Bezirksligist SV Westrich will ein „ekelhafter“ Gegner sein „Wir bauen keine Luftschlösser“

SV Westrich stellt sich auf veränderte Vorzeichen ein: „Wir bauen keine Luftschlösser“
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Der SV Westrich ist angekommen. Der vor allem bei der Hallenstadtmeisterschaft für seine furiosen Fans bekannte West-Klub spielt in der Bezirksliga. Es war kein Geheimnis, dass der zuletzt so erfolgreiche SVW nicht dauerhaft in der Kreisliga A Halt machen wollte.

So folgte im Frühjahr nach dem Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus 2022 der Schritt in den überkreislichen Fußball. Nun aber, das ist klar, will sich Westrich dort etablieren. Ein weiterer Durchmarsch ist auch mittelfristig nicht geplant.

SV Westrich erwartet mehr Niederlagen

„Wir bauen keine Luftschlösser“, sagt Trainer Marc Risse. Mit dem erfahrenen Coach hat der SVW einen Mann an der Seitenlinie, der die Bezirksliga genau kennt und dort schon mit dem TuS Eichlinghofen erfolgreich Fußball spielen ließ.

Im Team herrsche ein großes Bewusstsein dafür, dass es in der Saison 2024/2025 wieder mehr Niederlagen geben dürfte, als die Westricher aus den vergangenen Jahren gewohnt sind. Schwierigkeiten, solche Situationen zu moderieren, sieht Risse nicht: „Das wird kein großes Problem.“

Der Trainer sagt: „Es gibt viele Mannschaften, die augenscheinlich besser zu platzieren sind als wir.“ In der Bezirksliga 10, die neben Westrich, Westfalia Huckarde und Mengede 08/20 vor allem Teams aus Bochum, Witten und Castrop-Rauxel beherbergt, sei ein einstelliger Tabellenplatz und das gesicherte Mittelfeld das Ziel der Westricher.

Trainer Marc Risse glaubt, dass sein Team in der Bezirksliga bestehen kann.
Trainer Marc Risse glaubt, dass sein Team in der Bezirksliga bestehen kann. © Stephan Schuetze

Zittern bis zum Ende will der SVW also auch nicht – und das zu vermeiden, dazu sei sein Team in jedem Fall imstande, sagt Trainer Risse. Über das messbare Ziel hinaus wolle Westrich sich als ekelhafter, als unangenehmer Gegner präsentieren. „Gegen uns soll keiner Lust haben, zu spielen“, sagt Marc Risse. Dafür sehe er Westrich „sehr gut gerüstet“.

Solide Testspielergebnisse des SV Westrich

Im Vergleich zur Kreisliga A ändern sich laut Risse vor allem das Spieltempo und die Fitness, die Spritzigkeit. „Die kompletten Dynamiken sind andere“, sagt er. Fußballerisch seien gar nicht die großen Unterschiede festzustellen.

Dennoch: „Der Unterschied von der Kreisliga A zur Bezirksliga ist einer der größten überhaupt.“ Um diesen zu meistern, habe die Westricher Mannschaft in der Vorbereitung gut mitgezogen. Neue taktische Ideen hätten Risse und sein Trainerteam implementieren können. Risse: „Ich bin sehr zufrieden.“

Die Ergebnisse in den Testspielen waren solide – mehr eher nicht. Gegen Bezirksligist VfL Kemminghausen gewann Westrich mit 3:2, gegen die A-Ligisten BW Huckarde (4:0), SuS Oespel-Kley (4:2), DJK TuS Körne (2:1) und SV Langendreer (5:0) ebenso. Allerdings: Gegen Bezirksliga-Spitzenteam Westfalia Huckarde (1:2), Landesliga-Absteiger Hombrucher SV (3:4) und Bezirksliga-Konkurrent Mengede 08/20 (1:2) verlor Westrich. Die Generalprobe gegen die Dortmunder Löwen ging mit 0:2 ebenfalls verloren.

Übrigens: Am Kader haben die Westricher nur bedingt geschraubt. Trainer Risse spricht von „punktuellen und gezielten Verstärkungen“, die er und der Sportliche Leiter Jan Sauer geholt haben. Neuzugänge der Größenordnung Sven Thormanns oder Lukas Ziegelmeirs wie im Vor-Sommer gab es an der Hangeneystraße 2024 nicht. Besonders überzeugt ist Marc Risse von den beiden Defensiv-Verstärkungen Pascal Boehnke (von A-Ligist Urania Lütgendortmund) und Kadir Kopuz (von Landesligist TuS Hannibal).

Vorne könnte Marcel Erdmann (von Bezirksligist SSV Mühlhausen) eine Rolle spielen – und vielleicht sofort müssen. Denn: Westrichs Top-Offensivspieler der letzten Jahre, Marvin Middeldorf, fehlt mit einer Knöchelverletzung wohl rund drei Monate. „Marvin zu ersetzen ist eigentlich nicht möglich“, weiß Risse.

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