Mit 22-Saisontoren sorgte Emir Hajdari in der zurückliegenden Spielzeit 2022/23 fast im Alleingang dafür, dass der TuS Körne am Ende den letzten Nicht-Abstiegsplatz in der Bezirksliga ergattern konnte. Und das in seiner allerersten Saison im Senioren-Bereich überhaupt.
Bereits in der Hinrunde war der 19-Jährige in 15 Spielen 14 Mal erfolgreich. Zahlreiche Klubs aus der Region buhlten in der Folge um den 1,89-Meter-großen Mittelstürmer. Im Januar 2023 stand dann fest: Den Zuschlag erhält Türkspor Dortmund. Der spätere Westfalenliga-Meister parkte Hajdari allerdings noch für ein halbes Jahr in Körne.
Beim Oberliga-Auftakt am Sonntag (13. August) durfte das Offensiv-Talent dann auch direkt mitwirken: Türkspor-Coach Sebastian Tyrala brachte Emir Hajdari in der Schlussphase beim Stand von 1:1-Unentschieden. Und der Youngster sorgte gegen die Sportfreunde Siegen direkt für Gefahr.
Joker-Wirbel in Schlussphase
Sechs Minuten sind seit der Einwechslung (84.) des Sturmtalents vergangen, als eine Flanke von Kerim Sengün erst Dario Biancardi erreicht, der das Leder dann auf den in der Mitte stark in Position gelaufenen Emir Hajdari ablegt. Der Youngster muss eigentlich nur noch direkt einschieben, entscheidet sich aber für eine Ballannahme und verliert die Kugel an einen Verteidiger. „Da muss er etwas konsequenter sein“, fordert Sebastian Tyrala.
Nur wenige Momente später macht Joker Hajdari dann erneut auf sich aufmerksam: Von seinem Mitspieler Nazzareno Ciccarelli, der mehrere Siegener Verteidiger einfach stehen lässt, wird der Stürmer in die Spitze geschickt. Mit einer flinken Körpertäuschung lässt der robuste Offensivspieler den übriggebliebenen Verteidiger stehen – und schießt knapp am rechten Pfosten vorbei.
„Er hätte sich in seinem ersten Spiel zum Helden machen können. Ich mache ihm aber überhaupt keinen Vorwurf: Mich freut es einfach für den Jungen, dass er in den wenigen Minuten so ein gutes Spiel gemacht hat“, lobt Sebastian Tyrala.
Gutes Verhältnis zu Tyrala
Die Art und Weise, wie Tyrala nach dem Spiel mit Hajdari seinen Joker-Auftritt analysierte, fand auch beim Mittelstürmer selbst großen Anklang. „Nach dem Spiel kam er (Sebastian Tyrala, Anm. d. Red.) nicht zu mir, um mir zu sagen, was ich alles hätte besser machen können. Sondern meinte ‚Kopf hoch, Du bekommst Deine Chance noch´. Das gibt mir eine Menge Motivation“, sagt Emir Hajdari.

Und auch wenn sein Oberliga-Debüt hätte deutlich schlechter ausfallen können, war der 19-Jährige von der Intensität der neuen Liga überwältigt. „Beim Spieltempo oder der Spielintelligenz merkt man einen großen Unterschied zur Bezirksliga. Das habe ich auch schon in der Vorbereitung beim Training gemerkt. Ich komme aber immer besser rein“, sagt Hajdari.
Dass er den Siegtreffer zweimal auf dem Fuß hatte, am Ende aber scheiterte, sei überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil. „Mich macht das nur noch heißer, schon bald meine ersten Tore zu erzielen. Dass ich die Chancen bekomme, habe ich jetzt ja schon gesehen. Als Nächstes muss ich sie nur noch nutzen“, sagt er.
Und auch wenn die Konkurrenz-Situation in der Offensive von Türkspor wohl unbestreitbar groß ist: Bei so viel Ehrgeiz und der Unterstützung vom Trainer könnte das aktuell tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit sein.