Anders als sein Vater, der humorvolle und gesellige Christian Klecz, ist Luca Klecz (20) eher ein zurückhaltender Typ. Die durchdringenden Sprüche, sein Humor und auch seine herzliche Offenheit machten aus Christian Klecz einen sehr guten Torwart, einen angesehenen Trainer seines Sohnes und später auch ein beliebtes Vorstandsmitglied von Westfalia Huckarde.
„Das kann doch nicht mein Ernst sein“, kommentierte er mal in einem Jux-Spiel seinen eigenen Abschlag. Spaß haben seine Kumpel mit ihm immer.
Für Luca Klecz steht der Spaß im Vordergrund
Spaß sollte auch das große Thema von Luca Klecz nach dem Wahnsinns-7:1 seiner Westfalia beim Spitzenreiter BG Schwerin sein. Aus einem durchweg starken Tram stach der omnipräsente Torwart-Sohn in der Offensive noch hervor. Luca ist eher auf dem Platz offensiver, blüht im Gespräch durchaus auch mal später verbal auf.
Aber seine anfängliche Zurückhaltung behält er sich vor. Darf er ja auch, denn er soll sich ja nun wirklich nicht verstellen. Und Vergleiche müssen ja auch nicht immer hilfreich sein: „Das ist kaum zu beschreiben“, schickte er vor, ehe er doch nach dem denkwürdigen Auswärtssieg zum Interview kam.
Die Huckarder haben ihren Luca wirklich genau so gerne, wie er ist. Sie wissen natürlich, dass der Klecz-Humor auch in ihm auf Anwendung wartet, wenn er sich in einer Situation wohlfühlt. Daher legt auch der Reporter ihm den Ball vor und verspricht ihm, den Text nicht am Donnerstag erscheinen zu lassen. Das erste verschmitzte Lächeln blitzt auf.
Da war nämlich was: Denn von seinem besten Kumpel Dustin Singh, der vor zwei Jahren auch noch ruhiger war, steht die ewige Bitte im Raum: „Du kannst jedes Interview an jedem Tag veröffentlichen, nur bitte nicht am Donnerstag.“ Die Erklärung: Da dann immer der Vereinsabend ist, kosten Text und Foto mehr als den obligatorischen Euro für die Mannschaftskasse.
Westfalia Huckarde ist das torgefährlichste Team
Wie damals halten wir Wort. Also kam Luca Klecz lockerer zum Thema Spaß. Diesen Begriff nannte er in fast jedem Satz. Nur einmal ist das Thema doch Geduld: „Die haben wir immer gehabt“, sagt er, „selbst wenn wir fünf unserer 13 Spiele nicht gewonnen haben. Wir sind immer ruhig geblieben. Das zahlt sich dann auch aus.“
Mit Toren aber holt sich die Westfalia schnell wieder ihren Spaß zurück. 22 Treffer in drei Spielen machen aus den Rot-Weißen das mit Abstand torgefährlichste Team der Liga. Nicht zu vergessen noch ein 7:1 gegen Heven vor der ärgerlichen 1:3-Niederlage in Hattingen. Summa summarum hat Huckarde 57 Tore in 13 Spielen. Zum Vergleich: Schwerin mit den zweitmeisten Toren hat 41.

Wegen der erwähnten beiden Unentschieden und dreier Niederlagen reicht das immer noch nur für Rang vier. „Aber wir sind jetzt zwei Punkte an Schwerin dran, das hilft uns schon“, sagt Klecz. Altenbochum mit vier und Mengede mit einem Punkt mehr stehen auch noch vor Huckarde, aber dieses Ausrufezeichen dürfte allen gezeigt haben, dass mit dieser Mannschaft ganz vorne zu rechnen ist.
Weil sie, wie Klecz Junior sagt, eben Spaß hat. „Im Training haben wir den schon seit Wochen. Das haben wir beim 8:3 in Weitmar und auch heute auf den Platz gebracht. Und wenn wir Lust bekommen, dann geht es richtig los“, sagt er dann komplett aufgetaut.
Dass der ehemalige Oberliga-Spieler des FC Brünninghausen Florian Gondrum (34) die Liga-Torjägerliste mit 13 vor dem auch starken Teamkollegen Christian Wazian anführt, zeichnet diesen natürlich aus. Auch auf Schwerin überzeugte er mit zwei Treffern, aber auch als mannschaftsdienlicher Arbeiter, der sich für keinen Weg zu schade ist.
Der 14 Jahre jüngere Luca Klecz stand ihm nichts nach. Er fiel mit seinen Aktionen über rechts, aber auch mit denen, als es ihn nach innen zog, sogar noch mehr auf. Der sonst eher stille Vertreter drehte im Laufe der Partie richtig auf, er machte Dampf, hatte die Übersicht, war ballsicher und sich auch nicht zu schade, in die Zweikämpfe zu gehen. Sein Tor, das 7:1, war dann das i-Tüpfelchen sowohl auf die überragende Teamleistung, als auch auf die des begeisternden Luca Klecz.
Klecz führt Westfalia Huckarde zum Sieg
Daher gönnte sich der Torjäger, der immerhin schon zehn Tore beisammen hat, einen für seine Verhältnisse extrovertierten Jubel. Nach seinem Freudensprung landete Klecz sauber. Mit den bestimmt 60 Huckardern unter den 100 Besuchern am Grafweg feierte der Huckarder Junge dann auch ausgelassen.
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