Chris Führich war mit der Profi-Mannschaft um Trainer Lucien Favre im Trainingslager in Marbella. © Kirchner-Media
BVB-U23-Transfercheck
Sogar BVB-Kapitän Marco Reus ist von U23-Spieler Chris Führich beeindruckt
Die U23 des BVB ist mit zehn Neuzugängen in die Regionalliga-Saison gestartet – höchste Zeit für einen Transfercheck. In Teil eins beleuchten wir Steffen Tigges, Chris Führich, Lars Bünning und Maximilian Hippe.
Steffen Tigges: Er ist der Topscorer bei Dortmunds U23, traf sieben Mal selbst und lieferte für sieben weitere Treffer den finalen Service. In allen bisher absolvierten 19 Partien stand der 21-Jährige auf dem Feld, wurde nur beim 4:0-Erfolg gegen Bergisch Gladbach ausgewechselt. Für Trainer Mike Tullberg ist der 1,94 Meter hoch gewachsene Tigges eine feste Größe. Nicht nur wegen seiner Torbeteiligungen.
Der von Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück gekommene Angreifer zeigt Spiel für Spiel ein bemerkenswertes Engagement gegen den Ball, geht weite Wege – und erweist sich als äußerst mannschaftsdienlich. Dass er zwischenzeitlich elf Pflichttermine auf einen Treffer warten musste, ärgerte den viermaligen U20-Nationalspieler durchaus. Ob seiner Spielweise verlor sein Wirken trotzdem nicht an Wert.
Steffen Tigges kam vor der Saison vom VfL Osnabrück zur BVB-U23. © Stephan Schuetze
Zweifel an ihm kamen nie auf. Und auch bei den von Lucien Favre trainierten Profis schaute er schon vorbei, war zuletzt von Anfang bis Ende im spanischen Marbella beim Trainingslager.
Chris Führich: Der Ex-Kölner, 2017 schon zweifach in der Bundesliga aktiv, hat ein ähnliches Standing wie Kollege Tigges. 18 Mal lief er bislang in der Regionalliga für den BVB II auf, fehlte nur bei Fortuna Köln (2:0) wegen einer Erkältung. Ansonsten stürmte er meist über den linken Flügel und sammelte acht Scorerpunkte (drei Treffer, fünf Vorlagen).
Führich, der in Castrop-Rauxel geboren wurde und in der Jugend bereits für Dortmunds U17 auflief, zeichnen seine flinken Bewegungen und die enge Ballführung auf. Der 22-Jährige ist ein Dribbler, ein Unterschiedsspieler. An guten Tagen mischte er die gegnerischen Defensivreihen damit ordentlich auf, an schlechteren indes blieb er eher blass und erzielte wenig Wirkung.
Chris Führich spielte schon in der Jugend von Borussia Dortmund. © Kirchner-Media
Daran, am kontinuierlich guten Auftritt, lässt sich arbeiten – und am Torabschluss. Denn der starke Rechtsfuß ließ bereits einige gute Gelegenheiten ungenutzt, könnte schon deutlich mehr Treffer unter dem persönlichen Bilanzstrich stehen haben. Zuweilen war es Pech, das ihn daran hinderte. In manchen Situationen jedoch auch sein eigenes Unvermögen.
Nichtsdestotrotz besitzt Führich besondere Anlagen, die ihn aus der U23-Belegschaft herausstechen lassen. Bei den Profis durfte er zuletzt ebenfalls im Wintertrainingscamp zugegen sein, traf beim 4:2-Test gegen Feyenoord Rotterdam zum zwischenzeitlichen 4:1 – und wurde von BVB-Kapitän Marco Reus gesondert gelobt. Führich habe einen „guten Zug zum Tor“, sei ebenso kombinations- wie dribbelstark, sagte der Nationalspieler. Und erntete dafür keine Widerrede.
Lars Bünning: Auf ihn hatte zuletzt ein Drittligist sein Auge geworfen. Der 1. FC Kaiserlautern erkundigte sich um die Weihnachtszeit bei der Berateragentur des 21-Jährigen, nahm dann aber Abstand von einem Wechsel. Bünning, im Sommer von Werder Bremen gekommen, kann innen wie außen verteidigen – und machte sich gerade deswegen für ein Engagement beim FCK interessant.
12 Einsätze verzeichnet er, fehlte zwischenzeitlich wegen einer Knieverletzung. Als Linksfuß wurde er von Tullberg häufig aushilfsweise links hinten aufgeboten, besitzt als Innendienstler jedoch größeren Wert. Der in Hamburg geborene Defensivmann ist zweikampfstark, robust und kommunikativ. Beim ersten U23-Testspiel des Jahres gegen den KFC Uerdingen (0:1) sah man ihn wieder lautstark organisieren und delegieren. Er, der zwar erst Anfang zwanzig ist, allerdings schon deutlich älter aussieht, wirkt auch in seinem Wesen abgeklärt.
Sollte Tullberg künftig häufiger - wie derzeit geübt wird - mit Dreierkette spielen, könnte Bünning mehr nach innen rücken. Und seine Fähigkeiten dort noch effektiver ausspielen.
Maximilian Hippe: Im portugiesischen Beja, zwei Stunden von Lissabon entfernt, wo die U23 seit Samstag ihr Trainingslager errichtet hat, sieht man den 21-Jährigen auf einem Bild glücklich lächelnd. Neben ihm: zum einen Trainer Tullberg, zum anderen Manager Preuß, ebenfalls fröhlich. Wie der BVB vermeldet, hat Hippe seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2022 verlängert. Eine Entwicklung, die nur logisch ist.
BVB-U23-Spieler Maximilian Hippe (M.), hier mit Trainer Mike Tullberg (l.) und Team-Manager Ingo Preuß (r.). © Jens Volke/BVB
Denn der Abwehrspieler hat sich sogleich zum Vielspieler gemausert, lief 16 Mal in schwarzgelb auf, sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der für ihn ungewohnten rechten Defensivseite. Wie bei Bünning wurde diese Variante aus der Not geboren – Hippe erledigten diesen Job, wenngleich es sicherlich nicht sein liebster ist, allerdings zur Zufriedenheit von Dortmunds Machern.
War der 1,94 Meter große Hüne quasi in der gesamten Vorsaison verletzungsbedingt lahmgelegt – erst laborierte er als Angestellter vom SV Rödinghausen an einer Schambeinentzündung, dann war er wegen Hüftproblemen nicht spielfähig und absolvierte in Gänze lediglich zwei Pflichtspiele in der Runde 18/19 –, ist er gesundheitlich bisher stabil geblieben – und hat auf meist ungewohntem Terrain meist überzeugt.
Für ihn gilt jedoch selbiges wie für Bünning: Dürfte Hippe in der Innenverteidigung spielen, würde das seinem Profil eher entsprechen. Möglicherweise ergibt sich demnächst die Gelegenheit dazu.
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