Ex-Türkspor-Spieler sieht noch Luft nach oben FC Roj ist bester Dortmunder Landesligist

Neuzugang sieht Fortschritte und Luft nach oben: FC Roj ist bester Dortmunder Landesligist
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Er war einer der Ersten. Als unsere Redaktion die Rubrik Spieler des Spieltages vor einigen Jahren aus der Taufe hob, gewann der damalige Verteidiger von Türkspor Dortmund und war ziemlich stolz. Viktor Siljeg (32) verteidigt mittlerweile für den Landesligisten FC Roj.

In dieser Woche steht zwar der Name seines Mit-Innenverteidigers Issaka Aruna auf der Kandidatenliste, was Siljeg diesem aber von ganzem Herzen gönnt. Da wir Aruna erst im April ausführlich vorgestellt haben, gönnt unsere Redaktion jetzt aber dem Neuzugang diese Geschichte. Denn auch Viktor Siljeg hat einen enormen Anteil am Roj-Aufschwung in der neuen Liga. Das 3:1 gegen SuS Kaiserau war schon der fünfte Heimsieg des Tabellenvierten.

Der von Trainer Björn Sobotzki immer wieder gelobte Siljeg brachte sofort seine Erfahrung ein. Es zeichnet den Routinier aus, dass er schnell Fuß fasste.

Aber er möchte doch noch ein Wort über den SC Osmanlispor verlieren, bei dem er nach gut drei Jahren im Dienste von Hagen 11 nach eigener Aussage eigentlich hätte landen müssen: „Im Winter hatte ich Hagen mitgeteilt, dass ich mich verändern wollte. Es folgten einige Gespräche mit Roj, die damals nicht erfolgreich waren, und auch mit Osmanli. Ich habe dem SCO auch zugesagt. Das ist nicht meine Art, Zusagen zu brechen, aber als Roj erneut, jetzt als Landesligist, auf mich zukam, habe ich doch an meine Zukunft gebracht. Das tut mir für Osmanlispor sehr leid. Ich habe mich auch entschuldigt.“

Die Perspektive, im gesetzteren Fußballeralter weiterhin in der Landesliga spielen zu dürfen, und die Ziele von Roj hätten ihn zum Umdenken gebracht. „Ich bin in einem Alter, in dem ein Schritt in tiefere Ligen bedeutet, dass es nicht mehr später noch einmal aufwärts geht. Und ich traue mir die Landesliga noch zu.“

Viktor Siljeg (l.) spielte schon für Türkspor Dortmund.
Viktor Siljeg (l.) spielte schon für Türkspor Dortmund. © Patrick Schröer

Da Siljeg neben anderen erst später in die Vorbereitung einstieg, sei diese nicht gut verlaufen. „Das lag an uns - auch, dass der Start mit vier Niederlagen in sechs Spielen wenig erfolgreich war.“ Siljeg erkannte das Problem schnell: „Auch die Jungs, die fit waren, waren es aus der Bezirksliga gewohnt, mit ihrer offensiven Spielweise fast alle Spiele zu gewinnen. Gerade die jungen Spieler mussten sich an unsere neue Rolle in der neuen Liga erst gewöhnen. Wir waren in vielen Begegnungen viel zu offensiv.“

Siljeg, der sich auf Anhieb gut mit eingangs erwähnten Aruna verstanden habe, appellierte auch an seine Vorderleute, mitzuverteidigen. „Die Gegner in dieser Liga haben einfach ein anderes Niveau. Uns darauf einzustellen, hat dann eben etwas gedauert. Dazu kam, dass uns immer wieder wichtige Leute fehlten.“ Der ehemalige Spieler der zweiten slowenischen Liga aber spürte, dass die Worte des von ihm sehr geschätzten Trainer Björn Sobotzki immer mehr fruchteten. Auch wegen dreier Siege und eines Unentschiedens in den Derbys ist der FC Roj aktuell bester Dortmunder Landesligist.

Viktor Siljeh hilft dem FC Roj.

Die Fieberkurve steigt trotz kleiner Rückschläge seit dem sechsten Spieltag steil nach oben. Für Siljeg aber ist mit dem vierten Rang am 13. Spieltag das Potenzial noch nicht ausgereizt: „Wir können mehr, haben in allen Bereichen noch Luft nach oben. Nur sage ich auch: Selbst wenn wir am Ende nur Vierter oder Fünfter bleiben, haben wir als Aufsteiger eine gute Saison gespielt. Aber wir können mindestens Zweiter oder Dritter werden. Warum nicht auch Erster? Unsere Mannschaft ist stark besetzt, sie spielt immer besser zusammen. Wir alle sind sehr gerne in unserem Team, auch ich fühle mich sehr wohl.“

Und doch ist Viktor Siljeg keiner, der die Gegner unterschätzt. Wir sind ja bei SW Wattenscheid. Die kommen auch immer besser klar, haben zuletzt drei Spiele nicht verloren. Wir sind wieder gefordert, diszipliniert sowohl in der Defensive als auch der Offensive zu spielen.“ Sollte Viktor Siljeg dann bald wieder zur Wahl zum Spieler des Spieltages stehen, werde, fände er das sehr schön. „Aber wie damals steht für mich der Teamerfolg darüber.“

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