Schon früh wurde am Sonntag ein Fußballspiel in einer Dortmunder Kreisliga abgebrochen. Bereits um 11 Uhr ist die Partie zwischen dem VfB Westhofen III und der SG Alemannia Scharnhorst IV angepfiffen worden.
„Früh“ ist das Muster, was sich durch diese Begegnung in der Kreisliga C6 Dortmund zieht. Nach nur zwei Minuten hatte Tayfun Vardi Westhofen in Führung gebracht.
Anschließend habe sich die Alemannia auf den Torschützen „eingeschossen“, berichtet VfB-Trainer Alessandro Ruggiero. „Die waren total negativ eingestellt. Sie waren auf Streit aus und haben sich mit dem Schiedsrichter angelegt“, sagt er.
Beleidigungen und Beschimpfungen habe es gegeben. Endgültig gekippt sei die Partie laut Ruggiero kurz vor der Pause. Eine Einwurf-Entscheidung des Schiedsrichters soll ein Scharnhorst-Akteur mit „Halt die Fresse“ in Richtung des Unparteiischen kommentiert haben. Dafür sei er des Feldes verwiesen worden.
Es sei zu Tumulten gekommen. „Wir haben versucht, den Gegner zu beruhigen. Das hat aber weniger geklappt“, sagt Ruggiero, der von einem „komplett asozialen Verhalten“ sprach.
VfB Westhofen berichtet von Schlag
Auch Zuschauer der Gäste seien nun aufs Feld gelaufen. Man habe gar nicht verstanden, gegen wen Scharnhorst etwas gehabt habe, so Ruggiero. Die Westhofener hätten sich in die Kabinen zurückgezogen und der Schiedsrichter die Partie abgebrochen.
Ruggiero berichtet auch von einem Schlag von hinten, den es von einem Scharnhorst-Zuschauer gegen einen Westhofener Spieler gegeben haben soll. Der VfB habe am Sonntag noch erfolglos versucht, die Ereignisse zu rekonstruieren, um eine Anzeige erstatten zu können. Die SG Alemannia Scharnhorst war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Polizei bestätigt Einsatz
Für Westhofen reichten die Vorkommnisse an der Wasserstraße, um die Polizei zu rufen. Um 12.07 Uhr sei man alarmiert worden, bestätigte die Leitstelle der Kreispolizeibehörde Unna auf Anfrage unserer Redaktion.
„Als der erste Streifenwagen eintraf, war es soweit ruhig vor Ort“, hieß es von der Leitstelle. Weitere Einsatzkräfte, die auf dem Weg waren, hätten ihre Fahrt zur Wasserstraße entsprechend abbrechen können.
Polizei: Keine Hinweise auf Straftaten
Die Polizei habe keine Hinweise auf Straftaten gehabt. „Es ist zu keinen körperlichen Auseinandersetzungen gekommen“, so ein Sprecher der Leitstelle. Der Schiedsrichter habe gegenüber den Einsatzkräften erklärt, er habe das Spiel aufgrund der aggressiven Stimmung abgebrochen.
Alessandro Ruggiero lobt die Reaktion seiner eigenen Mannschaft in der hitzigen Situation: „Wir haben uns vorbildlich verhalten.“ Beim VfB Westhofen III würden vor allem Familienväter spielen, deren Frauen und Kinder teilweise vor Ort gewesen seien.
VfB Westhofen will nicht antreten
Deshalb hat Ruggiero auch schon am Sonntagabend Konsequenzen für das Rückspiel in Scharnhorst gezogen: „Wir werden zum Spiel nicht antreten. Das ist es mir nicht wert.“