Neuer Trainer im „Bilbao der Kreisliga“ Zdebik findet eigenen Nachfolger

Neuer Trainer im „Bilbao der Kreisliga“: Zdebik findet Nachfolger
Lesezeit

War es das schon mit der Lanstroper Lagerfeuerromantik? Da vermeldete Alemannia Scharnhorst im Winter die Zugänge der Teutonen Mike Andretzki, Kevin Meier und Kamil Zuchowicz. Da musste sich die Mannschaft, die nach dem viel beachteten Aufstieg aus der Kreisliga C eine gute Rolle in der B-Liga spielen wollte, im Tabellen-Keller einrichten. Nicht schön, selbst wenn der Abstieg nicht möglich ist. Dabei zeichnete sich das frühere „Bilbao der Kreisliga“, da nur Lanstroper Jungs und gute Kumpel aus der Nähe eine geschlossene Gesellschaft bildeten, durch Freundschaften aus Sandkastenzeiten aus.

Es sieht plötzlich nicht mehr so idyllisch aus. Jetzt steuert einer der Köpfe, der die Fußball-Abteilung des Traditionsvereins wiederbelebte, gegen eventuelle Trends. „Erstens sind ja doch noch fast alle da“, schickt der Trainer Thomas Zdebik (28) vorweg. Bevor er seinen Plan erläutert, spricht er noch einmal über die Gründe für die kleine Lanstroper Depression. „Im Herbst waren viele Spieler nicht einsatzbereit, ich musste auch berufsbedingt ab und an passen, hatte mich auch verletzt. Das ging zulasten des Trainings. Daher hat das den Jungs, die gegangen sind, offenbar nicht mehr gereicht.“

Aber Zdebik meldete sich zurück. Er warb kurzfristig Torwart Jasper Meermann und Angreifer Marcio Katlun an, die zuletzt Basketball spielten. „Die Saison ist da beendet. Jetzt unterstützen sie uns komplett“, erklärt Zdebik. „Aber sie sind immer schon auch gute Fußballer gewesen.“ Zdebik, der zuletzt aus Krankheitsgründen ein paar Wochen auch in der Aufstellung fehlte, will sich nach der Saison in den organisatorischen Bereich zurückziehen.

Nachfolger aus dem Münsterland

Das geht, weil er einen Nachfolger für sich gefunden hat: David Wendel (25) heißt der junge Mann, der im Münsterland erste Erfahrungen im Traineramt nach seinem frühen Karriereende als Spieler machte. „Er ist lizensiert, liebt den Fußball und kann, ähnlich wie ich, nicht mehr selbst spielen. Er soll die Mannschaft jetzt gerne schon kennenlernen und dann mit ihr eine bessere Rolle spielen als jetzt die als 13. in der Tabelle.“

Zdebik bleibt der Teutonia definitiv längerfristig erhalten: „Die Idee, mit Lanstroper Jungs und guten Freunden den Nachbarschaftsgeist unserer Kindheit neu zu beleben, ist zu schön, um sie aufzugeben. Ich möchte die Jungs auch gar nicht im Stich lassen. Für mich gibt es viel zu tun: Gespräche mit Spielern, verschiedene organisatorische Dinge und dabei besondere unsere noch schwache Internetpräsenz zu verbessern und dann zu pushen.“

Die Gespräche mit dem aktuellen Kader hat Zdebik bereits fast komplett abgeschlossen: „Die Jungs wollen bleiben. Sie freuen sich, dass es mit frischem Wind auf der Trainerposition weitergeht. Und vielleicht kehrt der eine oder andere Abgewanderte ja auch wieder zurück, um vor der Haustür zu kicken. Unsere Tür steht allen offen.“ Das klingt dann doch wieder in Zdebiks Kindheit, „als wir bei unseren Freunden einfach nur klingeln mussten, damit sie zum Pöhlen rauskamen“.

Alemannia Scharnhorst angelt sich sieben Neue : Einer hat in der Westfalenliga überzeugt

Lagerfeuerromantik bei Teutonia Lanstrop lässt etwas nach - „Da wird auch mal gemeckert“

Akuter Personalmangel forciert Spielabbruch: Kreisligist kann Spiel nicht mehr fortsetzen