Ein Dortmund Jugendfußball-Spiel sorgte am Mittwochnachmittag für einen Polizei-Einsatz. Es kam nach Spielschluss zu Auseinandersetzungen zwischen Eltern. Auf dem Feld hatten sich die E-Junioren – also etwa zehn Jahre alte Kinder – des ASC 09 und des TSC Eintracht (5:5) duelliert.
Schon während der Partie in der Sonderklasse hätten Zuschauerinnen und Zuschauer wiederholt ihren Unmut über die Entscheidungen des Schiedsrichters geäußert, teilte die Polizei Dortmund in einer Pressemitteilung mit.
Polizei zur Schweizer Allee alarmiert
Nach Abpfiff seien „mehrere Eltern“, so die Polizei, auf das Spielfeld gelaufen, um mit dem Unparteiischen – die Partie wurde nicht von einem offiziellen Schiedsrichter geleitet – zu diskutieren. „Zeugen beschreiben die Situation als angespannt“, heißt es in der Mitteilung der Polizei.
Die wurde schließlich gegen 18.30 Uhr alarmiert, als Eltern des ASC 09 und TSC Eintracht in der Zufahrt zum Sportplatz an der Schweizer Allee erneut aneinandergerieten – laut Polizei weiter im Beisein der Kinder.

30 bis 40 Personen seien in den Streit verwickelt gewesen. Zwei von ihnen gerieten erneut aneinander, als die ersten Polizei-Kräfte schon eingetroffen waren. Nachdem sich die beiden Männer aus kurzer Distanz angeschrien hatten, schlug ein 43-Jähriger laut Polizei mit der Faust auf einen 34-Jährigen ein.
Die Einsatzkräfte löste die beiden Männer und „fesselte den 43-Jährigen kurzzeitig, bis er sich beruhigte und Unterstützungskräfte eintrafen“. Sein Widersacher wird verdächtig, ihn bedroht zu haben.
Kriminalpolizei ermittelt
Die Kriminalpolizei ermittelt nun, auch wegen einer weiteren mutmaßlichen Bedrohung durch einen 23-Jährigen. Fotos zeigen mehrere Streifenwagen, die zur Schweizer Allee geeilt waren.
Dass ausgerechnet der ASC 09 und der TSC Eintracht in die Auseinandersetzung verwickelt waren, verwundert. Schließlich gehören beide Klubs in Dortmund zu den Vorzeige-Klubs.
Der TSC Eintracht wollte sich am Donnerstag noch nicht zu den Vorfällen äußern. Man befinde sich in der Aufarbeitung und werde die Thematik nicht aussitzen, erklärte Abteilungs- und Jugendleiter Stefan Goms.
Der ASC betonte gegenüber unserer Redaktion, die laufenden polizeilichen Ermittlungen unterstützen zu wollen. Die Auseinandersetzung habe nicht im Emscherstadion, sondern auf der Straße und damit im öffentlichen Raum stattgefunden.
ASC 09 distanziert sich
Frank Fligge, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtvereins, erklärte, dass „keine Aggressionen von Eltern des ASC“ ausgegangen seien, sondern diese eher Opfer gewesen seien.
„Was da passiert ist, entspricht nicht den Werten, die wir unserem Nachwuchs vermitteln. Insofern distanzieren wir uns ganz entschieden davon“, sagt Fligge. Er spricht von einem Vorfall, der „extremst bedauerlich“ sei.
Polizei appelliert an die Vorbildfunktion
Ebenso möchte Fligge klarstellen, dass das gute Miteinander mit dem TSC Eintracht „dadurch in keinster Weise getrübt“ werde. Die Aplerbecker E-Jugend traf sich bereits am Donnerstag gemeinsam mit den dazugehörigen Eltern zur Aufarbeitung.
Die Polizei Dortmund appellierte in ihrer Pressemitteilung „an die Vorbildfunktion von Erwachsenen für Kinder- und Jugendliche im Vereinssport, konkret beim Fußball“. Und weiter: „Kein Gegenstand der Ermittlungen ist die Frage, ob dieses ‚Spielergebnis‘ im Interesse der jungen Spieler liegt und ob ihnen unter diesen Umständen der Sport noch Spaß macht.“