Wer ein Spitzenspiel erwartet hatte, der bekam am Sonntag auch eins auf dem Baroper Sportplatz am Parkhaus. Keine spielerischen Glanzstücke, dafür Führungswechsel, einen Platzverweis, einen Elfmeter und am Ende ein überglückliches Team des SV Westrich: Das 2:2-Unentschieden bei Rot-Weiß Barop bedeutet für die Elf von Trainer Marc Risse, dass sie den Fünf-Punkte-Vorsprung verteidigt und so die Meisterschaft in der Kreisliga A1 und damit den direkten Aufstieg in die Bezirksliga weiter in der eigenen Hand hat.
Barop war vor heimischem Publikum angetreten, um nach einer bislang überragenden Rückrunde dem Tabellenführer aus Westrich die Trümpfe im Aufstiegsrennen zu entreißen, schließlich haben die Rot-Weißen aufgrund mehrerer Abmeldungen in der Staffel noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Und der Auftakt geriet dann gleich mal nach Maß.
RW Barop hat bessere Chancen
Einen Westricher Abwehrfehler nutzte RW-Außenstürmer Lukas Poleschner bereits in der 4. Spielminute zum umjubelten Führungstreffer. Nachdem Celio dos Santos Gomes den SV-Keeper Christian Nowak überlupft hatte, musste Poleschner nur noch abstauben. „Das hat Barop natürlich in die Karten gespielt und sie haben es in der ersten Halbzeit auch gut gemacht“, analysierte Westrichs Trainer Marc Risse.
Sein Team hatte zwar durchgehend die Spielkontrolle, fand mit vielen langen Bällen aber keine Lücken in der rot-weißen Defensive. Barop dagegen konterte immer wieder mal und hatte durch Leon Besancon aus 20 Metern (17.) und nochmal Poleschner (22.) sogar die besseren Chancen vor dem Seitenwechsel.
Nach der Pause schaltete Westrich einen Gang hoch, schwächte sich dann aber selbst – zumindest scheinbar. Kevin Lavrenz zog im Zweikampf mit Barops Kapitän Jan Blanke voll durch, kam aber zu spät und sah für das harte Einsteigen glatt Rot (52.). Zu allem Überfluss verletzte er sich dabei noch selbst am Knie.
Doch in Unterzahl drehte Westrich erst richtig auf. RW Barop fand offensiv fast gar nicht mehr statt, während sich der SV Standard über Standard herausspielte. Innerhalb von drei Minuten drehten Abwehrchef Sven Thormann per Kopf nach einer Ecke (66.) und Kapitän Marvin Middeldorf per Foulelfmeter (68.) das Spiel.
SV Westrich verteidigt den Punkt
„Die Rote Karte hat uns total aus dem Konzept gebracht. Das ist total ärgerlich und blöd“, haderte Barops Coach Dominik Grobe. „Danach lief bei uns gar nichts mehr. Wenn du dann noch so einen dummen Elfmeter kassierst, gewinnst du die Topspiele nicht.“ Zwar köpfte Luca Friese noch zum 2:2 ein (86.), doch Westrich verteidigte den so wichtigen Punkt letztlich clever.

Marc Risse nahm die Glückwünsche zum Punktgewinn nach der Partie gerne an „Barop hat es in der ersten Halbzeit überragend gemacht. Doch wie meine Mannschaft in Unterzahl beim Stande von 0:1 in dieser Situation zurückkommt, ist wirklich überragend“, so die lobenden Worte des SV-Trainers. Zum Hintergrund: Eine Erkältungswelle hatte Westrich unter der Woche im Training zu schaffen gemacht.
„Das 2:2 ist ein gerechtes Ergebnis“, befand Dominik Grobe. „Für uns war aber natürlich die Devise, dass wir das gewinnen müssen. So freut sich Westrich am Ende sicherlich deutlich mehr über den Punkt.“
Zwei Siege in den noch ausstehenden Heimspielen gegen den BSV Fortuna Dortmund und den Dorstfelder SC bringen den SV Westrich (58 Punkte) so sicher in die Bezirksliga. Rot-Weiß Barop (53) duelliert sich dagegen wahrscheinlich nur noch um den zweiten Tabellenplatz mit Verfolger VfR Kirchlinde (50).
Kreisliga A1 Dortmund: Rot-Weiß Barop – SV Westrich 2:2 (1:0)
Barop: Lau (71. Loos) – Domingues (70. Pietryga), Kassebeer, Radusch, Kebe (75. Lerch), Poleschner, Besancon, Friese, Kassim, Dos Santos Gomes (79. Abdellatif), Blanke
Westrich: Nowak – Meißner (90.+4 Keuntje), Middeldorf, Linke (74. Klingeberg), Thormann, Lavrenz, Tielker (90.+4 Korbmacher), Ernst (58. Kowalczyk), Schawaller, Marschallek, Ziegelmeier.
Tore: 1:0 Poleschner (4.), 1:1 Thormann (66.), 1:2 Middeldorf (68./Foulelfmeter), 2:2 Friese (86.)
Rote Karte: Lavrenz (52./grobes Foulspiel)