TikTok-Star aus Langeweile Dortmunder Kreisliga-B-Kicker hat schon 18,4 Millionen Likes

TikTok-Star aus Langeweile: Kreisliga-B-Kicker wird immer bekannter: „Fühlt sich surreal an“
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Die 37. Hallenstadtmeisterschaft in Dortmund verlief für Kreisliga-B-Fußballer Lucas Schmitz und seiner Mannschaft GW Kley nicht sehr erfolgreich. Mit vier Niederlagen gegen die drei A-Ligisten Dorstfelder SC (1:5), TuS Rahm (1:2) und SuS Oespel-Kley (2:6) sowie gegen den Bezirksligisten DJK BW Huckarde (2:8) verabschiedete sich der Underdog der Vorrundengruppe Halle Huckarde frühzeitig aus dem Wettbewerb.

Auch, wenn GW Kley als klassenniedrigstes Team der Gruppe ohnehin nur Außenseiterchancen hatte, ist der B-Ligist mit dem Abschneiden ganz und gar nicht zufrieden. Eine Begründung, warum es am vergangenen Wochenende nicht für eine Überraschung reichte, hat Schmitz parat: „Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erhofft und wollten den höheren Mannschaften ein paar Punkte klauen. Aber die Ergebnisse waren leider viel zu deutlich. Unsere Chancenauswertung war nicht zufriedenstellend.“

Lucas Schmitz spielte in Bochum

Davon durfte sich Schmitz jedoch ein bisschen freisprechen. Immerhin war der Linksaußen innerhalb der Vorrunde viermal erfolgreich – und damit der beste Torschütze seiner Mannschaft.

Auch so bleibt Schmitz die Hallenstadtmeisterschaft in positiver Erinnerung. „Es war ein geiles Turnier mit einer geilen Stimmung in der Halle. Ich war ja das erste mal dabei, weil ich vorher in Bochum in Langendreer gespielt habe. Das hat schon Spaß gemacht, dabei zu sein“, betont er.

Erfolgreicher als die Hallenstadtmeisterschaft mit seiner Mannschaft läuft es für Schmitz in einem anderen Bereich. Auf der Social-Media-Plattform TikTok ist er schon seit längerer Zeit gefragt. Fast 350.000 Follower kann Schmitz mittlerweile vorweisen und hat schon 18,4 Killionen Likes bekommen. „Von solchen Zahlen habe ich damals nur geträumt“, ist der 23-Jährige selbst überrascht von seinem Durchbruch in den Sozialen Medien. Bei TikTok nennt er sich @imlucastho.

TikTok-Karriere dank Corona

Seine Follower unterhält Schmitz vorrangig mit leichtem Humor und bedient sich dabei der Point-of-View-Sparte (POV). Er imitiert auch den Sänger Mark Forster. „Ich mache hauptsächlich Comedy-Videos, in denen ich den Zuschauer mitnehme, indem ich aus ihrer Perspektive spiele“, verrät Schmitz.

Seine TikTok-Anfänge hat Schmitz auch der Corona-Pandemie zu verdanken. Denn die ersten Videos entstanden aus einem banalem Grund: „Ich hatte sehr viel Langeweile während Corona. Ich habe also vor anderthalb bis zwei Jahren angefangen, jeden Tag TikTok-Videos hochzuladen.

Der Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten. Mit einem Format mit dem Titel „Dinge, weshalb mich meine Freundin liebt“ erregte Schmitz erste Aufmerksamkeit und sammelte fleißig Follower.

Bekanntheitsgrad steigt

Heute versorgt er seine Follower regelmäßig alle zwei bis drei Tage mit neuen Inhalten. Bis zu drei Stunden Arbeitszeit benötigt der TikTok-Star laut eigener Aussage für die Produktion eines Videos. Der Lohn ist ein immer größer werdender Bekanntheitsgrad, der sich auch bei den Hallenstadtmeisterschaften niederschlug. „Ich werde häufig angesprochen, beim Feiern im Klub oder wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Auch auf dem Turnier haben mich einige angesprochen. Das ist ein sehr cooles Gefühl, wenn man sieht, dass man einen Einfluss hat. Es fühlt sich sehr surreal an“, sagt der 23-Jährige.

Aber nicht bei jedem stoßen Schmitz‘ Videos auf positive Resonanz. Seine ersten Annäherungsversuche im Internet im Alter von 13 Jahren verliefen schwierig. „Ich habe früh angefangen, YouTube-Videos zu machen. Sowas wie „Zehn Arten ein Eis zu essen“ kommt nicht wirklich an“, erinnert er sich.

In der Mannschaft bei GW Kley seien die Reaktionen ebenfalls gespalten: „Prinzipiell sind alle cool damit. Es ist natürlich nicht für jeden was, das ist klar.“

Sport TV

Seinen Erfolg im Netz will Schmitz künftig fortsetzen. Vorher möchte er jedoch sein Studium in Management und Economics erfolgreich abschließen. „Bis ich zu ende studiert habe, schaue ich, was aus meiner TikTok-Karriere wird und was ich daraus machen kann. Es ist schon der Traum, das Hauptberuflich zu machen.