Dem SC Husen-Kurl III gelang am Wochenende eine spektakuläre Auufholjagd.

© Stephan Schuetze

Husen Kurl III feiert nach spektakulärer Aufholjagd 35-jährigen Jungspund mit Fünferpack

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Der Tabellenletzte SuS Derne III war nah dran an seinem zweiten Saisonsieg. Doch dann drehte bei Husen Kurl III ein 35-Jähriger auf - der zu den jüngeren im Team gehört.

von Dennis Winterhagen

Dortmund

, 10.03.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es läuft die 27. Minute. Yasar Turhan, die Nummer 10 der dritten Mannschaft von SuS Derne, setzt zum Ballgewinn im Mittelfeld an. Der Gegenspieler hatte sich die Kugel zu weit vorgelegt, Turhan sah seine Chance und drosch aus der Gefahrenzone - und jubelte nur Sekunden später. Denn was als Klärungsaktion geplant war, endete in einem Treffer.

Ein Tor, das sinnbildlich für ein verrücktes Spiel zwischen Derne III und der Dritten des SC Husen Kurl steht. „Wir waren alle erstaunt über das Tor“, sagt Erkan Cayiroglu, Co-Trainer der dritten Mannschaft Dernes, der zugleich auch die Erstvertretung coacht. Die Bude von Turhan zum 4:2 sollte nicht die letzte sein, es folgten noch zehn weitere. Am Ende stand ein wildes 7:9 im Spielberichtsbogen.

„Wir haben alle mal relativ hoch gepöhlt“

Beim Stand von 7:5 für SuS hatten „die Derner eine sehr gute Chance zum 8:5, das wäre wohl das K.O. gewesen“, meint Husen-Kurls Spielertrainer Sascha Schaumann. Aber seine Mannschaft, so berichtet er, habe trotzdem stets an den Sieg geglaubt – vor allem wegen der Qualität innerhalb des Teams. „Wir haben alle mal relativ hoch gepöhlt“, erklärt Schaumann.

Doch von Beginn an: Durch die Tore von Tuncay Tiryaki und Aydin Türkoglu führte Derne bereits nach neun Minuten mit 2:0. Rodrigues Dos Santos gelang fünf Minuten später der Anschlusstreffer, ehe Tiryaki mit seinem zweiten Tor sechs Minuten später zum 3:1 netzte. Gerrit Rohner erzielte in Minute 23 das 2:3, ehe Turhan mit seinem spektakulären Treffer weitere vier Minuten später das 4:2 herstellte. Marc-Andre Teufer traf noch in der 29. zum 3:4, und letztlich Rohner unmittelbar vor der Pause zum 4:4. „Es war ein wildes hin und her. Defensiv war das nicht gut“, gibt auch Cayiroglu zu.

Tiryaki trifft zum Hattrick, doch Husen-Kurl steckt den Rückstand weg

Husen-Kurl war jetzt drin in der Partie, doch ein schneller Doppelschlag (53. und 54.) durch Tiryaki, der seinen Dreierpack perfekt machte und durch Turhan, der sein zweites Tor des Tages erzielte, führte Derne mit 6:4. Kurze Zeit später (58.) kam Benedikt Ludwig zwar noch zum 5:6-Anschluss, den egalisierte Baris Celik per Strafstoß aber nur zwei Minuten später (60.)

Als die Derner also die Chance zum 8:5 liegen ließen, witterten die Gäste ihre Chance auf einen Punktgewinn – oder vielleicht sogar noch auf drei Zähler. In der Hauptrolle bei der wilden Aufholjagd: Gerrit Rohner.

„Er macht in der Liga den Unterschied aus“

Zunächst erzielt die Nummer 22 das 6:7 (76.), dann macht Christian Strauss das 7:7 (83.), ehe Rohner noch einen Doppelpack zum 8:8 und 9:7 (85., 89.) draufsetzte, sich damit fünffacher Torschütze und Matchwinner nennen darf. Und dafür ein besonderes Lob von seinem Trainer erhält. „Vor drei Jahren spielte er noch in der ersten, er weiß wo das Tor steht. Er macht in der Liga den Unterschied aus“, so Schaumann.

Und Rohner gehört zudem noch zu den Jüngeren in der Mannschaft - mit 35. Sein Coach Schaumann sagt: „Wir sind alle relativ alt. Ich selbst bin 41, ein paar andere auch. Richtig junge Spieler haben wir nicht in unserer Mannschaft. Ich würde schätzen, dass wir einen Altersdurschnitt von 35 oder 36 auf dem Platz haben.“ Am Sonntag waren seine Mannen aber noch lange nicht altersmüde.