Für alle Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland gilt eine neue Regel. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstagvormittag bekannt gab, führt er die „Kapitänsregelung“ einheitlich in allen Spielklassen ein.
Die Regel besagt, dass nur der Kapitän eines Teams mit dem Schiedsrichter in Kontakt treten darf, um wichtige Entscheidungen erläutert zu bekommen. Trägt ein Torwart die Kapitänsbinde, muss er einen Feldspieler als Ansprechpartner benennen.

Gelbe Karte bei Verstößen gegen die „Kapitänsregelung“
„Ein Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Referee reklamiert oder sich respektlos verhält, wird verwarnt“, heißt es vom DFB in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Die „Kapitänsregelung“ hatte ihr Debüt bei der am Sonntag beendeten Europameisterschaft in Deutschland gefeiert und beinahe ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Einige Amateurfußballer hatten sich gegenüber unserer Redaktion etwas skeptischer geäußert.
Laut DFB gilt die neue Regel „zum Saisonbeginn“ auch in allen Profi- und Amateurligen des Landes.
Dann gilt die neue Regel auch in allen Pokalwettbewerben und dem Jugendbereich – kurzum: überall. Das beschlossen DFB, DFL und die „DFB Schiri GmbH“ gemeinsam.
Der Verband nimmt auch die Schiedsrichter in die Pflicht: „Die Unparteiischen werden ihrerseits dazu ermutigt, sich im Dialog mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen und eine Vertrauensbasis zu den Spielerinnen und Spielern aufzubauen.“
„Sie hilft dem Fußball bis an die Basis“
„Die Einführung ist nicht nur sinnvoll und praxisgerecht, sie hilft auch dem Fußball bis an die Basis. Zudem ist sie sehr einfach umsetzbar, da es keinerlei regeltechnische Veränderungen braucht, sondern nur der Ablauf der Kommunikation zwischen dem Schiedsrichter und dem Kapitän klar definiert wird. Für alle Beteiligten gibt es zudem auch ein kurzes prägnantes Informationsblatt, damit alle auf demselben Sachstand sind“, wird Lutz Wagner, DFB-Schiedsrichter-Lehrwart, zitiert.
Außerdem beschlossen: Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sollen vorbeugender handeln, wenn Torhüter und Torfrauen den Ball „deutlich länger als die erlaubten sechs Sekunden mit den Händen kontrollieren“. Hier soll es ebenso wie bei falschen Einwürfen eine konsequentere Bestrafung geben.