Regionalliga-Spieler stolpern in der Kreisliga B Wettbewerbsverzerrung durch Türkspor?

Regionalliga-Spieler laufen in der Kreisliga B auf
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Seit Wochen spielen Spieler der ersten Mannschaft für Türkspor Dortmund II. Die erste Mannschaft zog sich im Februar aus der Regionalliga zurück. Der Unterschied zwischen der Regionalliga und der Kreisliga B beträgt nicht weniger als sechs Ligen.

Schon vor einer Woche unterstützten Ömer Akman, Bernad Gllogjani und Halil Can Dogan die „Zweite“. Beim 4:0 gegen Spitzenreiter BV Lünen schoss Akman ein Tor, Gllogjani die anderen drei.

Fatih Yanik ist mit DFB-Regel unzufrieden

Der Trainer des Ligakonkurrenten TuS Eving-Lindenhorst ist mit dem Einsatz der Stammspieler nicht zufrieden. „Es ist legitim und erlaubt, aber trotzdem macht es keinen Spaß. Türkspor Dortmund II hatte gegen den BV Lünen drei Unterstützer aus der ersten Mannschaft. Meiner Meinung nach ist das eine Wettbewerbsverzerrung und deshalb sollte der DFB die Regeln ändern, aber das steht mir nicht zu“, sagt Fatih Yanik.

Der Trainer hatte bereits vor dem direkten Duell mit TSD Gerüchte von seinen Spielern gehört: „Ja, meine Spieler stehen mit den Jungs von Türkspor Dortmund II in Kontakt. Die haben sogar gesagt, dass mehr als drei Spieler aus der ersten Mannschaft dabei sein könnten. Das ist nicht schön. Auch der Lüner SV II (Erste spielt Westfalenliga, d. Red.) hatte sechs Spieler aus der ersten Mannschaft im Kader. Da merkt man einfach einen großen Unterschied.“

Der TuS Eving-Lindenhorst (weiße Trikots) findet den Einsatz von Regionalliga-Spielern unfair.
Der TuS Eving-Lindenhorst (weiße Trikots) findet den Einsatz von Regionalliga-Spielern unfair. © Goldstein

„Im Hinspiel hat ein Spieler mitgespielt und wir waren trotzdem besser, aber jetzt wird es anders. Ich will immer gewinnen und Chancen kreieren. Wir sind jetzt die Underdogs, aber ich hoffe trotzdem, dass wir etwas zu sagen haben“, sagt der Trainer frustriert.

Groll hegt er gegenüber dem Nordstadt-Nachbarn aber nicht. „Ich wünsche den Jungs von Türkspor alles Gute und hoffe auf ein schönes Spiel. Nur wenn sie nächste Saison wieder weniger Unterstützung haben, weiß man, dass es für sie in der Kreisliga A schwer wird“, sagt der Trainer.

Am Sonntag gelang Eving-Lindenhorst dann aber sogar ein Achtungserfolg: Der TuS holte durch ein 3:3 gegen Türkspor einen Punkt. TSD war tatsächlich mit Ömer Akman und Sezer Toy, einem der besten Dortmunder Amateurfußballer, angetreten.

Reaktion des Trainers von Türkspor Dortmund II

Durmus Aydin, Trainer der zweiten Mannschaft von Türkspor Dortmund, hat Verständnis für die vorausgegangenen Aussagen von Fatih Yanik. „Ich verstehe ihn, ich wäre auch irritiert, wenn der Gegner mit Spielern aus der ersten Mannschaft käme. Aber so ist Fußball nun einmal“, sagt der Coach.

Aydin sagt auch, dass sein Team mit Pech zu kämpfen habe. „Wir haben fünf Stammspieler, die verletzt sind, zum Beispiel Umar Bobokalonov, den ich als Motor unserer Mannschaft sehe. Deshalb ist es gut, dass uns Spieler der ersten Mannschaft helfen können, die auch einfach nur Fußball spielen wollen“, sagt der ehemalige erste Mannschaftsspieler.

Durmus Aydin
Trainer Durmus Aydin hat Verständnis für Trainer Fatih Yanik. © Schaper

Aydin hatte vorab andere Erwartungen als das schlussendliche Remis, durch das Türkspor im Aufstiegsrennen wieder ins Hintertreffen gegenüber dem BV Lünen geraten ist.

„Wir müssen das Spiel mit unserer unterstützenden Qualität entscheiden. Ich halte den TuS Eving-Lindenhorst für eine gute Mannschaft mit einem klasse Trainer, der viele unserer Spiele verfolgt und sehr ernst nimmt. Danach liegt der Fokus voll auf den letzten Spielen, um noch aufsteigen zu können“, sagt die Vereinslegende von Türkspor.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. April 2025.