Der FC Brünninghausen um seine beiden Trainer Rafik Halim (l.) und Florian Gondrum geben ihren Talenten immer wieder Chancen.

Der FC Brünninghausen um seine beiden Trainer Rafik Halim (l.) und Florian Gondrum geben ihren Talenten immer wieder Chancen. © Foltynowicz

Talent stellt sich beim FC Brünninghausen hinten an: „War nicht so gut, ich bin realistisch“

rnFußball-Westfalenliga

Der Fußball-Westfalenligisten FC Brünninghausen hat sich im Sommer mit einigen hoffnungsvollen Talenten verstärkt. Für eines davon läuft es noch nicht so rund.

Dortmund

, 21.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Selbstkritisch, dabei doch selbstbewusst, lernwillig, dabei doch der eigenen Stärke bewusst, in eigener Sache optimistisch, dabei doch geduldig und andere wertschätzend! Wer einen solchen jungen Spieler in seinen Reihen hat, tut gut daran, ihm Zeit zu geben, ihm aber auch mehr und mehr zuzutrauen.

Finn Serocka (20) ist so einer, der dem FC Brünninghausen mit Sicherheit noch viel Freude bereiten wird. „Nicht meckern, arbeiten!“, könnte sein Motto heißen. Dass einer, der als großes Talent aus der Landesliga (Kirchhörder SC) zum eigenen Klub zurückkehrt und sich eine Liga höher trotz seiner Fähigkeiten hinten anstellt, spricht für ihn, könnte im negativen Fall nur für fehlenden Ehrgeiz sprechen. Das ist im Falle des Stürmers mitnichten so.

Der ASC 09 Dortmund hat nach der Trennung von Trainer Antonios Kotziampassis endlich wieder ein Ligaspiel gewonnen. Wo landet der Klub am Ende der Saison?
Dem ASC 09 Dortmund gelingt nun die komplette Wende und der Klub greift ganz oben in der Tabelle an
00
An der Tabellenkonstellation ändert sich für Aplerbeck nicht viel. Der ASC versackt im grauen Mittelmaß der Liga
00
Trainer Antonios Kotziampassis wird dem ASC in den nächsten Wochen noch fehlen, der Klub stürzt in der Tabelle nach unten ab
00
00

Nach dem Test des Westfalenliga-Spitzenreiters beim Bezirksliga-Spitzenteam TuS Eichlinghofen (3:2) reagierte er ausgesprochen freundlich, aber sehr klar auf die Frage nach seiner Leistung. Denn gerade für einen wie ihn, der in der Liga noch nicht so viele Spielanteile bekommen hatte, war dieser freundschaftliche Vergleich vereinbart. „Und“, sagte er, „das war kein gelungener Auftritt von mir. Ich bin nicht gut in die Aktionen gekommen, habe falsche Läufe angeboten. Das war aber insgesamt auch nicht das, was unser Anspruch ist.“

Finn Serocka (l.), hier noch im Kirchhörder Trikot, hat sich beim FCB noch nicht durchgesetzt.

Finn Serocka (l.), hier noch im Kirchhörder Trikot, hat sich beim FCB noch nicht durchgesetzt. © Folty

Immerhin nach der Pause beim Stande von 0:1 aus FCB-Sicht drängte der Favorit auf den Sieg. „Das war dann spielerisch besser. Ich war ja auch froh, meine Minuten zu erhalten. Dafür spiele ich Fußball. Aber richtig glücklich bin ich nicht.“ Dabei hatte Serocka im zweiten Abschnitt durchaus bessere Aktionen. Selbst wenn ihm kein Tor glückte, forderte er Bälle, warf sich in die Zweikämpfe und gab mit seiner Präsenz und Körpersprache das Signal, dieses Spiel gewinnen zu wollen. Aber so ehrlich ist er auch, zu sagen, dass da noch deutlich mehr geht.

Serocka, der Brünninghauser Junge, der sich nach dem Kirchhörde-Intermezzo bewusst für seinen FCB entschieden hatte, gibt freimütig zu, dass er noch vieles besser machen müsste, um eine dauerhafte Option für die erste Elf zu sein. „Da gibt es ganz viele Dinge. Ich sehe es aber als positiv, dass ich gerade Florian Gondrum auf meiner Position vor mir habe. Von ihm kann ich so viel lernen, mir einiges abschauen. Ich arbeite einfach immer an mir weiter, um öfter zu spielen. Dann sehen wir mal, ob ich öfter ran darf. Aber wenn eine Mannschaft so oft gewinnt wie wir, dann ist ja auch klar, dass die Trainer wenig Änderungsbedarf sehen.“

Der ASC 09 Dortmund hat nach der Trennung von Trainer Antonios Kotziampassis endlich wieder ein Ligaspiel gewonnen. Wo landet der Klub am Ende der Saison?
Dem ASC 09 Dortmund gelingt nun die komplette Wende und der Klub greift ganz oben in der Tabelle an
00
An der Tabellenkonstellation ändert sich für Aplerbeck nicht viel. Der ASC versackt im grauen Mittelmaß der Liga
00
Trainer Antonios Kotziampassis wird dem ASC in den nächsten Wochen noch fehlen, der Klub stürzt in der Tabelle nach unten ab
00
00

Der Teilzeit-Angreifer schiebt gar keinen Frust, was auch seine positive Körpersprach offenbart und ebenfalls seine Kommunikationsfähigkeit. Mit seinem ehemaligen Mitspieler Andreas Lichtner scherzte er ein wenig. Auch der TuS-Torwart gab ihm nur Positives mit auf den Weg. „Junge, du gehst deinen Weg.“ Von diesem Weg bringen ihn Nichtberücksichtigungen und eher mäßige Auftritte wie der in Eichlinghofen nicht ab. „Ich bin sehr glücklich in Brünninghausen, fühle mich richtig wohl und gehe weiterhin positiv an die Sache heran. Trainer und Team können mich nur besser machen.“

Seinen Anteil leistet er unermüdlich weiter, verspricht er. Die Trainer Rafik Halim und Florian Gondrum wissen auch, warum sie das Eigengewächs zurückgeholt haben. Serocka will sich dann auch bescheiden, aber durch Leistung nachdrücklich anbieten. „Das war hier heute nicht so gut, da bin ich realistisch. Wenn sie mich aber brauchen, will ich immer da sein.“ Welcher Trainer hört solche Worte nicht gerne? Vielleicht gefallen sie gerade Gondrum (32) so sehr, dass er über kurz oder lang großzügig dem Youngster mehr Zeit auf seinem Platz gönnt - oder auch neben ihm.“ Denn für Serocka bleibt es dabei: „Ich bin irgendwann doch Fußballer, um zu spielen.“ Ein schönes Aber folgt: „Ich bin ja noch jung.“

Jetzt lesen