Kaum ein Spieler des TuS Bövinghausen hatte im prestigeträchtigen Halbfinal-Duell bei der Dortmunder Hallenfußballstadtmeisterschaft gegen den ASC 09 Dortmund so sehr gelitten wie Marko Onucka. Dem Stürmer des Tabellenzweiten der Oberliga Westfalen gelang zwar das erste Tor des Spiels nach zwei Minuten, fortan biss er sich jedoch am Aplerbecker Bollwerk mehrfach die Zähne aus. Letztlich verlor Bövinghausen mit 2:3 und schied aus dem Turnier aus.
Die Enttäuschung war Onucka während und nach dem Spiel deutlich anzumerken – und ist sie auch heute noch. „Natürlich hat uns das alle gefuchst. Wir wollten das Ding unbedingt gewinnen und die Chance war da, wir haben sie nur nicht genutzt. Die (der ASC 09, Anm. d. Red.) hatten einen guten Torwart und haben die Chancen besser genutzt“, erinnert sich Onucka ungern.
Das anstehende Derby in der Oberliga (Samstag 18 Uhr, live auf RN.de/sporttv) kommt daher gerade gelegen, um das Gleichgewicht aus Bövinghausener Sicht wiederherzustellen und Revanche zu nehmen. Das verlorene Hallen-Duell, es spielt auch auf dem großen Platz noch eine Rolle im Hinterkopf: „Ich würde lügen, wenn ich nein sagen würde. Natürlich kann man das nicht ganz vergleichen, aber es ist nochmal ein extra Motivationsschub. Wir sagen uns: Okay, in der Halle habt ihr gewonnen, aber jetzt brennt bei uns der Kunstrasen an der Provinzialstraße“, so Onuckas Kampfansage.
ASC 09 rückt an Bövinghausen ran
Dass der ASC 09 wieder gefährlich nahe auf vier Punkte an den TuS Bövinghausen herangerückt ist – zwischenzeitlich lagen 15 Punkte zwischen den beiden Rivalen – verwundert Onucka aber nicht. Vielmehr habe er sogar damit gerechnet. „Der ASC ist nicht gut in die Saison gekommen, aber es war mir schon klar, dass sie wieder oben herankommen, sobald sie einen Lauf haben. Die Tabellensituation macht das ganze nochmal interessanter. Am Samstag geht es darum, wer will es mehr, wer gewinnt mehr Zweikämpfe, wer nutzt die Chancen besser“. Die Chancen also, die Onucka und der TuS Bövinghausen in der Halle ausließen? „Genau die. Aber jetzt ist das Tor ja auch größer“, nimmt Onucka die provokante Frage mit Humor.
Auf dem Platz wird es dann auch ein Wiedersehen mit einem Gegenspieler geben, der Onucka in der Halle den letzten Nerv raubte. Der TuS-Spieler weiß also genau, mit wem er noch eine Rechnung offen hat: „Der West (Michael-Marvin, Anm. d. Red.). Mit dem wird es ein heißes Duell. Er ist ein sehr guter Innenverteidiger, der mit mir natürlich auch einen angenehmen Gegenspieler hat. Da kann er seinen vollen Körper reinstellen, ohne dass es sofort ein Foul gibt“, betont er.
Noch mehr Spieler als Trainer
Die Rolle als Spieler lebt und genießt Onucka also weiterhin in vollen Zügen, auch, wenn er seit dem Rücktritt von Ex-Traner Sebastian Tyrala zum vierköpfigen Trainergespann neben Kevin Großkreutz, Dino Dzaferoski und Sven Thormann gehört. Onucka gibt zu: „Ich bin noch zu sehr Spieler, um zu sagen ich bin Trainer. Da übernehmen die anderen noch mehr Sachen als ich. Ich unterstütze sie nur dabei“.
Dennoch findet er auch an seiner neuen Aufgabe gefallen. „Als ich jetzt wegen meiner Rotsperre gegen Lotte draußen saß, hat es schon in den Füßen gejuckt. Aber es macht auch Spaß, von außen mit zu fiebern und einzugreifen. Man muss sich seinen eigenen Charakter anpassen. Ich kann nicht mehr nur Spieler sein, sondern muss auch auf die 25 verschiedenen Charaktere eingehen können“, beschreibt Onucka die neue Herausforderung.
In Zukunft kann sich der Bövinghausener ein Engagement als Trainer definitiv vorstellen. Bis es soweit ist, geht er aber als Spieler auf Torejagd. Vielleicht ja schon am Samstag gegen den ASC 09 – und gegen Michael-Marvin West.
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