„Ich kenne meinen Körper ziemlich gut und spüre Vertrauen in ihn.“ Aber nach vielen Rückschlägen benötigt er wohl noch ein, zwei Erfolgserlebnisse mehr als seinen Treffer am Sonntag für einen emotionalen Befreiungsschlag. Sein Team hat diesen nach einem Trainerwechsel schon hinter sich.
Tim Kallenbach (28) spricht für sich von einer „Saison mit Aufs und Abs“. Es ist nach einer Spielzeit 2021/2022 mit immer wiederkehrenden Blessuren nicht die erste für ihn, seit der ehemalige Hombrucher Nachwuchsspieler 2020 vom TuS Haltern zum Oberligisten ASC 09 Dortmund wechselte.
Dritter Spieltag gegen Schermbeck, Kallenbach musste mit Loch im Knie vom Feld. Aplerbecks Sechser bekrabbelte sich im Saisonverlauf, ehe sich die Adduktoren meldeten. „Keine schöne Geschichte“, sagt er. Er kämpfte sich während des Aufwärtstrends der vergangenen Wochen aber wieder in die erste Elf zurück.
Und jetzt vielleicht doch der Brustlöser mit dem 3:0 gegen Victoria Clarholz? Tim Kallenbach ist einer der Fußballer, der alles auch mal locker nimmt. Das soll ja auch helfen, um schwierigere Zeiten zu überstehen. Und wer über sich selbst lachen kann, dreht dann auch an guten Tagen nicht durch. Mit dieser Mischung kommt der Mittelfeldmann gut durchs Fußballerleben. Also die Kostprobe: „Mein Tor mache ich mit drei Stundenkilometern.“ Soll heißen: Das Schnellste am 3:0 gegen Clarholz war das Umschalten zuvor nach vorne. „Dann legt Vicci auf Maxi quer, der mit der Hacke weiter zu mir. Und ich lasse den Ball ins Tor trudeln.“
Bis auf „Trudeln“ ging in dieser Schilderung für nicht mit Aplerbecker Spitznamen Vertrauten dann doch einiges zu schnell. Wir übersetzen und ergänzen - Kallenbach wollte sagen: „Wir schalten schnell um. David Vaitkevicius sieht Torjäger Maximilian Podehl, der nach zwei erzielten Toren, mich, also Tim Kallenbach, mit der Hacke bedient. Und ich staube ab.“ Kallenbach mag Ironie: „Ja, ich knalle ihn regelrecht rein.“ Endlich lacht der leidgeprüfte Spieler ausgelassen, als wolle er sagen: Gut, dass wir nicht im holprigen Waldstadion gespielt haben, wo der Ball bestimmt am ersten Huckel hängengeblieben wäre. Es ging ja an der Schweizer Allee alles gut.
Sechs Siege aus sieben Spielen
Und siehe da: Selbst wenn Kallenbach dem Braten wohl noch nicht komplett traut, nimmt er Fahrt auf, was mit Sicherheit auch am positiven Teamtrend liegt. „Sechs Siege aus sieben Pflichtspielen sind super. Wenn wir jetzt noch in Erndtebrück und gegen Vreden gewinnen, blicken wir noch weiter nach oben in der Tabelle.“ Der ASC krebst sich an die Spitzengruppe heran, ist jetzt Siebter, die Spitze nur noch sieben Punkte entfern. Mit Trainer Dennis Hübner kam neue Leichtigkeit in den Aplerbecker Kader. „Ich verstehe mich mit Dennis sehr gut, es macht einfach Spaß“, sagt auch Kallenbach.
Selbst wenn Drei-Stundenkilometer-Schüsse nicht sinnbildlich für neuen Schwung stehen, sieht Kallenbach solche Ergebnisse wie das 3:0 jetzt als Stimmungsbild und weiteren Hoffnungsanker für das kommende Jahr. Für sich und für die Mannschaft: „Gesund zu bleiben, steht über allem. Und mit dem Team, bin ich mir sicher, bewegen wir auch noch einiges.“ Im Sommer wird Tim Kallenbach dann auch etwas mit der Saison anfangen können.
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