Schon die Auslosung der diesjährigen Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft ließ den Fußball-B-Ligisten Tamilstars Dortmund aufhorchen. Das Losglück bescherte dem Underdog zwei Begegnungen gegen zwei andere B-Ligisten. Das Erreichen der Zwischenrunde schien plötzlich längst nicht mehr so utopisch wie im Vorfeld gedacht.
Für eine zusätzliche Motivationsspritze sorgte dann auch noch der Spielplan der Vorrundengruppe in der Halle Nord. Die Tamilstars trafen nämlich gleich in ihren ersten beiden Partien auf die klassengleichen Kontrahenten BV Teutonia Lanstrop und TV Brechten, ehe die Duelle gegen die haushohen Favoriten der Gruppe, Bezirksligist VfL Kemminghausen und Oberligist TuS Bövinghausen, anstanden.
Spielplan kam entgegen
„Uns war klar, dass wir gegen die anderen B-Ligisten gewinnen müssen, wenn wir irgendwie weiterkommen wollen. Der Spielplan ist uns da sehr entgegen gekommen, weil wir so direkt alles raushauen konnten“, erklärte Tamilstars-Coach Majouran Jeganathan.
Genau das tat seine Mannschaft und wies die Konkurrenz mit starken kämpferischen Leistungen in die Schranken. Gegen Lanstrop setzten sich die Tamilstars mit 4:3 durch. Ein noch besserer Auftritt folgte gegen den TV Brechten im zweiten Spiel. Den Spitzenreiter der Kreisliga B3 Dortmund rangen die Tamilstars mit 6:4 nieder und zogen damit vorzeitig in die Zwischenrunde ein.
Tamilstars als Nachrücker dabei
Dabei hatten die Tamilstars vor einigen Wochen überhaupt keinen Gedanken an die Hallenstadtmeisterschaft verschwendet. Denn eigentlich gehörte der B-Ligist gar nicht zum Teilnehmerfeld. Da der SC Dortmund aber kurzfristig zurückzog, rückten die Tamilstars doch noch nach.
Für die gesamte Mannschaft war allein die Teilnahme schon etwas Besonderes. „Es war für die meisten Jungs die erste Hallenstadtmeisterschaft. Vor so einer Kulisse zu spielen ist für die vielen jungen Kerle im Team ein tolles Erlebnis. Da waren einige natürlich aufgeregt“, sagte Jeganathan.
Davon war aber nur wenig zu sehen. Stattdessen konnten die Tamilstars die Partien gegen Kemminghausen und Bövinghausen genießen. Gegen Bezirksligist Kemminghausen schlug sich der Underdog ebenfalls beachtlich und verlor nur mit 1:2. Kurioserweise empfand Jeganathan dieses Spiel allerdings als das schlechteste seiner Mannschaft: „Da waren wir viel zu ängstlich und haben uns nichts zugetraut. Spielerisch war das nicht gut, auch wenn das Ergebnis natürlich stimmte.“
Foto mit Kevin Großkreutz
Chancenlos waren die Tamilstars im abschließenden Vorrundenspiel gegen den TuS Bövinghausen um Weltmeister Kevin Großkreutz. Das 0:11 spiegelte den Fünf-Klassen-Unterschied der Teams wieder. Dennoch war das Aufeinandertreffen der Höhepunkt des Tages. „Es kann nicht jeder behaupten, mal gegen einen Weltmeister gespielt zu haben. Sportlich hatten wir natürlich keine Schnitte“, so Jeganathan.
Für den Coach war es nicht die erste Begegnung mit Großkreutz. Aus seiner Zeit bei Phönix Eving hat Jeganathan ohnehin guten Kontakt zum Weltmeister von 2014. „Er (Großkreutz, Anm. d. Red.) ist ja Evinger Junger und hat auch eine Jugendmannschaft trainiert als ich dort Trainer war. Wir haben ihn nach dem Spiel einfach angesprochen, ob wir ein Foto machen können. Kevin ist ein klasse Typ, das war natürlich kein Problem.“
Am kommenden Freitag geht es für die Tamilstars nun also in der Zwischenrunde in der Halle Nord weiter. Dort bekommt es der B-Ligist mit dem A-Ligisten SV Westrich und dem Bezirksliga-Spitzenreiter TuS Hannibal zu tun. Jeganathan sieht der nächsten Herausforderung entspannt entgegen: Von uns erwartet niemand was. Wir wollen einfach Spaß haben und haben Bock zu zocken.“
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