Rechnerisch ist noch alles möglich: Neun Punkte trennen den VfR Sölde vom rettenden Ufer in der Landesliga 3. Allerdings hat der Aufsteiger selbst erst 15 Zähler gesammelt und jetzt nur noch acht Spiele Zeit, den direkten Wiederabstieg zu verhindern. Überraschend kommt es daher nicht, dass der Sportliche Leiter Mohamed Lmcademali sagt: „Wir müssen realistisch sein: Wir planen natürlich eher für die Bezirksliga.“
VfR Sölde rechnet mit Abstieg in die Bezirksliga
Die Planungen allerdings gestalteten sich nicht einfach. Die Ungewissheit, ob in Sölde in der kommenden Saison weiter Landesliga- oder eben doch Bezirksliga-Fußball gespielt wird, verkomplizierte die Situation. Während andere Vereine schon weit fortgeschritten waren, gab es aus Sölde bislang nur die Verkündung von Abgängen.
Damian Marchewka hatte sich bereits im Winter verabschiedet, es folgten Dominik Deppe, Leon Beeke, Martin Striewski, Fynn Gedaschke und Alec Derichs, die allesamt neue Vereine haben. Lmcademali nimmt es sportlich: „Für beide Seiten werden da neue Kapitel aufgeschlagen.“
Einen personellen Umbruch wird es in Sölde definitiv geben. Marcel Möller hat ligenunabhängig als Coach längst seine Zusage erteilt, welche Spieler er trainieren wird, ist jetzt auch in Teilen klar: Der VfR Sölde vermeldete ein großes Paket an Zusagen.

So werden Timo Harbott, Cornelius von der Osten, Kevin Dölling, Delyar Hesso, Stefan Becker, Lukas Rauße, Tim Schmale, Ermias Simatos, Fabien Joel Garando, Bakary Kujabi und Serciwan Sener auch in der nächsten Saison für Sölde spielen – unabhängig von der Liga.
„Damit setzen wir ein Zeichen, dass es hier in Sölde weitergeht – auch wenn gerade viele Gerüchte im Umlauf sind“, stellt Lmcademali klar. „Mit den Jungs und denen, die dazukommen, wollen wir zurück zu den alten Sölder Stärken: Kameradschaft und Zusammenhalt.“
Am prominentesten dürfte aber die Personalie Patrick Johann sein. Er verließ Sölde im Winter in Richtung SF Sölderholz, kehrt nun aber schon im Sommer wieder zurück – dann als spielender Co-Trainer von Möller. „Das ist natürlich überragend. Ich habe immer gesagt, dass man sich zwei Mal sieht im Leben. Patti weiß, wo er hingehört“, freut sich Lmcademali über die Rückkehr.
Ertugrul Aksoy kehrt zum VfR Sölde zurück
Neben Johann hat Sölde weitere Spieler verpflichtet. Im Sturm kehrt Ertugrul Aksoy zurück, er kommt von den Dortmunder Löwen, hat aber in der Vergangenheit schon an der Jasminstraße gekickt. „Ein Knipser, das hat uns gefehlt“, kommentiert Lmcademali.
Sebastian Schröder vom FC Brünninghausen verstärkt die Sölder Defensive, er bringt jede Menge Ober- und Westfalenliga-Erfahrung mit. Auch Jaden Dwelck (Spvg 20 Brakel) soll die Abwehr unterstützen. „Sebastian wird dem Team unheimlich helfen, er ist komplett klar im Kopf und von ihm und seiner Erfahrung profitieren wir enorm“, findet der Sportliche Leiter, der Dwelck als „robusten Typen“, beschreibt.
Aus der U19 des SV Brackel stößt zudem Mohammed Benmimoum für das Mittelfeld dazu. Benjamin Sabedini, Fabian Alexander Wieczorek und Rico Alberg werden aus der eigenen A-Jugend aktiviert und die gesamte Vorbereitung mitabsolvieren.

„Damit haben wir insgesamt eine sehr gute Mischung und genau das, was wir uns vorgestellt haben. Wir haben jetzt noch ein paar potenzielle Neue in der Hinterhand, aber dabei gar keinen Druck mehr“, freut sich Lmcademali über die weit fortgeschrittene Personalplanung.
Sieben Spieler aus dem jetzigen Kader haben der Sportlichen Leitung indes weder zu- noch abgesagt. Dazu gehört beispielsweise Marc Radusch, der aus der Kreisliga kommend den Sprung direkt geschafft hat. „Dadurch ist er auch bei anderen Vereinen auf dem Zettel gelandet. Wir haben ihm aufgezeigt, wie er sich bei uns entwickeln kann und jetzt muss er sich entscheiden“, so Lmcademali.