Dass bei einem Hin- und Rückspiel ein Vorsprung zur „Halbzeit" nicht immer hilft, hat die Bundesliga-Relegation jüngst eindrucksvoll bewiesen. Für RW Barop ist es im Entscheidungsspiel zur Bezirksliga aber längst nicht eine solche Hypothek, wie der VfL Bochum sie nach dem 0:3 im Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf aufholte. Am vergangenen Donnerstag musste sich der Dortmunder A-Ligist „nur" mit 1:2 beim Kamener SC geschlagen geben. Am Dienstag (19.30 Uhr) kommt es am Baroper Parkhaus zum Showdown.
RW Barop setzt auf den Heimvorteil
Dass es eben kein bundesligareifes Wunder braucht, liegt an Leon Besancon, der nach etwas über einer Stunde in Kamen den wichtigen Anschlusstreffer besorgte. Nach einem langen Diagonalball stand er im Strafraum richtig, konnte den Ball noch annehmen und schließlich durch die Beine des KSC-Keepers verwandeln.
Wirklich Erleichterung brachte der Treffer aber nicht. „Vor allem Frustration und Enttäuschung" hätten nach dem Hinspiel in der Baroper Luft gelegen, sagt Besancon: „In der ganzen Rückrunde war das mit eine der schlechtesten Teamleistungen von uns."
Dass es gerade in diesem wichtigen Spiel zu so einer schwachen Leistung kommt, sei selbstredend „sehr bitter". Eine genaue Erklärung, außer die Tagesform, wurde in Barop auch nicht gefunden. Umso mehr geht der Blick in Richtung Rückspiel, in dem RW den Heimvorteil im Rücken hat. „Das ist definitiv ein Vorteil für uns, wir sind zuhause immer überragend gewesen", zeigt sich Besancon optimistisch.
Und auch der Rückstand sorge nicht für Unruhe in der Mannschaft. Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir noch das 1:2 gemacht haben, das ist nicht die schlechteste Ausgangslage", meint der erfolgreichste Baroper Torschütze der abgelaufenen Saison (22 Tore).
Dabei habe man im Hinspiel kurz vor Schluss noch die Chance zum Ausgleich gehabt und zudem ein Abseitstor erzielt. Doch die Zuversicht, ein anderes Gesicht zu zeigen und dann qualitativ überlegen zu sein, überwiegt den Frust über das Hinspiel.

„Wir müssen als Team unsere Stärken ausspielen", fordert Besancon. Das seien vor allem die Schnelligkeit über die Außenbahnen, die Effizienz und die stabile Defensive. Niemand in der Kreisliga A1 kassierte weniger Gegentore als RW Barop. Leon Besancon hat vor allem einen Wunsch für das Rückspiel: „Ein frühes 1:0 wäre die beste Ausgangslage, dieser Ausgleich ist die größte Hürde." Insgesamt sei das 1:2 aber „kein Hindernis".
RW Barop will in die Bezirksliga
Der Optimismus ist in Barop ungebrochen. Auch Leon Besancon, der seit vier Jahren in rot-weiß spielt, hat große Lust, den Schritt in die Bezirksliga zu gehen. „Das war immer unser Ziel und das ist jetzt die beste Mannschaft, mit der ich je zusammengespielt habe", lobt der Offensivspieler seine Teamkollegen. „Ich habe richtig Bock, alle kommen zum Platz, alle supporten sich. Ich glaube, es gibt nichts Besseres", betont Besancon.
Am Dienstag soll der Traum aller Baroper endlich wahr werden. Und das Tor von Leon Besancon könnte rückblickend dann noch sehr, sehr wichtig gewesen sein.