Der rasante Aufstieg des TuS Bövinghausen in die Fußball-Oberliga hat einen Namen: Ajhan Dzaferoski. Der Unternehmer, Vorsitzende und Mäzen des Fußballklubs hat den TuS zu einem echten Konkurrenten des ASC 09 Dortmund gemacht, der seit vielen Jahren die erste Adresse für Amateurfußball in Dortmund ist. In der aktuellen Oberliga-Tabelle rangiert der TuS Bövinghausen auf einem Aufstiegsplatz, vor dem ASC. Dzaferoski gehört im westfälischen Fußball zu den bekanntesten Fußball-Vorsitzenden.
Jetzt aber hat Dzaferoski Ärger mit der Justiz. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat gegenüber unserer Redaktion bestätigt, gegen Ajhan Dzaferoski und ein weiteres Vorstandsmitglied als Verantwortliche des TuS Bövinghausen wegen Steuerhinterziehung zu ermitteln. Denn die Steuerfahndung soll fündig geworden sein und verlange nach gesicherten Informationen unserer Redaktion die Rückzahlung einer niedrigen sechsstelligen Summe. Ajhan Dzaferoski möchte sich weder zu den Ermittlungen noch zu der vermeintlichen Steuerschuld äußern.
Nach gesicherten Informationen unserer Redaktion soll Dzaferoski unter anderem Sachwerte nicht versteuert haben. Immer wieder hatte der Klub Spieler aus dem Ausland unter Vertrag genommen, aus Brasilien oder Mazedonien. Sachwerte wie zum Beispiel Mieten sollen nach unseren Informationen nicht versteuert worden sein. Die Spieler sollen zum Teil nur als Minijobber abgerechnet worden sein.
Die Steuerschuld soll noch nicht getilgt sein. Das Strafverfahren soll noch laufen. Es habe noch keine strafrechtliche Verurteilung stattgefunden. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Finanzverwaltung NRW äußern sich nicht zu Details. Beide verweisen auf das Steuergeheimnis (§30 Abgabenordnung).
Zudem steht ein weiterer Vorwurf im Raum: der Verdacht der Steuerhinterziehung im Bereich seiner geschäftlichen Tätigkeiten.
Am 20. Juli 2022 ließ die Staatsanwaltschaft Dortmund die Privaträume von Ajhan Dzaferoski sowie das Hotel „LivInn“ nahe dem Dortmunder Hauptbahnhof und die Räume des Bauunternehmens „Grosses D Bau UG“ in Lütgendortmund durchsuchen. Dabei wurden, so berichtete Staatsanwalt Börge Klepping auf Anfrage unserer Redaktion, diverse Unterlagen, Mobiltelefone und Computer beschlagnahmt.
Ajhan Dzaferoski äußert sich nicht
Die LivInn GmbH, die das Hotel in Bahnhofsnähe betreibt, gehört einem Familienmitglied von Ajhan Dzaferoski, das auch seit dem 26. April 2019 alleiniger Geschäftsführer ist. Zuvor war Ajhan Dzaferoski gemeinsam mit einem Partner Geschäftsführer.
In der „Grosses D Bau Unternehmensgesellschaft“ ist Ajhan Dzaferoski alleiniger Geschäftsführer, bis Juli 2020 war es ein Familienmitglied.
Weitere Details zu den Vorwürfen, die zu den Durchsuchungen und Beschlagnahmungen führten, nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Auch dazu wollte Ajhan Dzaferoski nichts sagen.
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