Bekannter Torwart hilft TuS Bövinghausen Viele weitere Klatschen „mache ich nicht mit“

Viele weitere Klatschen „mache ich nicht mit“
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Sein Name klingt noch immer nach Hochkaräter der Torwartszene. Tim Oberwahrenbrock (34) hatte aber keinen schönen Sonntag. Acht Stück kassierte er als Aushilfstorwart des TuS Bövinghausen. Warum der ehemalige Aplerbecker sich für den dem Abstieg geweihten TuS zur Verfügung stellt und was er in naher Zukunft vorhat, erklärt der Keeper im Interview.

Torwart Tim Oberwahrenbrock versucht, den Schuss eines Siegener Spielers zu parieren, der Ball aber geht ins Tor.
Gegen die SF Siegen musste Tim Oberwahrenbrock insgesamt acht Mal hinter sich greifen. © Stephan Schuetze

Tim, warum hast du dir das angetan? Welcher gestandene Torwart mit deiner Qualität lässt sich schon gerne acht Tore reinhauen?

Angetan ist insgesamt nicht das richtige Wort. Ich hatte erst Dimi und Danny (Ex-Trainer Dimitrios Kalpakidis und Danny Voß) versprochen, in der Halle auszuhelfen. Ich spiele sehr gerne in der Halle. Und wir sind ja sogar in die Endrunde gekommen. Dann habe ich mit Ajhan Dzaferoski gesprochen, der sagte, sie benötigen für die Rückserie einen Torwart.

Und dann war es letztendlich dein Sportsgeist, der dich bewogen hat, dem TuS zu helfen?

Ja, ich bin aber auch wirklich sehr gerne Torwart. Als meine kleine Tochter zur Welt kam, hatte ich mich beim ASC zurückgezogen. Jetzt ist sie zwei Jahre alt. Und für die Spiele reicht die Zeit. Ich habe da überhaupt keine finanzielle Ambition, mache das aber gerne, weil da ein Verein Hilfe benötigt. Ich tue das für die Leute im TuS.

Du warst ja im Sommer schon als Torwarttrainer da. Aber nicht lange...

Das hatte nicht gepasst. Das Ganze, was da im Klub passiert ist, beschäftigt mich aber nicht. Weil mein Pass noch in Bövinghausen war und das immerhin Oberliga ist, habe ich jetzt aber zugesagt.

Ziehst du die Saison durch?

Das ist der Plan. Viele weitere Spiele wie das 0:8 mache ich aber nicht mehr mit. Das schadet dann meinem Namen. Und mein Name ist mir dann doch dafür zu schade.

Siehst du Hoffnung, dass ihr in den kommenden Wochen glimpflicher davonkommt?

Ja, die ersten Elf sind qualitativ gar nicht schlecht. Gegen Siegen stand es lange nur 0:2. Nur bei Mannschaften wie uns, die dann nicht mehr viel an Kraft entgegenzusetzen haben, bricht es dann beim dritten Gegentor eben ein. Das möchte ich wirklich in dieser Höhe und Deutlichkeit nicht mehr häufig erleben. Dann höre ich auf. Das weiß der Verein auch. Nur bin ich erst einmal guter Dinge, dass wir das ordentlich hinbekommen.

Tim Oberwahrenbrock hält eine Flasche in der Hand.
Tim Oberwahrenbrock will künftig wieder als Torwarttrainer arbeiten. © Stephan Schuetze

Am Donnerstag im Pokal bei den Sportfreunden Sölderholz, einem A-Kreisligisten, dürfte es etwas entspannter für dich werden...

Da bin ich mir gar nicht so sicher. Der Lüner SV hat jetzt zum Beispiel in Alstedde 1:4 verloren. Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal Sölderholz wirklich gute Spieler hat. Aber natürlich ist unser klares Ziel, weiterzukommen.

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Kreispokal im Livestream

Das Kreispokal-Achtelfinale zwischen den SF Sölderholz und dem TuS Bövinghausen (Anstoß: 19.30 Uhr) kann im Livestream unter www.rn.de/sporttv verfolgt werden.

Wie sieht deine weitere Planung im Fußball aus?

Ich sehe mich als Torwarttrainer. Das schaffe ich dann auch zeitlich. Ich bin sehr erfahren und möchte jungen Torhütern gerne einiges vermitteln und sie besser machen.

Mit deiner offenen Art dürftest du bei den jüngeren Torhüter gut ankommen...

Davon gehe ich auch aus. Ich liebe den Fußball, ich liebe die Torwartposition. Ganz ohne kann ich mir auch gar nicht vorstellen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Februar 2025.