Traumtor rettet SV Berghofen den Sieg Kuriose Reaktion des Linienrichters

Rechtsverteidiger rettet SpVg Berghofen den Sieg: Kuriose Reaktion des Linienrichters
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Mit einem packenden 3:2-Auswärtssieg bei Blau-Weiß Alstedde setzte die SV Berghofen ihre starke Serie fort und ist nun seit sieben Spielen in der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund ungeschlagen. Den entscheidenden Treffer in der 89. Minute erzielte Tim Nähle – ausgerechnet mit einem Distanzschuss, der so gar nicht zu seinem sonstigen Spielstil passt.

„Eigentlich bin ich nicht der Typ, der aus der Distanz draufhält“, gesteht Nähle. Der 22-Jährige spielt normalerweise als Rechtsverteidiger und agiert eher zurückhaltend im Abschluss. Doch als der Flügelspieler ausgewechselt wurde, rückte Nähle ins Mittelfeld. Als der 22-Jährige dann den Ball knapp 20 Meter vor dem Tor bekam, wagte er das Unerwartete.

Tim Nähle trifft überraschend aus der Distanz

„Die eine Hälfte der Zuschauer dachte sicher ‚schieß‘, die andere ‚schieß bloß nicht‘“, sagt Nähle lachend. Sein satter Schuss landete direkt unter der Latte, scheinbar unhaltbar für den gegnerischen Torhüter.

„Ob der wirklich unhaltbar war, weiß ich nicht, aber ich habe ihn schon ziemlich gut getroffen“, sagt Nähle bescheiden. Für Berghofen war es der goldene Treffer, der das Spiel entschied und für ekstatischen Jubel sorgte: „Ich bin sofort zur Bank gelaufen und habe mit den Fans gefeiert.“

Der SV Berghofen drehte das Spiel bei BW Alstedde.
Der SV Berghofen drehte das Spiel bei BW Alstedde. © Günther Goldstein

Besonders kurios war der Jubel seines jüngeren Bruders Jona, eigentlich Torwart, der in dieser Partie als Linienrichter agierte. „Ein Zuschauer hat mir erzählt, dass er seine Fahne auf den Boden geschmissen hat und gerufen hat: ‚Das ist mein Bruder!‘“, erzählte Nähle schmunzelnd.

Dass der Schuss so gar nicht zu seinem typischen Spiel passt, war auch für seine Mannschaftskameraden Anlass zum Staunen. „Eigentlich halte ich mich eher zurück und suche die bessere Lösung für den Abschluss“, erzählte Nähle. Doch an diesem Tag verließ er sich auf sein Gefühl – und das zahlte sich aus. „Es war ein besonderer Moment. Manchmal muss man es einfach probieren“, fügte er hinzu.

SpVg Berghofen will in die Top-Fünf der Kreisliga A2

Auch Trainer Christoph Blumberg sei überrascht gewesen. „Wenn der Ball nicht reingegangen wäre, hätte ich aber Ärger bekommen, weil ich eigentlich abspielen sollte“, weiß der 22-Jährige. Aber getreu dem Motto „Wer trifft, hat recht“, feierte auch Blumberg den Siegtreffer.

Mit dem Sieg bleibt die SpVg Berghofen in der Kreisliga A weiter in der Spitzengruppe. Nähle sieht die Gründe für den Erfolg in der kämpferischen Einstellung des Teams: „Wir sind aktuell extrem eklig zu bespielen und geben nie auf – auch nicht, wenn wir mal zurückliegen.“

Ein Selbstläufer wird das nächste Spiel am Sonntag gegen den Tabellenvorletzten SV Körne für Nähle und seine Kollegen aber nicht: „In dieser Liga kann alles passieren. Wir gehen mit Respekt in jedes Spiel.“

Mit dieser Einstellung und der aktuellen Form hat Berghofen gute Chancen, sich am Saisonende unter den ersten fünf Teams zu platzieren – ein Ziel, das die Mannschaft fest im Blick hat.