
Der Fußball-Oberligist TuS Bövinghausen will in die Regionalliga. Am liebsten schon in dieser Saison. Das haben die Verantwortlichen offen kommuniziert. Sogar nach einer möglichen Spielstätte wird bereits Ausschau gehalten, weil der Sportplatz an der Provinzialstraße den Anforderungen der vierten Liga nicht standhält.
Im Hinblick auf die aktuelle Tabellensituation als Zweiter und die Qualität im Kader sind die Aufstiegsansprüche in Bövinghausen durchaus gerechtfertigt. Doch der TuS droht sein Ziel aktuell zu verpassen: Seit Sebastian Tyrala im Dezember 2022 als Trainer der Dortmunder zurückgetreten ist, läuft es sportlich nicht mehr. Aus fünf Partien können gerade einmal sieben Punkte geholt werden. Zu wenig für einen Aufstiegsaspiranten.
Statistik spricht gegen den TuS
Weil Bövinghausen bislang keinen Nachfolger für den Ex-BVB-Profi gesucht hat, entscheiden Kevin Großkreutz, Dino Dzaferoski und Marko Onucka gemeinsam mit Tyralas damaligen Co-Trainer Sven Thormann über Training und Taktik. Drei absolute Führungsspieler, die gemeinsam mit dem alten Co-Trainer eine Vierer-Kombi bilden – eine charmante Idee, die nun aber zu scheitern droht.
Holte der TuS in den 16 Oberligaspielen unter Tyrala im Schnitt noch 2,18 Zähler und erzielt dabei durchschnittlich 2,43 Tore, hat sich der Wert seitdem deutlich verschlechtert: Ohne Tyrala kommen die Bövinghausener in fünf Partien auf einen Punkteschnitt von 1,4 und erzielen dabei 1,8 Treffer. Nur bei den Gegentoren bleiben sie unwesentlich besser (mit Tyrala 1,5/ ohne ihn 1,2).
Schlechte Auftritte in der Oberliga
Es ist aber nicht nur die schlechte Statistik im Jahr 2023, sondern vor allem die Auftritte des Aufsteigers, die einem Spitzenteam aktuell nicht gerecht werden. Einzig der starke 4:0-Sieg im Derby gegen den ASC 09 Dortmund bleibt als positiver Ausrutscher hängen. Auf dem Platz kann da noch der überragende Spielertrainer Kevin Großkreutz mitwirken. Aktuell fehlt er verletzt.
Eine Woche vor dem Derby verliert der TuS allerdings bereits Spiel eins nach Tyrala mit 0:1 bei den Sportfreunden Lotte. Nach dem ASC-Spiel gewinnt Bövinghausen knapp mit 2:1 beim Vorletzten, den Sportfreunden Siegen. Bleibt aber auch da spielerisch einiges schuldig.
Es folgt ein 2:2-Remis beim Letzten der Hinrunde: Und auch wenn der Gegner TuS Ennepetal die Abstiegsränge nach einem starken Lauf mittlerweile verlassen hat – für Bövinghausen ist das Unentschieden zu wenig. Am vergangenen Spieltag verliert man dann ohne echte Chance zu Hause gegen den SV Schermbeck (1:2). Unter Sebastian Tyrala holte Bövinghausen in der Hinrunde gegen alle fünf Mannschaften einen Sieg.
Den passenden Kandidaten auf dem Trainer-Markt schon in dieser Saison zu finden, muss für den TuS Bövinghausen oberste Priorität haben. Damit sich Großkreutz, Dzaferoski und Onucka wieder voll darauf konzentrieren können, dem Team als Spieler Stabilität zu bringen. Sonst sind die Aufstiegsträume dahin.
Zwar darf Münsters Reserve nicht aufsteigen, da die Erste auf dem Sprung in die 3. Liga steht und laut DFB-Statuten Drittligisten keine Mannschaften in der Regionalliga haben dürfen. Auf den Plätzen drei bis fünf stehen allerdings Mannschaften, auf die noch Nachholspiele warten: So können der SC Paderborn II und der FC Gütersloh bei einem Sieg bis auf drei Punkte heranrücken. Der SV Westfalia Rhynern hat sogar noch zwei Partien offen. Gewinnt der Tabellenvierte beide, wäre er punktgleich mit dem TuS Bövinghausen.
Unter Sebastian Tyrala betrug der Vorsprung zum Schluss auf Rhynern vier Zähler, auf Paderborn sechs und auf den FC Gütersloh sogar sieben Punkte.
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