt bisher eher unterperformt, wir eher überperformt. Sie haben definitiv eine sehr starke Truppe“, so Lepper.
Ausgeglichenes Duell im Dortmunder Derby
Zudem verweist er auf die bisherige Derby-Bilanz in dieser Saison: Aus seiner Sicht führt eher die Eintracht – trotz des Sieges in der Hinrunde: Denn neben der Pokal-Niederlage gab es auch ein Duell in der Halle, das die Eintracht für sich entscheiden konnte: „Insofern steht es aus unserer Sicht 1:2 für die Eintracht.“

Da seine Mannschaft zum Großteil aus Spielern des jüngeren Jahrgangs besteht, ist es nicht für alle das letzte Derby: „Aber wir haben auch drei 2006er dabei, die zum letzten Mal ein Jugendderby spielen“, erklärt er. Und weiter: „Es ist für alle Jungs ein besonderes Spiel – manche gehen auf die gleiche Schule, gehen sogar in dieselbe Klasse.“
Abseits des Platzes seien die Spieler befreundet, aber auf dem Rasen gebe es keine Geschenke. „In die Schule will natürlich keiner als Verlierer gehen.“ Für die Trainer sei das Derby zwar nicht ganz so besonders, betont Lepper, „aber natürlich wünschen wir uns den Sieg – gerade mit Blick auf die Tabelle. Wenn man schon ganz oben steht, will man diesen Platz auch verteidigen.“
TSC Eintracht Dortmund testete gegen Bundesligisten
Von solchen Sorgen ist TSC Eintracht Dortmund derzeit weit entfernt – zu inkonstant verlief die bisherige Saison. „Wir waren eigentlich immer auf Augenhöhe, hatten aber oft einfach Pech“, so Mühlenkamp, der mit seiner Mannschaft nun ein klares Ziel verfolgt: „Wir wollen in der Liga noch unter die ersten fünf bis sechs kommen.“
Einen deutlichen Bruch in den Ergebnissen habe es gegeben, als feststand, dass in dieser Saison ohnehin niemand aufsteigen kann – ärgerlich, aber für Mühlenkamp steht die Entwicklung seiner Spieler ohnehin an erster Stelle. Deshalb trat die Eintracht am vergangenen Donnerstag auch noch zu einem Testspiel gegen den U19-Bundesligisten Rot-Weiss Essen an – mit beachtlichem Erfolg: 2:2-Unentschieden. „Das hat sich kurzfristig ergeben. Gegen Bundesligisten – das sind Spiele, die dich wirklich weiterbringen. Das sind immer Highlights.“