Nächste Bövinghausen-Niederlage in der Vorbereitung - Tyrala stören Ergebnisse nicht

© Stephan Schütze

Nächste Bövinghausen-Niederlage in der Vorbereitung - Tyrala stören Ergebnisse nicht

rnTuS Bövinghausen

Wie ist die Vorbereitung des TuS Bövinghausen zu bewerten? Es gab nur einen Sieg, ein Remis und vier Niederlagen. Trainer Sebastian Tyrala interessieren die Ergebnisse nicht. Ein Gastspieler darf wieder gehen.

Dortmund

, 01.02.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Das soll keine Geschichte darüber werden, dass früher alles besser war. Aber früher hatten sie manchmal ziemlich gute Erklärungen. Bodo Sievers, Spieler- und Trainerlegende im Dortmunder Amateurfußballer, antwortete, gefragt nach seinem Vorbereitungsfazit, öfter mit einer Bitte: „Fragen Sie mich sechs Wochen nach Saisonstart, wie gut die Vorbereitung war, dann weiß ich es.“

Was das alles mit dem TuS Bövinghausen zu tun hat? Wo er gerade steht, ist für den Beobachter eine Woche vor dem Start der Frühjahrsrunde mit dem letzten Hinrundenspiel in Lennestadt jetzt extrem schwierig zu beantworten. Sechs Wochen Bedenkzeit täten den Anhängern des Spitzenreiters der Westfalenliga somit auch gut, um zu wissen, ob der TuS seinen Fünf-Punkte-Vorsprung noch aus der Hand gibt.

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Da sind einerseits Ergebnisse, die trotz der enormen Gegnerqualität mit nur einem Sieg gegen einen Landesligisten, einem Unentschieden und vier Niederlagen alles andere als verheißungsvoll ausfielen. Da sind aber auch Spiele wie das 0:0 gegen Holzwickede mit einer richtig Spaß machenden Leistung.

Und da sind deutliche Leistungsabfälle im zweiten Abschnitt in Partien gegen die Münster-Klubs Preußen II und Kinderhaus, die zu Niederlagen führten. Da ist über allem Trainer Sebastian Tyrala, den die Ergebnisse gar nicht groß interessieren, der aber die positiven Dinge hervorhebt und die Vorbereitungsleistungen insgesamt als „richtig gut“ einschätzt. Er muss es wissen, er arbeitet Tag für Tag abseits der Spiele-Beobachter mit dem Team.

TuS Bövinghausen: Führung und Spiel aus der Hand gegeben

Die erste Hälfte gegen Westfalia Kinderhaus, den Achten der Parallel-Westfalenliga, gab Tyrala recht, wenn er sagte: „Das waren mit unsere besten ersten 45 Minuten, seit dem ich hier bin.“ Vielleicht war es noch nicht die fesselnde Vorstellung wie gegen Oberligist Holzwickede, aber aus einer guten Ordnung heraus gelang dem TuS einiges. Das 1:0 durch den Offensivtrumpf Ervin Catic war dann auch richtig gut gemacht. Es folgte ein platzierter Schuss durch Maurice Haar zum 2:0. Alles schien nach Plan zu laufen. Der erste Anzug sitzt sehr gut, der zweite aber noch nicht. Der TuS gab Führung und Spiel komplett aus der Hand. „Natürlich wissen wir auch, dass wir mit solchen Leistungen trotz der vielen guten Dinge in der Liga gegen gute Gegner verlieren. Wir waren zu sorglos und ineffizient, denn Chancen hatten wir schon noch“, räumt Tyrala ein. Auf der anderen Seite sieht er: „Wir haben uns im Training, aber auch in den Spielen besonders spielerisch im Vergleich zu den letzten Vorstellungen 2021 schon gesteigert.“

Am Ende zählt das Ergebnis – zumindest in der Meisterschaft, auch für den Coach. „Ja, ich sehe doch auch, dass wir gegen Landesligist Welper das einzige Spiel in diesem Jahr gewinnen und gegen Regionalligist Wuppertaler SV, die Oberligisten FSV Duisburg, Holzwickeder SC und Preußen Münster II, aber auch einen Westfalenligisten nicht gewinnen. Aber ehrlich gesagt, interessiert mich das nicht. Das waren bewusst ganz starke Gegner, gegen die wir alle mitgehalten haben. Mir ist wichtig, dass ich weiß, auf wen ich mich verlassen kann. Und das sind einige.“

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Gehen wir also mal durch: Torwart Ricardo Seifried und die Abwehrkette stehen. Philipp Rößler, Dino Dzaferoski, Maurice Haar und wegen des krankheitsbedingten Fehlens von Serdar Bingöl links Migel-Max Schmeling dürften am Sonntag in Lennestadt das TuS-Trikot bereits zum Anpfiff um 15.30 Uhr tragen. Überhaupt keinen Zweifel gibt es davor an der Sechs Kevin Großkreutz. Zu viert teilten sich während der Generalprobe noch einmal davor von rechts Ervin Catic, Ilias Anan, Nico Thier und Sebastian Mützel besonders offensive Aufgaben (Catic, Anan und Mützel) und defensivere Auftritte (am ehesten Nico Thier) auf. Ganz vorne dürfte an Elmin Heric kein Weg vorbeiführen.

Sebastian Tyrala trainiert den TuS Bövinghausen.

Sebastian Tyrala trainiert den TuS Bövinghausen. © Stephan Schütze

„Zwei, drei Positionen halte ich mir noch offen“, bekräftigte Tyrala auch nach dem 2:4 gegen Kinderhaus. Andre Daniel Witt könnte an Ilias Anan oder Nico Thier den Sprung vorbeischaffen. Oder im Training wird alles anders! Trotz eines lang ersehnten ersten Einsatzes nach langer Verletzung, einem Rippenbruch, bleibt Knipser Eyüp Cosgun wohl erst einmal die Jokerrolle. Ob auch Ex-Nationalspieler David Odonkor, der wegen Oberschenkelbeschwerden gegen Kinderhaus fehlte, noch in den Kader rückt, war am Samstag noch höchst fraglich. Gastspieler Davelinio Markus, der immerhin die Ehre hatte, das Odonkor-Trikot zu tragen, war nur im Kader für eine Partie. Er bleibt nicht.

TuS Bövinghausen: Onucka noch vier Spiele gesperrt

Marko Onucka, der bestimmt eine der beiden vakanten Positionen sicher hätte, sah gegen Kinderhaus komplett zu. Aus gutem Grund. Tyrala erklärte: „Marko trägt nach einer Roten Karte eine Vier-Spiele-Sperre mit ins neue Jahr. Da haben wir es für besser gehalten, jetzt erst mal denen Spielpraxis zu geben, die sie jetzt brauchen.“ Bleiben Dirk Jasmund, Aleksandar Gjorgjievski, Denis Ramadan, Momo Duc Jazet und Masaya Watanabe.

Wie die erste Elf aussehen wird, erfährt die Öffentlichkeit am kommenden Sonntag. Wie gut die Vorbereitung war, wissen da auch schon einige. Vielleicht verfolgt auch Bodo Sievers den aktuellen Fußball. Den fragen wir dann in sechs Wochen. Aber es gibt ja auch noch Prognosen. Die liefert Tyrala: „Wenn wir uns für unsere gute Arbeit belohnen, dann stimmen in der Meisterschaft auch die Ergebnisse.“ Das klingt plausibel!