Oliver Roll ist Torhüter beim Fußball-Westfalenligisten Kirchhörder SC. Seine Leidenschaft zeigt er auch im sozialen Netzwerk Instagram. Dort gibt es fast kein Foto ohne Handschuhe. Dabei geht es ihm aber nicht nur um die Bilder.

Dortmund

, 05.10.2018, 11:37 Uhr / Lesedauer: 3 min

Beinahe 200 Beiträge hat Oliver Roll auf seinem Instagram Account „olliroll1“ geteilt. Über 150 davon drehen sich um seine große Leidenschaft: den Fußball. Es gibt kaum ein Bild, das den Schlussmann des Kirchhörder SC ohne Torwarthandschuhe oder einen Fußball zeigen.

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Doch Roll nutzt das soziale Medium nicht nur, um seine Erinnerungen zu teilen: „Ich finde, es ist eine schöne Ebene, um auch mal überregional mit Leuten mit derselben Leidenschaft in Kontakt zu kommen. Da gibt es einen deutschen Torwart in Amerika, mit dem ich viel schreibe, genau so wie ein spanischer Torwarttrainer, der hier in Deutschland tätig ist. Das ist schon ganz cool, wenn man sich so austauschen kann.“

Wenn man sich mit Roll über Fußball unterhält, wird man nahezu angesteckt von der Begeisterung, mit der der Polizist über seine Lieblingsbeschäftigung spricht. Seine ersten Berührungspunkte mit seiner Passion hat Roll mit nur vier Jahren bei der Europameisterschaft 1996 gemacht. Begeistert schaute er damals Andreas Köpke im Tor der deutschen Nationalmannschaft zu. „Da kann ich mich so vage noch dran erinnern. So richtig intensiv wurde es dann mit der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich.“ Danach stand für ihn fest, dass sein Weg zwischen die Pfosten gehen soll.

Ein Glücksfall für Kirchhörde

Er ist ein Glücksfall für den KSC, für den der 25-Jährige seit 2012 spielt. Damals holte Rolls Ziehvater, Uwe Bandermann, ehemaliger Torwarttrainer beim KSC, ihn an die Kobbendelle. „Er ist ein ruhiger und ausgeglichener Mensch, der immer an sich arbeitet. Über die Jahre hat sich das Torwartspiel auch verändert, und er ist immer mit der Zeit gegangen“, beschreibt Bandermann seinen Schützling und fügt an: „Manchmal hält er auch überragende Dinger, die können ein Spiel entscheiden oder auch eine ganze Saison.“

So wie es in der vergangenen Spielzeit der Fall war, als Roll mit einer überragenden Rückrunde großen Anteil am Klassenerhalt hatte. Einen seiner besondersten Karrieremomente feierte Roll 2014 - obwohl er dabei gar nicht selbst auf dem Platz stand. Der KSC spielte in der Landesliga um den Aufstieg mit und musste im entscheidenden Spiel gegen die Spielvereinigung Olpe antreten. „Das war tatsächlich einer der schönsten Momente meiner Karriere, als wir das Aufstiegsspiel gegen Olpe gewonnen haben. Das war ein brutal geiles Erlebnis, weil es uns niemand so wirklich zugetraut hatte“ erinnert er sich.

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Die Besonderheit an dieser Anekdote? Roll stand nicht mal zwischen den Pfosten, weil er sich wenige Woche vorher verletzte. Ein Zeichen für den Mannschafts- und Erfolgsgedanken beim Torwart. Doch nicht nur neben dem Platz, sondern auch auf dem Feld weiß er zu überzeugen:

Gute Technik, gute Strafraumbeherrschung

Roll zeichnet sich nicht nur durch reaktionsschnelle Aktionen auf der Linie aus, sondern auch durch eine gute Strafraumbeherrschung und gute Technik am Ball – ähnliche Eigenschaften, die sein Idol Marc-Andre ter Stegen in Perfektion beherrscht. „Ich habe vor jedem Spiel meine Routine. Da gehört es für mich auch dazu, mir vor dem Spiel einige Szenen von ter Stegen anzugucken“, erklärt der BVB-Fan.

Einer, der Roll dieses Jahr sehr stark pusht, ist sein Konkurrent auf der Torwartposition, der 34-jährige Andreas Lichtner. „Wir sind da sehr positiv verrückt, wir wollen immer gewinnen und in eine Richtung arbeiten. Das macht es aus, dass er auch so stark ist im Moment“, so Lichtner. Beide führen ein internes Duell, wer mehr Trainingsspiele gewonnen hat. Aktuell führt Lichtner. Auch über die Dortmunder Torhüter im Amateurfußball hat Roll eine hohe Meinung: „Die Qualität bei den Dortmunder Torhütern ist sehr hoch. Ich halte sehr viel von Mo Acil und Jan Held. Das sieht man oft auch in der Halle, wie viel Ruhe und Erfahrung die haben. Auch Sascha Samulewicz ist auch ein sehr cooler Typ.“

„Bisher keine Angebote“

Aber als besten Torwart in Dortmund, würde sich Roll „auf keinen Fall bezeichnen.“ Trotzdem ist die Ambition bei ihm da, es auch mal ein bis zwei Ligen höher zu probieren: „Es ist absolut möglich, ich bin da auch nicht abgeneigt. Bisher hatte ich aber keine konkreten Angebote.“ Dennoch weiß Roll, was er an Kirchhörde hat: „Das ist eine gegenseitige Wertschätzung. Man muss halt immer schauen, das es auch beruflich passt und diese Vereinbarung von Hobby und Beruf wird mir beim KSC ermöglicht.“