Offene Rechnung im Dortmunder Landesliga-Derby Brackel-Ballermann trifft auf Hannibal-Anführer

„Wir haben noch eine Rechnung offen“: Landesliga-Derby in Dortmund
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Im Hinspiel entschied der SV Brackel das Dortmunder Landesliga-Derby mit 2:0 das Spiel für sich. Lange hatte es 1:0 für Brackel gestanden. Dann wurde der TuS Hannibal nachlässig und ließ ihren Gegnern viel Raum. In der Nachspielzeit gab es dann die Entscheidung – und Ernüchterung für den damaligen Gastgeber.

SV Brackel sieht TuS Hannibal auf Augenhöhe

Trotzdem geht die Mannschaft selbstbewusst und zuversichtlich in das Rückspiel: „Dieses Mal sind wir besser gerüstet“, sagt Mahmoud Najdi, „wir sehen uns nicht auf dem Tabellenplatz, auf dem wir gerade sind. Wir wollen mit diesem Derby zeigen, dass wir zu den besseren Teams der Liga gehören.“

Vor allem wegen der vielen Verletzten konnte der TuS Hannibal bisher keinen höheren Tabellenplatz erreichen, glaubt Najdi. Auch, dass nur ein einziger Wintertransfer möglich war, sei etwas schade gewesen.

Im Kreispokal hat der TuS Hannibal zuletzt eine vernichtende 1:5-Niederlage gegen den Bezirksligisten VfL Kemminghausen kassiert. Das Spiel hat sich Mahmoud Najdi von der Bank aus anschauen müssen. Seine Analyse: „Es haperte definitiv an der Einstellung. Wenn wir nicht auf Kampfbereitschaft umschalten und alle bereit sind, auch den letzten Meter für die Mannschaft zu gehen, dann wird das auch mit dem Derby nichts.“

Seit 2017 ist Najdi dem TuS Hannibal treu geblieben. Sein Vertrag läuft diesen Sommer aus. Danach möchte der 35-Jährige etwas kürzertreten. „Ich habe schon mit dem Trainer gesprochen. Ich sehne mich nach Veränderung – ob es ein neuer Verein wird oder ob ich ganz aufhöre, das weiß ich selbst noch nicht.“


Die Brackeler ruhen sich auf der anderen Seite auch nicht auf dem Hinspielergebnis aus. „Hannibal ist keine schlechte Truppe, einige meiner Kumpels spielen auch dort“, erzählt William Valenti, Offensivmann des SV Brackel. Für ihn sei die Liga insgesamt ausgeglichen. Er ist in den letzten Jahren mehrmals zwischen dem FC Brünninghausen und dem SV Brackel 06 hin- und hergewechselt.

Bei Brünninghausen hat er seine B- und A-Jugendzeit absolviert, daher sei der Verein für ihn „Heimat“. Allerdings hatte er zuletzt bei Brünninghausen nur wenig Spielzeit. Also entschied sich der spielfreudige Angreifer, zu Brackel zurückzukehren. Valenti ist dankbar, dass Trainer Egon Gervalla ihm erneut das Vertrauen entgegengebracht hat.

Mahmoud Najdi (r.) schießt ein Tor.
Mahmoud Najdi (r.) hofft auf eine starke Rückrunde mit dem TuS Hannibal. © David Inderlied

„Es ist noch zu früh, um über Aufstieg zu sprechen. Wir haben noch sehr viele Spiele vor uns“, gibt William Valenti zu bedenken. „Klar, der Aufstieg ist immer das Ziel – ich persönlich spiele immer, um zu gewinnen und besser zu werden. Aber wir sind aktuell nicht zufrieden mit unserer Leistung.“ Man könne sich immer verbessern, so der Stürmer. Er selbst ist mit seiner Form noch nicht zufrieden und will noch viel an sich arbeiten.

Zunächst einmal konzentriert sich der SV Brackel auf das Derby am kommenden Sonntag. Wir übertragen das Duell im Livestream unter www.ruhrnachrichten.de/sporttv. Das Spiel könnte entscheiden, ob es für den SV Brackel so rund weitergeht.

TuS Hannibal möchte Revanche für Hinspiel-Niederlage

„Wir wollen die Rückrunde so starten, wie wir die Hinrunde beendet haben und aus dem Derby einen positiven Push mitnehmen.“ Das Ziel: ohne Gegentor gewinnen. Der TuS Hannibal dagegen könnte einen entscheidenden Schritt in Richtung oberes Mittelfeld der Tabelle machen. Noch sei alles offen, so William Valenti: „Im Fußball kann alles passieren. Nur wer die Chancen reinmacht, gewinnt im Endeffekt das Spiel.“