Der TV Hörde hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung im Volleyball vollzogen. Seit 2017 durchlief das Team eine rasante Aufstiegsgeschichte. Gleich dreimal gelang der Sprung in höhere Ligen. Die Krönung dieser Erfolgsgeschichte war der Aufstieg in die 2. Bundesliga zur Saison 2024/25. Und auch in der höheren Liga beweisen die Volleyballerinnen, dass sie sich ihren Platz dort verdient haben: Nach fünf Spielen stehen drei Siege zu Buche – ein solider Start in die neue Liga.
TV Hörde: Der Weg nach oben
Noch im Jahr 2017 spielten die Volleyballerinnen des TV Hörde in der Oberliga, der 5. Liga im deutschen Volleyball. Unter der damaligen Trainerin Susanne Köster gelang dem Team ein imposanter Durchmarsch, der sie in nur zwei Jahren bis in die dritte Liga führte. Schon das war ein großer Erfolg.
Seit dem Aufstieg in Liga drei steht nun eine außergewöhnliche Persönlichkeit an der Seitenlinie des TV Hörde: Tonya „Teee“ Slacanin, die 1992 bei den Olympischen Spielen mit der US-amerikanischen Volleyball-Nationalmannschaft die Bronzemedaille gewann, hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Nach ihrer aktiven Zeit als Spielerin, in der sie unter anderem deutsche Meisterin und Pokalsiegerin wurde, kam sie 2019 als Trainerin zum TV Hörde. Ihre Erfahrung aus ihrer eigenen erfolgreichen Laufbahn gibt sie nun an ihre Spielerinnen weiter.

Ein Markenzeichen ihrer Arbeit ist der Fokus auf Mentaltraining, das sie als genauso wichtig erachtet wie körperliche Fitness. „Ich habe es in meiner eigenen Karriere gemerkt, dass die mentale Stärke genauso entscheidend ist wie die körperliche Vorbereitung“, erklärt sie. Durch Mentaltraining soll das Team nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in schwierigen Situationen eine starke Leistung abliefern.
„Die Mädels waren von Anfang an ehrgeizig, wollen sich stetig verbessern und arbeiten gut zusammen“, sagt die Trainerin. Diese Teamchemie sei der Schlüssel zum Erfolg. Und auch sie selbst bildet sich immer weiter und sucht stets nach neuen Methoden, um ihre Spielerinnen weiterzubringen.
Ein gutes Beispiel dafür ist ein Ritual, das sie 2022 während einer schwierigen Phase eingeführt hat: Vor jedem Training und vor jedem Spiel gibt es einen gemeinsamen Moment, um den Mannschaftsgeist zu stärken. „Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft. Dass wir am Ende aufsteigen, war so nicht geplant“, schmunzelt sich die Trainerin.
Köster: „Unser gemeinsamer Weg“
Hannah Köster, ein Eigengewächs des TV Hörde, hat den gesamten Aufstiegsprozess miterlebt und ist eine der zentralen Spielerinnen im Team. Seit 2008 spielt sie beim TV Hörde und hat die Reise von der Oberliga bis hin zur 2. Bundesliga begleitet. Für sie war der Aufstieg in die 3. Liga unter der Führung von Susanne Köster (Mutter von Hannah) ein bedeutender Schritt.
„Einen so schnellen Aufstieg hatte ich nicht auf dem Schirm, aber durch die harte Arbeit im Training und die Ambition des gesamten Teams war er möglich“, so Hannah Köster.
Eine sportliche Talfahrt in der Saison 2022/23 sei eine aufregende Phase gewesen, doch sie schweißte das Team noch enger zusammen. „Das hat uns als Mannschaft nähergebracht und hilft uns jetzt in den folgenden Saisons“, erklärt Köster. Das Ritual, das die Trainerin einführte – eine gemeinsame Reise im „Energie-Bus“ – stärkte zusätzlich den Teamgeist. „Der Bus steht symbolisch für den Weg, den wir gemeinsam gehen, egal ob wir gewinnen oder verlieren“, so Köster.

Der TV Hörde ist also nach dem Aufstieg in der 2. Bundesliga angekommen und möchte dort nicht nur mitspielen, sondern auch langfristig bestehen. Das erklärte Ziel ist der Klassenerhalt und die Spielerinnen sind fest davon überzeugt, dass sie dieses Ziel erreichen können.
„Wir sind gut gestartet, aber wir werden immer wieder auf Gegner stoßen, die uns unsere Grenzen aufzeigen werden“, so Köster. Doch trotz der Herausforderungen fühle sie sich in diesem Team „extrem wohl“ und ist zuversichtlich, dass der Klassenerhalt möglich sei.
Mit Zuversicht zum Klassenerhalt
Mit dem erfolgreichen Aufstieg in die 2. Bundesliga und dem klaren Ziel, sich dort zu etablieren, blickt der TV Hörde voller Zuversicht in die Zukunft. Die gelungene Mischung aus Erfahrung und Teamgeist verleiht der Mannschaft eine besondere Stärke. Die Spielerinnen sind fest entschlossen, ihren Platz in der 2. Bundesliga nicht nur zu behaupten, sondern langfristig zu sichern. Nächste Hürde auf dem Weg dorthin ist der VCO Berlin, der am Samstag (19.30 Uhr) in der Hörder Phoenix-Halle zu Gast ist.