Pietro Perrone seit einem Jahr nicht mehr in Dortmund „Nach 20 Jahren bist du ausgelaugt“

Pietro Perrone seit einem Jahr nicht mehr in Dortmund: „Nach 20 Jahren bist du ausgelaugt“
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Alemannia Scharnhorst, FC Brünninghausen, K.F. Sharri, TuS Holzen-Sommerberg, FC Roj. Die Liste von den Stationen, bei denen Pietro Perrone in Dortmund aktiv war, ist lang. Zuletzt stand er an der Seitenlinie des FC Roj in der Bezirksliga. Doch seit einem Jahr ist es in Dortmund ziemlich ruhig um Perrone geworden. Er erklärt, woran das liegt.

Beim FC Roj hat es kurz nach Beginn der Saison 2022/23 sportlich nicht mehr gepasst, Verein und Trainer trennten sich einvernehmlich. Ende Oktober vergangenen Jahres heuerte er - ebenfalls in der Bezirksliga - bei Genclikspor Recklinghausen an. Vor allem aus Zeitgründen war im März diesen Jahres auch dort wieder Schluss. Laut Perrone sei dieses Engagement ohnehin nur „aushilfsmäßig für ein paar Monate" geplant gewesen. Seitdem ist Perrone ohne Trainerjob - und damit zufrieden.

„Der August war jetzt der erste Monat nach 20 Jahren, wo ich komplett meinen Urlaub in Italien genießen konnte", zeigt Perrone die Vorteile seiner aktuellen Situation auf. Er habe sich dieses Jahr vorgenommen, sich „erstmal zur Ruhe zu setzen." Angebote aus dem Senioren- und Jugendbereich habe er daher zunächst auch abgelehnt. „Nach 20 Jahren in dem Job bist du ausgelaugt", erklärt Perrone, „ich möchte ein bisschen abschalten."

Ab und zu klingele sein Telefon, Perrone höre sich alles an und zeigt sich nicht abgeneigt einem neuen Job auf der Trainerbank gegenüber. Klar ist für ihn aber auch: „Wenn, dann muss es ein guter Verein sein." Zudem sei ihm der Dortmunder Raum am liebsten, da sei er näher dran. Dass er die Trainertätigkeit trotz aller kostbaren Freizeit auch vermisst, daraus macht Perrone keinen Hehl. „Ich kann mir alles vorstellen und bin da offen", sagt er. Zeitdruck spüre er allerdings nicht, er lasse alles auf sich zukommen.

Zudem ist er noch immer als Spielerbeobachter aktiv und dahingehend zeitlich oft eingespannt. „Ich bin viel unterwegs, aber es läuft gut, wir haben viele Spieler", erklärt Perrone. In den vergangenen Jahren habe er sogar zwei Profispieler hervorgebracht. Zum einen Semih Güler, der in der türkischen Süper Lig bei Adana Demirspor unter Vertrag steht, zum anderen Christopher Antwi-Adjej, der für den VfL Bochum aufläuft. „Da hat sich der ganze Fleiß gelohnt", freut sich Perrone.

Perrone mit vielen in Kontakt

Noch immer habe er zu vielen Vereinen in Dortmund Kontakt, „das bleibt aus der Freundschaft, man kennt sich nach all den Jahren gut", betont Perrone. Durch seine Erfahrungen als Spielerbeobachter und -vermittler sei er immer mal wieder Ansprechpartner für Trainer und Verantwortliche aus dem Amateurfußball, die bei möglichen Transfers auch bei Perrone nachfragen: „Ich mache das gerne, ich habe immer ein offenes Ohr und bin da sehr direkt", erklärt Perrone.

Noch genieße er es, abschalten zu können und nicht wöchentlich gefordert zu sein. Doch die Motivation ist bei Perrone definitiv noch vorhanden. Er wird sich alles anhören, wie er sagt. Und vielleicht ist er schon bald wieder regelmäßig auf den Fußballplätzen Dortmund zu sehen.