Polizei-Einsatz bei Dortmunder Kreisliga-Spiel Wertung und Strafen stehen fest

Kreissportgericht wertet Spiel gegen den TuS Eving-Lindenhorst
Lesezeit

Einen Monat ist es her, dass ein Polizei-Einsatz das B-Liga-Spiel zwischen dem SV Preußen Lünen und dem TuS Eving-Lindenhorst am Alten Postweg in Lünen überschattete.

Kurz vor Spielschluss war es zu einer Rudelbildung gekommen, an deren Ende die Polizei Dortmund zwei Anzeigen wegen vorsätzlicher Körperverletzung aufnahm.

Auseinandersetzungen zwischen SV Preußen Lünen und TuS Eving-Lindenhorst

Beide Vereine hatten widersprüchliche Schilderungen über den Auslöser der Auseinandersetzung abgegeben. Laut Stephan Ahland, Sportlicher Leiter der Preußen, seien Evinger Zuschauer auf den Platz gelaufen.

Sein Pendant aufseiten Evings, Ercan Ilkban, widersprach und behauptete, ein Spieler des SVP habe einen Evinger Fußballer schlagen wollen. Unklarheit gab es auch darüber, ob die Partie durch den Schiedsrichter abgebrochen oder beim Stand von 4:1 für die Gäste regulär beendet wurde.

Ein Spieler des SV Preußen holt zum Schuss aus.
Sportlich hatte sich der TuS Eving-Lindenhorst (weißes Trikot) mit 4:1 gegen den SV Preußen, mit Daniel Diesner, durchgesetzt. © Goldstein

Am Mittwoch (9. April) hat sich das Kreissportgericht Dortmund (KSG) mit dem Fall beschäftigt. Nach einer fast zweistündigen Verhandlung entschied das KSG, dass der TuS Eving-Lindenhorst für den Spielabbruch verantwortlich sei. Die Partie wird damit im Nachgang mit 2:0 für Horstmar gewertet.

Auslöser für die Szenen kurz vor Schluss war ein Foul, für das ein Lüner Akteur seine zweite Gelbe Karte sehen sollte. Unmittelbar danach hätten sich der Preußen-Spieler und der gefoulter Evinger „Kopf-an-Kopf“ gegenüber gestanden, sagt Patrick Neumann, Vorsitzender des Kreissportgerichts.

Kreissportgericht Dortmund sieht TuS Eving-Lindenhorst verantwortlich

„Nach unseren Erkenntnissen ist mindestens der Linienrichter von Eving dahin gestürmt“, erklärt Neumann. Der Preußen-Spieler habe daraufhin einen Schlag verspürt. Das KSG hält diese Darstellung für glaubhaft.

Das gilt ebenfalls für die anschließende Rudelbildung. Nach Ansicht des Sportgerichts hätten an dieser auch zwei Zuschauer Evings mitgewirkt und einen Lüner Akteure „attackiert“. Dieser Darstellung widersprach der TuS in der Verhandlung.

Stephan Ahland gibt Kommandos.
Stephan Ahland (l.) ist Sportlicher Leiter beim SV Preußen. © Goldstein

Doch die zehn durch den TuS benannten Zeugen hätten laut KSG teilweise verschiedene Schilderungen abgegeben oder überhaupt nur wenig von den Geschehnissen in Lünen-Horstmar wiedergeben können. Der Verein hat das Urteil nach der Verhandlung direkt akzeptiert.

Das umfasst nicht nur die neue Spielwertung, sondern auch zwei Geldstrafen für Eving-Lindenhorst. Der B-Ligist muss für den Spielabbruch 150 und für das Fehlverhalten seiner Zuschauer 100 Euro bezahlen – es sind eher milde Strafen, die das KSG ausgesprochen hat. Persönliche Strafen sind beim Fehlverhalten von Zuschauern nicht möglich.

Schiedsrichter hat Spiel abgebrochen

Das Sportgericht brachte zudem Licht ins Dunkel, ob die Partie in der Kreisliga B3 Dortmund abgebrochen worden ist oder nicht. Im Ergebnisdienst „Fussball.de“ war bislang ganz ohne Auffälligkeiten der Evinger 4:1-Sieg eingetragen.

Laut Aussage des Schiedsrichters habe dieser die Partie kurz vor Schluss tatsächlich abgebrochen. Vor Ort habe er sich allerdings bedroht gefühlt. Zum eigenen Schutz habe der Unparteiische deshalb behauptet, die Partie regulär abgepfiffen zu haben.

Durch die Umwertung steht Eving nicht mehr punktgleich mit BW Alstedde II auf Rang drei, sondern rutscht auf Platz fünf ab.