Tobias Ahland kassiert mit Germania derbe Klatsche Trainer hat trotzdem Grund zu feiern

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Der Dortmunder Fußball-Kreisligist RW Germania hat binnen einer Woche die zweite hohe Niederlage kassiert. Nach dem 1:5 bei Osmanlispor Dortmund setzte es für Trainer Tobias Ahland und sein Team eine überraschend hohe 0:6-Heimpleite gegen den BV Brambauer. Germania rutscht dadurch erst einmal wieder auf Platz acht ab. Ahland hatte am Wochenende trotzdem allen Grund zur Freude.

Der Germania-Trainer will die bittere Pleite vom Sonntag gar nicht kleinreden: „Natürlich macht das was mit einem. Das 0:6 war sehr eindeutig. Das war in allen Belangen ein gebrauchter Tag. Ich nehme die Spieler aber gleichzeitig in Schutz und in die Verantwortung, es in Zukunft besser zu machen. Dieses Mal lief aber einfach gar nichts zusammen und wir konnten unsere Vorgaben zu keiner Zeit umsetzen“, sagt Ahland.

Eine Woche zuvor setzte es ebenso schon eine hohe Niederlage für die Rot-Weißen, die sich im Sommer unter der Führung des neuen Trainers Tobias Ahland neu zusammengefunden hatten. „Da hat die Mannschaft zwei Gesichter gezeigt. Wir haben eine katastrophale und eine richtig gute Halbzeit gezeigt“, sagt Ahland mit Blick auf die 1:5-Niederlage gegen das Spitzenteam.

Was dabei auffällt: Germania kassierte zuletzt definitiv zu viele Gegentore, um weiter oben anzuklopfen. 34 Mal hat es in dieser Saison im Kasten der Germania gescheppert. „Wir verteidigen im Kollektiv zu schlecht. Das Spiel gegen den Ball dauert zu lange und wir verhalten uns ein Stück weit zu naiv. Das ist aber dem jungen Altersdurchschnitt geschuldet. Wir legen nun den Fokus darauf, diese Fehler in den nöchsten Wochen abzustellen“, sagt Ahland, der nicht sauer auf sein Team sei. „Ich finde solche Ergebnisse mit so einer jungen Mannschaft normal. Das gehört zum Entwicklungsprozess.“

Was hingegen schon super bei Germania funktioniert, ist die Offensiv-Abteilung. Mit 40 erzielten Treffern zählen die Rot-Weißen zu den torgefährlichen Offensiven der Liga. Allen voran Philip Schröder (12 Tore) und Yannik Tielker (11) haben schon häufiger ins gegnerische Tore getroffen. Ahland: „Beide bringen eine individuelle Qualität mit. Doch auch da sehe ich das Kollektiv. Man darf auch nicht vergessen, wie die Tore fallen. Die sind richtig gut herausgespielt. Da muss ich zum Beispiel auch Lukas Diwisch oder Marvin Rauhut nennen, die es immer wieder schaffen, beide in Szene zu setzen“, sagt Ahland.

Da jedoch sowohl Tielker als auch Schröder zuletzt immer wieder angeschlagen waren, arbeitet Germania momentan daran, sich für die Rückrunde breiter aufzustellen. „Es werden momentan Gespräche mit Neuzugängen geführt. Es ist spürbar, wenn die Jungs mal ausfallen. Da kommt unser dünner Kader gepaart mit Verletzungsproblemen zum Vorschein“, sagt Ahland.

Summa summarum sei Ahland mit der Entwicklung seiner Mannschaft - trotz der beiden Niederlagen zuletzt - einverstanden. Der Trainer zieht ein positives Fazit. Die Stimmung im Team sei sehr gut. „Wir befinden uns ja im kompletten Neuaufbau. Der Verein steht nach wie vor hinter uns. Das wollen wir mit positiven Ergebnissen zurückzahlen“, sagt Ahland, der am Wochenende allen Grund zu feiern hatte, obwohl er mit seinem Team so klar verlor.

Trainer Tobias Ahland demonstriert seinen Spieler nun auch einige Spielzüge an der Tafel.
Trainer Tobias Ahland demonstriert seinen Spieler nun auch einige Spielzüge an der Tafel. © Ahland

Tobias Ahland ist nämlich frischgebackener Inhaber der Uefa-Trainer-B-Lizenz. Über mehrere Wochen hat sich der Germania-Coach vorbereitet, um seine entsprechenden Prüfungen abzuleisten - mit Erfolg. „Es ist so, dass ich mich perspektivisch weiterentwickeln möchte. Dafür braucht man entsprechende Qualifikationen. Das war definitiv ein hartes Jahr. Ich musste auch 15 Tages Jahresurlaub nehmen, um das alles zu schaffen. Umso erfreuter bin ich, dass ich nun was vorweisen kann“, sagt Ahland.

Tobias Ahland ist nun Inhaber der Uefa-B-Lizenz.
Tobias Ahland ist nun Inhaber der Uefa-B-Lizenz. © Ahland

Von Mai bis Ende August dauerte der Lehrgang an. Ahland musste sich entsprechenden Prüfungen unterziehen und lernte zum Beispiel im taktischen Bereich, aber auch was die Menschenführung angeht, dazu. „Ich habe vorher so gut wie keine Tafelarbeit geleistet. In meinen Augen ist das nun aber ein absolut wichtiger Punkt, Spielsituationen an der Tafel nachzustellen. Dennoch möchte ich meiner Linie als Trainer treu bleiben“, verrät er.

Den ersten Schritt Richtung Wiedergutmachung kann Germania am kommenden Sonntag, 13. November, gehen. Da sind die Rot-Weißen zu Gast beim TuS Rahm, der zuletzt auch verlor (0:2 beim Dorstfelder SC). Mit einem Sieg würde die Germania Rahm in der Tabelle überholen.

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