Die wichtigste Nachricht gab es gleich nach Schlusspfiff für die Spieler des SV Westrich. Nach kurzer Ansprache von Trainer Marc Risse brandete Jubel bei den Akteuren auf. Trainingsfrei hat das Team in dieser Woche - wohlverdient.
Beim 4:0 gegen RW Barop haben die Westricher ihre Vormachtstellung als Tabellenführer eindeutig manifestiert.
„Unser Plan war heute tief stehen, die Null halten und Nadelstiche setzen“, sagt Risse. Dieses Vorhaben ist aufgegangen und führte sogar zu einem Novum. Risse hatte gar nichts auszusetzen an der Leistung seines Teams. „Das ist eines der wenigen Spiele, wo ich nichts zu mäkeln habe.“
Neben Risse stand an der Seitenlinie ein weiteres bekanntes Gesicht der Dortmunder Amateurfußball-Community. Sein Gegenüber Frank Eigenwillig war nicht amused über das Ergebnis, machte seinem Team aber keinen Vorwurf. „Wenn du gegen Westrich 0:2 hintenliegst, wird es wahnsinnig schwer“, sagt Barops Cheftrainer. „Es ist definitiv ein verdienter Sieg für Westrich, aber zwei Tore zu hoch. Es ist einfach nicht gut gelaufen für uns.“ Eindeutiges Fazit, welches den Spielverlauf gut hergibt.
24 Sekunden nur für das 3:0
20 Minuten begegneten sich die Teams auf Augenhöhe, Barop versuchte vieles spielerisch zu lösen, kam aber nicht durch das Westricher Abwehrgebilde durch. Und Westrich nutzte die erste gefährliche Chance zum 1:0 durch Lukas Ziegelmeir (25.). Yannik Tielker nutzte einen Baroper Fehler im Spielaufbau zum 2:0 (38.).
Eigenwillig stellte seine Schützlinge ein im zweiten Durchgang noch mal ranzukommen, doch das Vorhaben ist schnell gestoppt worden. Nur 24 Sekunden nach Wiederanpfiff sorgte Pascal Kowalczyk für das 3:0. „Das war der Knockout“, sagt Eigenwillig. Womöglich wäre es noch mal spannend geworden, hätte Barop in der 50. Minute einen Elfmeter zugesprochen bekommen, doch das Schiedsrichtergespann hatte die Situation fälschlicherweise außerhalb des Strafraums wahrgenommen.
Eigenwillig sieht Westrich in der Pole Position
Dass Robin Lange (89.) noch für den 4:0-Endstand sorgte - lediglich 12 Sekunden nach seiner Einwechselung - war nur noch Ergebniskosmetik. Es stand bereits fest, dass Westrich an der Tabellenspitze weiterhin einsam seine Kreise zieht. Neun Punkte Vorsprung hat das Team auf den ersten Verfolger, den VfR Kirchlinde, durch den 4:0-Erfolg sogar 11 Punkte gegenüber RW Barop.
Demut ist aber der beste Freund des Westrichers, wie Marc Risse bewies: „Wir sind sehr zufrieden, wenn wir nach 12 Spielen elf Siege und ein Unentschieden haben. Der Vorsprung ist auch wunderbar, aber das wäre viel zu früh, um über die Bezirksliga zu sprechen.“ Feststeht aber: Der SV Westrich hat sich zum Hauptfavoriten auf den Aufstieg hochgearbeitet, während Barop sich in den nächsten Wochen wohl mit den Teams von Rang zwei bis sieben zum Verfolgerduell aufmacht.

„Das ist unser Ziel“, sagt Barops Coach Eigenwillig über Platz zwei. „Da wollen wir auch weiter mitmischen, das ist doch ganz klar. Da muss auch Westrich einiges passieren, dass die das nicht nach Hause bringen.“
In Westrich mag man das zwar vernehmen, sich aber dieser Prognose noch nicht anschließen. Erstmal hat man ja auch trainingsfrei, da kann die Tabellensituation für den Moment genossen werden.
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