Tore, Aufholjagd, Dramatik, kuriose Selbsteinwechslung Spektakel in Dortmunder Kreisliga

Torspektakel, Dramatik und kuriose Selbsteinwechslung in Kreisliga: „Gefühlt zweimal verloren“
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Die Übungsleiter waren sich alle einig: Das waren keine Spiele, die ein Trainer gerne sehen will. Auch wenn die Fans und die neutralen Beobachter bestens unterhalten wurden: sowohl das 5:5 zwischen den SF Ay Yildiz Derne und der SpVg Berghofen als auch das 4:4 der SF Sölderholz gegen den VfL Hörde zehrte an den Nerven der beteiligten der jeweiligen Klubs. Die beiden kuriosen Ergebnisse hatte es am vergangenen Spieltag der Kreisliga A2 Dortmund gegeben.

Für die Sportfreunde von Ay Yildiz Derne war das ungewöhnlich hohe Ergebnis von 5:5 auch dringend notwendig, um sich für eine spektakuläre Aufholjagd mit einem Punkt zu belohnen. Mit 1:4 lag die Mannschaft um Trainer Mustafa Yanik nach etwas mehr als einer Stunde zurück – scheinbar uneinholbar. Doch dann griff der Coach in die Trickkiste. „Nach der Pause habe ich mich selbst eingewechselt, dann haben wir von Vierer- auf Dreierkette umgestellt. Wir hatten danach viel mehr Ballbesitz und haben einfach nur noch Fußball gespielt“, berichtete Yanik.

Aufholjagd von Ay Yildiz Derne

Dies gelang Ay Yildiz plötzlich sehr gut. Der Treffer zum 4:2 durch Ali Gökcek in der 70. Minute entpuppte sich als Initialzündung. Zwölf Minuten später war der 1:4-Rückstand egalisiert – bevor es noch verrückter wurde.

In der 90. Minute gingen die Gäste aus Berghofen wieder in Führung. Das letzte Wort hatten aber dann wiederum die Hausherren. Ekrem Faruk Düyanlis Tor zum 5:5 setzte den Schlusspunkt eines wahren Kreisliga-A-Spektakels. „Nach dem 4:5 habe ich gedacht: Das war‘s, wieder drei Punkte verschenkt! Am Ende ist es aber ein gewonnener Punkt“, sagte Yanik.

Des einen Freud ist des anderen Leids. Berghofens Coach Thomas Schröder haderte mit dem liegengelassenen Auswärtssieg: „Das ist doppelt bitter. Wenn man 4:1 führt, denkt man ja, dass man es über die Zeit schaukelt. Beim 5:4 sagt man sich nochmal: Jetzt ist der Deckel drauf, aber dann kriegen wir wieder den Ausgleich. Das ist enorm ärgerlich, gefühlt haben wir heute zweimal verloren“, so der Gästetrainer.

Eine gänzlich neue Erfahrung war ein solcher Spielverlauf für Schröder aber nicht. „Als ich noch beim DJK TuS Körne war, kam das auch das ein oder andere Mal vor“, erinnerte er sich.

SF Sölderholz gleicht spät aus

So erging es auch Maik Kortzak, Trainer der Sportfreunde Sölderholz. Das 4:4 gegen den VfL Hörde am Sonntag war nicht sein erstes. „Ich glaube es gab eine Saison, in der ich mit meiner Mannschaft gegen Holzen-Sommerberg sogar beide Spiele in der Saison 4:4 gespielt habe. Das war schon sehr kurios“, sagte er.

Gegen Hörde bewies seine Elf neben allen Schwächen in der Defensive zumindest außerordentliche Comeback-Qualitäten. Viermal machte Sölderholz einen Rückstand wett – mit Marvin Königs zweitem Treffer in der 90. Minute als Höhepunkt. „Wir haben ein bisschen Eishockey gespielt“, scherzte Kortzak. „Es war kein gutes A-Liga-Niveau. Der späte Ausgleich ist dann glücklich, das muss man so mitnehmen“.

Zwei Fußballer im Zweikampf um den Ball.
SF Sölderholz rettete spät ein Unentschieden. © Timo Janisch

Auf der Gegenseite sah Lukas Lakoma das für seine Mannschaft unglückliche Remis gelassen. „Es ist ein gerechtes Unentschieden. Sölderholz war gallig auf den einen Punkt. Wir haben uns in dem Spiel ein paarmal als Sieger gefühlt, aber es dauert halt 90 Minuten“, zog der Coach des VfL Hörde ein nüchternes Fazit.