
© Screenshot Niklas Berkel
Trotz Bekenntnis: Nick Münch verlässt den ASC 09 ohne Pflichtspiel – Warum?
Fußball
Vor einer Woche bekannte sich Nick Münch zum ASC 09 Dortmund. Lange angedauert hat sein Entschluss, beim ASC zu bleiben, aber nicht. Der 20-Jährige hat um eine Vertragsauflösung gebeten.
„Den Toni, den Trainer, kenne ich schon etwas länger. Und ich komme ja hier aus der Gegend aus Hagen und da habe ich mir gedacht: Die Jungs sind korrekt. Das hat dann zum Glück geklappt und war die richtige Entscheidung.“ Diese Worte von Nick Münch sind eine Woche alt. Er wollte beim ASC 09 Dortmund bleiben, den Verein nach Möglichkeit als Sprungbrett nutzen. Nun ist er weg.
Der 20-jährige Innenverteidiger wechselte im Oktober 2020 zum ASC 09 Dortmund. Ausgebildet in der Jugend bei Borussia Dortmund, RW Essen und Schalke 04 wechselte Münch im Sommer 2019 zum FC St. Pauli in die U19.
Dort löste der Klub seinen Vertrag im August 2020 auf, Münch war vereinslos. Im August 2020 hielt er sich deswegen im Proficamp der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) fit. Sein Trainer dort: Peter Neururer.
Ein Engagement in der Slowakei zerschlug sich danach, ein Wechsel nach Kroatien dagegen klappte. Am 20. August 2020 schloss er sich Jurjevac an, wo Münch aber nur elf Tage blieb. Die nächste Station in Kroaten war Punitovci - 15 Tage lang. Ende Oktober 2020 schließlich schloss er sich dem ASC an, als der Fußball- und Leichtathletikverband gerade die Saison 2020/21 unterbrach.
Bekannterweise wurde diese Saison nicht nur gänzlich abgebrochen, sondern auch annulliert. Das bedeutet: Obwohl Nick Münch ein Dreivierteljahr lang Spieler beim ASC 09 war, absolvierte er kein einziges Pflichtspiel.
Aber warum verlässt Münch den Klub schon wieder? Fußballerisch hätte der Rechtsfuß den Oberligisten weitergebracht, er passt perfekt ins Beuteschema des Sportlichen Leiters Samir Habibovic: jung, talentiert, top ausgebildet.
„Beruflich passte es nicht mehr“, erklärt der Sportliche Leiter. Nick Münch hat eine Ausbildung als Dachdecker begonnen. Die Arbeitszeiten dauern nicht selten bis nach 18 Uhr. Da regelmäßig beim Training des Oberligisten zu sein, wäre schwierig geworden.
„Ich bin sehr lange auf der Arbeit. Am Ende des Tages passte es mit der Ausbildung und den Trainingszeiten nicht“, erklärt Münch. Er wohnt und arbeitet in Hagen. „Das ist zwar nicht sehr weit nach Dortmund, aber eben auch kein Katzensprung.“
Für Habibovic war deshalb klar, dass er dem Wunsch des Spielers entsprechen wolle, den Vertrag aufzulösen. „Der Job ist wichtiger als alles andere“, erklärt er. Deshalb habe man sich schnell einigen können.
Einen neuen Klub hat Münch noch nicht. „Ich bin auf der Suche nach einem Verein in der Nähe, halte mir da aber alles offen.“
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