Spielabbruch in der Kreisliga: „Sind froh, dass abgebrochen wurde. Man musste Angst haben“

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Spielabbruch in der Kreisliga: „Sind froh, dass abgebrochen wurde. Man musste Angst haben“

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Im Dortmunder Amateurfußball ist an diesem Wochenende ein Fußballspiel vorzeitig abgebrochen worden. Wir haben bei den Vereinen und beim Kreisschiedsrichterausschuss nachgehört, was genau los war.

Dortmund

, 04.10.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zum Zeitpunkt des Spielabbruchs führte die Heimelf knapp mit 4:3 - in Unterzahl. Dann zückte der Unparteiische die nächste Rote Karte und es sollte noch einen Elfmeter für die Gästemannschaft geben. Die Situation eskalierte.

Gemeint ist die Kreisliga-B-Partie zwischen RW Germania II und dem SV Westfalia Huckarde II. Bis zur 70. Minute führte der Hausherr knapp mit 4:3, lieferte sich mit der Westfalia ein sportlich spannendes Spektakel - bis Germania seinen zweiten Platzverweis bekam. So ihre Probleme mit dem Unparteiischen Stefan Pralat hatten Trainer und Spieler der Germania schon vorher.

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„Es war ein starkes Spiel von beiden Seiten. Der Schiedsrichter hat das Spiel aber kaputtgemacht. Er hat mehrfach einen Schiedsrichterball gemacht und den Ball zum Gegner rübergeworfen. Wir werden versuchen, das Spiel vor die Spruchkammer zu bringen“, sagt Germanias Trainer Mohamed El-Ghaoui und ergänzt: „In der 70. Minute wurde unser Torwart bei einem Eckstoß behindert. Er hat einen unserer Mitspieler nach vorne geschubst und der hat einen Huckarder Spieler getroffen. Der Schiedsrichter gab die Rote Karte und zeigte auf Elfmeter. Dann kam es zu Diskussionen und es ist eskaliert.“

Zwei Rote Karten zückte Pralat - gegen Mirco Hinz in eben jener 70. Minute und zuvor gegen Gökhan Dogan. El-Ghaoui betont, dass auch Huckarde so seine Probleme mit dem Unparteiischen gehabt habe. Aber stimmt das auch? Wir haben bei Jan Moldenhauer nachgefragt, dem Kapitän der Huckarder.

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Moldenhauer beschreibt, dass die Partie zunächst völlig normal und ruhig begonnen habe und teilt auch mit, dass sich der Schiedsrichter auf beiden Seiten Fehlentscheidungen erlaubt habe. Wie die Germania damit allerdings umgegangen sei, hält Moldenhauer nicht für gerechtfertigt.

„Der Schiedsrichter ist vom Trainer und von den Spielern schlimm beleidigt worden. Als es die zweite Rote Karte gab, ist die Situation absolut eskaliert. Der Spieler hat gar nicht verstanden, warum er die Rote Karte bekommen hat“, so Moldenhauer, der zudem sagt, dass der Unparteiische vorab schon mit einem Abbruch gedroht habe.

Zudem fand Moldenhauer es richtig, dass der Unparteiische die Partie schließlich abbrach. „Wir wollten nicht wirklich weiterspielen. Man musste richtig Angst haben. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn nicht drei Leute den Spieler gestoppt hätten, ob der Schiedsrichter vielleicht etwas abbekommen hätte“, beschreibt Moldenhauer die Szenen.

Markus Schanz, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses Dortmund, hatte am Sonntagabend derweil den Bericht des Schiedsrichters schon gelesen. „Es ist so, dass sich Spieler scheinbar daneben benommen haben und der Schiedsrichter sich nicht mehr sicher gefühlt und dann das Spiel abgebrochen hat. Es gab wohl zwei Situationen, in denen Germania-Spieler ihre Mitspieler zurückhalten mussten“, so Schanz.

Wie die Partie schlussendlich gewertet wird, vermochte Schanz jedoch nicht zu sagen. Das entscheide schließlich das Sportgericht um seinen Vorsitzenden Frank-Bernd Meyer.