Recklinghausen statt Bövinghausen Darum wechselt Philipp Rößler zu einem Bezirksliga-Neuling

Recklinghausen statt Bövinghausen: Darum wechselt Philipp Rößler zu einem Bezirksliga-Neuling
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Über den „Wow-Effekt“, den sein Wechsel mit sich brachte, hat sich Philipp Rößler gefreut - auch über die Bewertungen, die in den sozialen Netzwerken nach Bekanntgabe seiner Verpflichtung abgegeben wurden. Der Defensiv-Stratege des TuS Bövinghausen verlässt die Oberliga und wird in der kommenden Saison gleich drei Ligen tiefer spielen. Bezirksliga-Aufsteiger FC 96 Recklinghausen hat sich seine Dienste gesichert. Wie kommt es zu diesem außergewöhnlichen Wechsel?

Gewiss, der Mann hat sich wohl gefühlt in Bövinghausen. Aber die beruflichen Verpflichtungen brachten Rößler jüngst immer mehr zum Nachdenken. Im Management eines großen Konzerns in der Lebensmittelbranche ist er tätig, wurde jüngst befördert - „und dann muss man eben auch abwägen, wie viel Aufwand man noch betreiben kann.“

Verständnis beim TuS Bövinghausen

Philipp Rößler, 28 Jahre alt, in den vergangenen vier Jahren in Bövinghausen am Ball und feste Stütze auf der rechten Abwehrseite, ist in sich gegangen und hat sich entschieden. Er verlässt den Dortmunder Oberligisten keineswegs im Groll, ganz im Gegenteil. „Meine Entscheidung stößt dort auch auf Verständnis“, erzählt der gebürtige Bochumer, der immer noch in seiner Heimatstadt lebt.

Philipp Rößler wechselt zum FC 96 Recklinghausen
Wechsel perfekt: Jovica Cirkovic (l.) und Bilal El-Sabeh (r.) aus der Sportlichen Leitung des FC 96 Recklinghausen begrüßen Philipp Rößler. © Verein

Dass nun ein Spieler mit reichlich Erfahrung am Stadion Hohenhorst anheuert, dafür reicht ein kleiner Blick auf seine Fußballer-Statistik aus. Von der Jugend des VfL Bochum geht es einst zur SG Wattenscheid 09, wo er in der U17 und in der U19 spielt. Weiter geht es bei der TSG Sprockhövel und Ratingen 04/19, später folgen Westfalia Herne und Bövinghausen. 142 Oberliga- und 63 Westfalenliga-Einsätze, allein dieses Zahlenwerk ist für einen zukünftigen Bezirksliga-Kicker schon einmal ein echtes Pfund.

Lange Freundschaft mit Dejan Petrovic

Die Stationen Herne und Bövinghausen dürften bei Rößlers Entscheidung ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Denn dort spielte er schon mit Dejan Petrovic zusammen, mit dem er seit langer Zeit befreundet ist. Petrovic ist im Angriff des Bezirksliga-Meisters aus Recklinghausen immer noch eine Marke und war in der abgelaufenen Saison mit 22 Treffern einer der entscheidenden Faktoren für den Titelgewinn in der Kreisliga A2 Recklinghausen. Und das Werben um den Kumpel war nun von Erfolg gekrönt.

„Die Gespräche mit den Verantwortlichen des FC 96 waren sofort sehr positiv“, erzählt Rößler. Der Sportliche Leiter Jovica Cirkovic wie auch Trainer Tim Braun überzeugten ihn schließlich von einem Engagement beim ambitionierten Bezirksliga-Aufsteiger. Im Stadion Hohenhorst soll er nun die rechte Seite beackern. Ab Mitte Juli mag das dann so kommen, zuvor steht allerdings noch ein lange geplanter Urlaub auf dem Programm. Die Vorrunde der Feldstadtmeisterschaft in Recklinghausen wird Rößler also noch verpassen, ebenso die ersten Testspiele beim Westfalenligisten TuS Haltern (9. Juli, 15 Uhr) und beim Landesligisten TuS 05 Sinsen (11. Juli, 19 Uhr). Danach geht es aber richtig los. Auf der rechten Seite, immer rauf und runter...