Es war ein Spielabbruch, der durchaus Rätsel aufgab. Am 29. September fand das Spiel (Kreisliga C2 Dortmund) zwischen Westfalia Wickede II und Ugarit FC ein vorzeitiges Ende.
Für den ursprünglich eingeplanten Schiedsrichter sprang vor Ort ein Zuschauer Ugartis ein und leitete die Begegnung kurzfristig. Auf dem Platz lief alles nach Plan für die Westfalia, die als Tabellendritter mit 3:0 gegen den Spitzenreiter führte.
Schiedsrichter bricht Spiel ab
Mitte der zweiten Halbzeit brach der Schiedsrichter die Begegnung allerdings ab. Zuvor hatte sich eine Menschentraube gebildet, weil ein Wickede-Spieler von einem Krampf betroffen war und es ihm trotz mehrerer Versuche nicht gelang, das Spielfeld zu verlassen.
Die Situation hatte sich mit der Zeit emotional aufgeladen. All das zeigen Video-Aufnahmen des Vorfalls. Nicht aufdecken können diese allerdings die Vorwürfe beider Mannschaften.
Gegenseitige Vorwürfe
Wickede beschuldigte Ugarit, den am Boden liegenden Spieler in den Rücken getreten zu haben. Ugarit beteuerte, man selbst sei geschubst worden.
Ähnlich verhielten sich die Schilderungen am Tag des Geschehens zu gegenseitigen Beleidigungen. Ugarit beschuldigte den Wickede-Anhang, den Unparteiischen beleidigt zu haben. Die Westfalia selbst sah sich als Opfer von Verbalattacken Ugarits.
Der kurzfristig eingesprungene Unparteiische hatte irgendwann genug und brach die Begegnung ab. Er führte die Beleidigungen gegen ihn als Grund für den Spielabbruch an.
Inzwischen hat das zuständige Kreissportgericht Dortmund (KSG) den Fall verhandelt. Das KSG sieht die Verantwortung für den Abbruch bei Westfalia Wickede und wertete die Partie trotz 3:0-Führung der Westfalia mit 2:0 für Ugarit.
Westfalia Wickede hat Urteil noch nicht akzeptiert
Wickede habe in der Verhandlung Ugarit bezichtigt, den Platz verlassen und dadurch für den Spielabbruch gesorgt zu haben, erklärt Patrick Neumann, Vorsitzender des Kreissportgerichts Dortmund. Die Video-Aufnahmen widersprächen dem allerdings. Auch die Zeugen der Westfalia hätten sich widersprochen, so der Sportrichter.
Das Kreissportgericht verhängte gegen die Schwarz-Weißen zudem zwei Geldstrafen. Wegen grob unsportlichem Verhalten seiner Zuschauer (100 Euro) und dem verursachten Spielabbruch (150 Euro) muss Wickede insgesamt 250 Euro zahlen.
Die Westfalia hat das Urteil noch nicht akzeptiert und hält sich noch vor, in Berufung zu gehen. Entsprechend sind Urteil und Ergebnis des Spiels noch nicht rechtskräftig.