
© Nils Foltynowicz
„Nackenschlag“ in der Nachspielzeit: Hombrucher SV erneut mit Negativerlebnis
Fußball-Landesliga
Es war wieder das selbe Bild wie in den vergangenen beiden Partien: Der HSV zeigt eine gute Leistung, kann sich aber nicht belohnen. Die Folge: So langsam wird es kribbelig für das Team.
In der Kabine des Hombrucher SV war es nach dem Spiel wohl so still, dass man es gehört hätte, wenn eine Stecknadel gefallen wäre. „Die Stimmung war sehr gedrückt“, sagte HSV-Trainer Alexander Enke nach dem Spiel gegen den SV Horst-Emscher, „es ist ein Nackenschlag für uns. Die Enttäuschung ist sehr groß.“
Was war passiert? In der Nachspielzeit hatte der Hombrucher SV vermeintlich sichere drei Punkte verschenkt. Nach einem langen Ball der Gäste konnte die HSV-Abwehr den Ball nicht klären und SV-Kicker Baris Aydin nutzte in der vierten Minute der Extrazeit die Gelegenheit und platzierte seinen Schuss aus zwölf Metern genau an den Innenpfosten. 3:3. Ausgleich. Unentschieden und schon wieder kein Sieg für das Team aus dem Süden.
Alexander Enke: „Wir haben über 80 Minuten ein gutes Spiel gemacht“
Damit belohnte sich der HSV erneut nicht für eine gute Leistung. Wie bei der unnötigen 1:3-Niederlage beim SV Wacker Obercastrop oder beim 1:1 gegen den SV Wanne standen am Ende wieder keine drei Zähler auf der Habenseite. „Wir haben über 80 Minuten ein gutes Spiel gemacht und haben wenig zugelassen. Trotzdem werden wir in der Schlussphase nervös“, meinte Trainer Enke, der auch in der kommenden Saison beim HSV an der Seitenlinie steht.

Tim Schrade erzielte zwei Tore. Hier jubelt er über den Treffer zum 1:1. © Folty
Aber von vorn: Nach ausgeglichener Anfangsphase ging Horst-Emscher nach einem Eigentor in Führung: Benjamin Bielmeier köpfte einen Freistoß aus dem Halbfeld ins eigene Tor. Direkt im Gegenzug konnte Mittelfeldspieler Tim Schrade ausgleichen. Eine Flanke von Fabian Vargues Martins köpfte der großgewachsene Schrade ein. In der Folge erarbeitete sich der Gastgeber ein Übergewicht. „Nach dem 1:1 haben wir das Spiel dominiert“, fand Enke. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Dominic Haake die verdiente Führung: Nach einer schönen Kombination vollende der Rechtsverteidiger mit einem platzierten Schuss.
Der zweite Spielabschnitt hätte für den HSV nicht besser beginnen gönnen: Nach einem Handspiel im Strafraum verwandelte Schrade den fälligen Elfmeter sicher und der Gastgeber führte mit 3:1. Wenig später sah Gäste-Kicker Ahmed Bilek, der auch den Elfmeter verursacht hatte, nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte.
Hombrucher SV verpasst Vorentscheidung
Und trotz der Führung und der Überzahl hatte man nicht Eindruck, dass Ruhe einkehrte. Zwar verteidigte Hombruch gut, aber im Spiel nach vorn gab es einige leichte Ballverluste – zudem konnten einige gute Chancen nach Standardsituationen nicht genutzt werden. „Wir haben eigentlich genug erfahrene Spieler im Team, die die Mannschaft in solchen Momenten führen sollten. Aber ich denke, dass die Mannschaft wegen der Tabellensituation verunsichert ist“, meinte Enke.

Niklas Orlowski (r.) zeigte im defensiven Mittelfeld eine starke Leistung. © Nils Foltynowicz
In den letzten Minuten machten die Gäste noch einmal Druck: Es folgte der Anschlusstreffer durch Norman Seidel. Wenig später lief der eingewechselte Christian Wazian alleine auf Horst-Emscher-Keeper Enes Kurt zu: Wazian entschied sich für einen Abschluss, schoss den Keeper an und verpasste es, den Ball zu Florian Peterhülseweh rüberzulegen. Damit war die Entscheidung vertagt.
Und so kam es, wie es kommen musste: Die Gäste glichen in der letzten Aktion des Spiels noch aus. Damit bleibt der Hombrucher SV auf Rang acht der Liga – doch das Team hat nur fünf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz, den aktuell der SuS Kaiserau belegt.
Kaiserau ist auch der nächste Gegner des HSV. Vorausblickend meinte Enke schon mal: „Wir wollen die Enttäuschung aus dem Spiel gegen Horst-Emscher in Entschlossenheit und Aggressivität gegen Kaiserau ummünzen.“
Bes.Vork.: Gelb-Rot: Ahmed Bilek (54., Foulspiel, Horst-Emscher)
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
